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Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO

Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft: Schulzahnpflege - Stehlen sich die Kantone aus der Verantwortung?

Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft: Schulzahnpflege - Stehlen sich die Kantone aus der Verantwortung?
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Bern (ots)

- Hinweis: Bildmaterial steht zum kostenlosen Download bereit  
     unter: http://www.presseportal.ch/de/pm/100007849 -
Die jüngste SSO-Befragung zur aktuellen Situation in
der Schulzahnpflege belegt: Die meisten Kantone haben die
mundhygienische Betreuung von Kindern und Jugendlichen an die
Gemeinden delegiert. Nur noch wenige Kantone führen
Prophylaxeprogramme selber durch. Unterschiede zwischen ländlichen
und urbanen Regionen nehmen zu. Für Familien mit
Mitgrationshintergrund wird der Zugang zur medizinischen
Zahnbehandlung schwieriger.
Die neuste SSO-Umfrage zum Stand der Schulzahnpflege in der
Schweiz zeigt: Die meisten Kantone in der Deutschschweiz haben die
Verantwortlichkeit der Schulzahnpflege an die Gemeinden übertragen.
Viele Kantone in der Romandie und das Tessin vollziehen die
schulischen Prophylaxeprogramme selber, im Kanton Graubünden hat die
SSO einen entsprechenden Leistungsauftrag erhalten.
Dass immer mehr Kantone die Schulzahnpflege an die Gemeinden
delegieren, stellt eher ein Problem als eine Chance dar. Oft kommen
Gemeinden ihrer Pflicht nur unzureichend nach, sei es durch
mangelnden Willen, knappe Finanzen oder durch fehlende Information.
Dadurch öffnen sich Versorgungslücken: Urbane Gemeinden verfügen
heute mehrheitlich über eine hoch professionelle Schulzahnpflege. Sie
bieten über die gesamte Schulzeit ein umfassendes Angebot an.
Gemeinden in ländlichen Regionen dagegen beschränken sich zusehends
auf die Abgabe von Gutscheinen für eine jährliche Untersuchung.
Das sinkende Interesse der Behörden für die Schulzahnpflege zeigt
sich exemplarisch an der Zürcher Gemeinde Wetzikon. Diesen Oktober
hat die Primarschulkommission bekannt gegeben, die Besuche der
Schulzahnpflege-Instruktorinnen zu halbieren. Begründung: durch
Zahnputzlektionen gingen Unterrichtsstunden verloren. Wenn
Vorbeugungsleistungen eingeschränkt werden, trifft dies meist jene
Kinder und Jugendlichen, die eine intensive Betreuung am nötigsten
hätten. Gemäss einer Studie des Schweizerischen
Gesundheitsobservatoriums haben Kinder aus Familien mit
Migrationshintergrund ein deutlich höheres Kariesrisiko.
Damit alle Kinder und Jugendlichen dieselbe Chance bekommen, ihre
Zähne gesund zu erhalten, braucht es ein gut funktionierendes System
der Schulzahnpflege. Die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO
appelliert an Kantone und Gemeinden, ihre gesundheitspolitische
Verantwortung wahrzunehmen.

Kontakt:

Felix Adank
Presse- und Informationsdienst SSO
Tel.: +41/31/310'20'80

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