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Sofortige Erkennung komplexer Cyber-Angriffe: EU-Digitalkommissar Oettinger bekommt am Hasso-Plattner-Institut neues System gezeigt

Potsdam (ots)

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
  abrufbar unter http://www.presseportal.de/pm/22537/3099329 -

Beim Besuch von EU-Digitalkommissar Günther Oettinger am Hasso-Plattner-Institut (HPI) hat Direktor Prof. Christoph Meinel das neu entwickelte Real-time Event Analytics and Monitoring System (REAMS) vorgestellt. Damit können Anwender sämtliche Informationen sammeln, die in ihrem Netzwerk über sicherheitsrelevante Ereignisse auftreten - egal, ob sie von Servern, Routern oder Arbeitscomputern kommen -, sie in ein einheitliches Datenformat überführen und in Echtzeit auswerten.

"Das neue System schafft die Voraussetzung dafür, dass auch komplexe Cyberangriffe auf Unternehmen und Institutionen genau in dem Moment blitzschnell erkannt und flexibel analysiert werden können, in dem sie ausgeführt werden", erläuterte Meinel. Aber auch die Zusammenhänge einzelner Vorgänge und typischen Angriffsmuster längst zurückliegender Angriffe ließen sich dadurch nachträglich rekonstruieren und ausführlich auswerten. "Somit versetzen die am HPI entwickelten Techniken IT-Sicherheitsexperten in Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung in die Lage, auch Muster neuartiger vielstufiger und verteilter Angriffe zu erkennen, die in herkömmlichen Lösungen unentdeckt bleiben", betonte der Institutsdirektor.

Nach seinen Worten ist der Nachteil mancher bislang eingesetzter Analyseprogramme, "dass sie morgen melden, wie man gestern angegriffen worden ist". Hingegen sei das neue HPI-System dank Einsatzes vieler Sensoren, der Sammlung von Log-Informationen und der Analyse aller Informationen per Hochleistungs-Datenbank und -Rechnern in der Lage, in Echtzeit zu warnen, so dass sofort Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Durch diese Architektur sei das Sicherheitssystem auch zukünftig komplexer werdenden Aufgaben gewachsen. Mehr zum Konzept hier: http://ots.de/IZHC8.

Oettinger spricht sich für digitalen Binnenmarkt in Europa aus

Im Anschluss an die Präsentation hielt EU-Kommissar Oettinger vor Wissenschaftlern und Studenten des HPI einen Vortrag, in dem er sich unter anderem für die Schaffung eines digitalen Binnenmarkts mit klaren Regeln und guten Chancen auch für kleine Unternehmen aussprach. Der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident, der in seinem damaligen Amt schon 2009 das HPI besucht hatte, forderte auch eine aktive Rolle Europas in der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft. Europas Antwort auf Google könne keine rein defensive sein, die sich nur auf das Wettbewerbsrecht stütze. Der Vortrag des Kommissars kann auch auf der HPI-Plattform www.tele-task.de nachverfolgt werden, ein Interview mit ihm auf https://it-gipfelblog.hpi-web.de.

Google beantragte bei EU-Kommission Fristverlängerung

Oettinger hielt sich genau an dem Tag in Potsdam auf, bis zu dem der US-Internetkonzern Google (jetzt: Alphabet) Fragen der EU-Kommission zur möglichen Bevorzugung eigener Dienste in Trefferlisten seiner Suchmaschine beantworten musste. Zuständig in der EU-Kommission für die Auswertung der Antwort des Konzerns ist Oettingers dänische Kollegin, Wettbewerbs-Kommissarin Margrethe Vestager. Nach Oettingers Worten hat der US-Konzern um eine Verlängerung der Antwortfrist bis Ende des Monats gebeten.

Oettinger wurde zum Abschluss seines Besuchs vom Institutsleiter zum HPI-Fellow ernannt und bekam die entsprechende Medaille überreicht. Vor Oettinger hatten diese Ehrung elf weitere prominente Persönlichkeiten erhalten, darunter unter anderem auch die frühere EU-Kommissarin Neelie Kroes, die beiden "Väter" des Internets, Bob Kahn und Vint Cerf, die brandenburgischen Ex-Ministerpräsidenten Manfred Stolpe und Matthias Platzeck sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel. Mehr unter http://hpi.de/das-hpi/personen/hpi-fellows-und-gaeste.html.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (https://hpi.de) an der Universität Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang "IT-Systems Engineering" an - ein besonders praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 480 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Insgesamt elf HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung - in seinen zehn Fachgebieten des IT-Systems Engineering, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf Spitzenplätze. Mit openHPI.de bietet das Institut seit September 2012 ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.

Kontakt:

HPI-Pressestelle: presse@hpi.de. HPI-Pressesprecher: Hans-Joachim
Allgaier, M.A., Telefon +49 (0)331 5509-119

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