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Europa versagt bei der Früherkennung von Hepatitis

Brüssel (ots/PRNewswire)

Vergleichende Studie zu Hepatitis-Vorsorge, Erkennung und Behandlung deckt europaweites Defizit in Früherkennung auf - EU-Koordinierung nationaler Massnahmen hilfreich - Veröffentlichung am 6. November in Brussels

Früherkennung von Hepatitis-Infektionen mittels systematischer Untersuchungen der Bevölkerung ist der Schwachpunkt der Hepatitisvorsorgeprogramme in Europa. Das ist das Ergebnis einer vergleichenden Studie zur Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von viraler Hepatitis in den 27 EU-Mitgliedstaaten, Kroatien, Schweiz und Norwegen, die am 6. November in Brüssel im Rahmen einer Konferenz vorgestellt wurde. Mängel bei der Früherkennung führen dazu, dass die Infektion lange unentdeckt bleibt, Folgeschäden verursacht werden und das Virus unwissentlich weitergegeben wird. Die Studie bestätigt damit Beobachtungen von Patientenverbänden und Ärzten.

Tatjana Reic, Präsidentin der Europäischen Vereinigung der Leberpatienten (ELPA) kommentiert: "Sogar reiche Staaten wie Deutschland versagen bei der Früherkennung. Wir haben die Ärzte, das Pflegepersonal und die medizinischen Einrichtungen in Europa, viele davon erstklassig. Leider behandeln sie weit weniger Patienten als möglich wäre, weil es keine systematische, effektive Früherkennung gibt, um die Patienten rechtzeitig zu identifizieren. Das macht Hepatitis zu einer potentiell lebensgefährlichen Krankheit.

Der Euro Hepatitis Care Index wurde erstellt vom schwedischen Thinktank Health Consumer Powerhouse (HCP) im Auftrag und finanziert von ELPA. Frankreich belegt den ersten Platz auf dem Index, gefolgt von Slowenien und Deutschland. "Frankreich verdankt sein Ergebnis zum Teil seiner nationalen Strategie", erläutert Tatjana Reic. "Frankreich ist das einzige Land in Europa, das einen nationalen Plan gegen Hepatitis entwickelt hat, der alle Teile der Vorbeugung einbezieht. Zentrale Koordinierung kann kann die einzelnen Initiativen von Ärzten, Patientenorganisationen und anderen Beteiligten bündeln und dadurch zu mehr Schlagkraft verhelfen. Die Europäische Kommission sollte Mitgliedstaaten dazu aufrufen, nationale Pläne zu entwickeln und Informationen über erprobte Massnahmen auszutauschen, so wie es auch in anderen Bereichen gang und gäbe ist."

Hepatitis ist eine Entzündung der Leber, in den meisten Fällen ausgelöst von einer Virusinfektion. In ganz Europa leiden etwa 23 Millionen Menschen an einer chronischen Virushepatitis, 125.000 Patienten sterben jährlich an Folgeschäden und Begleiterkrankungen. Die meisten Patienten wissen nichts von ihrer Infektion.

Mehr Information zum Index: http://www.hep-index.eu

Kontakt:

Kontaktinformation für Rückfragen: Achim Kautz, E-Mail:
akautz@leberhilfe.org, Telefon +49-221-2829980

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