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International Campaign for Tibet

Dramatische Auswirkungen des Klimawandels in Tibet - G8 muss Hu Jintao zu glaubwürdiger Umweltschutzpolitik drängen

Berlin/Washington (ots)

"Tibet droht eine ökologische
Katastrophe, wenn die Weltgemeinschaft und China nicht schnell und 
nachhaltig handeln", fordert die International Campaign for Tibet 
(ICT) heute vor dem Hintergrund der in Heiligendamm stattfindenden 
Gespräche der G8 mit Chinas Staatspräsident Hu Jintao. Das 
empfindliche Ökosystem auf dem "Dach der Welt", so die Organisation 
weiter, sei bedroht von Gletscherschmelze, Hochwasser, Dürren und 
anderen extremen Wetterphänomenen, die weit über Tibet hinaus in ganz
Süd- und Südostasien unabsehbare Schäden anrichten könnten. 
Vorhersagen des "Intergovernmental Panel on Climate Change" der 
Vereinten Nationen gehen davon aus, dass die Gletscher des 
tibetischen Hochlands innerhalb der nächsten dreißig Jahre zu 80% 
verschwunden sind. "China muss seiner globalen Verantwortung gerecht 
werden, und seine CO-2-Emissionen drastisch reduzieren. Peking muss 
aber auch in Tibet eine Umweltpolitik betreiben, die die Folgen des 
Klimawandels abfedert und sich nicht gegen die Tibeter richtet, 
sondern sie aktiv einbezieht", äußerte sich der Geschäftsführer von 
ICT-Deutschland, Kai Müller, heute in Berlin. Ein Schritt in die 
richtige Richtung wäre dabei die Abkehr vom bisherigen chinesischen 
Entwicklungskonzept, das für Tibet verheerende Folgen hat.
Chinas Präsident Hu Jintao trifft heute im Rahmen der G8-Gespräche
mit den führenden Staats- und Regierungschefs der G8-Staaten sowie 
der Schwellenländer Indien, Brasilien, Südafrika und Mexiko zusammen,
um unter anderem über das Thema Klimawandel zu beraten. Peking hatte 
in dieser Woche der Öffentlichkeit ein eigenes Klimaschutzprogramm 
vorgestellt und auf die Folgen des Klimawandels in Tibet für China 
und Tibet selbst hingewiesen. Eigenen Angaben zufolge will die 
Zentralregierung rund eine Milliarde Euro für einen sogenannten 
"ökologischen Gürtel" in der Tibetischen Autonomen Region ausgeben. 
Anlass zur Sorge gäbe dabei die Ankündigung, so ICT, dass auch 
Projekte zur Ansiedlung von Nomaden geplant seien. "Wenn es China 
ernst mit dem Kampf gegen den Klimawandel meint, dann darf sich seine
Politik nicht gegen die Tibeter richten. Gerade die Zwangsansiedlung 
tibetischer Nomaden hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass eine 
ökologisch nachhaltige Lebensweise zerstört wird ", zeigte sich 
ICT-Geschäftsführer Müller besorgt. Das chinesische 
Entwicklungskonzept mit seinen Großprojekten vor allem im Bereich der
Infrastruktur passe nicht für Tibet, so ICT weiter.
Peking habe bis heute weitgehenden Raubbau an der Umwelt Tibets 
betrieben. Fortschreitende Abholzung, Eingriffe in Flussläufe und 
Gewässer für die Stromgewinnung, unreglementierter Rohstoffabbau, 
Megaprojekte wie die vor knapp einem Jahr eröffnete Tibetbahn und 
auch der einsetzende Massentourismus stellten eine Gefahr für Tibets 
Umwelt dar. "Das tibetische Hochland ist Quelle für zehn der größten 
Flüsse Asiens und versorgt fast die Hälfte der Menschheit mit Wasser.
Es muss daher in Chinas eigenem Interesse liegen, seine Umweltpolitik
schnell zu ändern. Es liegt an den G8-Staaten, Präsident Hu Jintao 
hieran zu erinnern", äußerte sich ICT abschließend.
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Fax: +49 (0) 30 27879087

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