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International Campaign for Tibet

Zensur für Tibet-Flyer: Frankfurter Buchmesse schränkt Informationen über verfolgte Autoren in Tibet ein

Berlin (ots)

Das Messe Management der Frankfurter Buchmesse hat
der International Campaign for Tibet (ICT) untersagt, auf der 
Frankfurter Buchmesse Informationsmaterial zu verteilen und dies auf 
den Messestand sowie die Veranstaltungen der Organisation begrenzt. 
ICT hatte bei der Buchmesse das Verteilen von Flyern auf festgelegten
Wegen, so genannte "Walking Acts", beantragt. Hiermit will die 
Organisation auf eine Lesung am Sonntag, 18. Oktober, um 14 Uhr 
hinweisen, in der der Schauspieler Hannes Jaenicke Texte tibetischer 
Autoren vorträgt. Darüber hinaus soll über die Biografien dieser 
Autoren und die Lage von Schriftstellern und Künstlern in Tibet 
informiert werden. Der Antrag der ICT wurde vom Messemanagement mit 
Verweis auf die Sicherheit abgelehnt.
ICT kritisiert diese Entscheidung der Buchmesse: "Für uns kommt 
dies einer Zensur gleich. Offensichtlich will die Leitung der 
Buchmesse das Verteilen von Informationsmaterial über Tibet 
einschränken, um den Ehrengast China nicht zu brüskieren.", so 
ICT-Geschäftsführer Kai Müller. Die von der Buchmesse vorgebrachten 
Argumente seien haltlos und vorgeschoben. "Das Buchmessen-Management 
unterbindet mit seinem Verhalten friedliche Meinungsäußerungen und 
beschädigt sich damit als eine internationale Messe des freien Wortes
selbst. Wir fordern die Buchmesse auf, ihre Entscheidung zu 
revidieren und uns im Rahmen der Walking Acts die Möglichkeit zu 
geben, Informationen über die Lesung mit Hannes Jaenicke und die 
Autoren zu verteilen."
In einer E-Mail an ICT verweist die Messeleitung darauf, dass 
durch das Verteilen von Handzetteln der International Campaign for 
Tibet Deutschland ein "hohes Gefahrenpotenzial durch sich aufstauende
Menschen" entstehen könnte. Diese Menschenmengen könnten wiederum 
durch die "Diskussion zwischen Andersdenkenden" entstehen. Dies sei 
nicht "einschätzbar", heißt es weiter.
Die  Möglichkeit "Walking Acts" durchzuführen, wird von der 
Buchmesse explizit angeboten und beworben, kommentiert ICT die 
Begründung.  ICT hatte in seinem Antragsschreiben gegenüber der 
Buchmesse ausdrücklich betont, dass die Verteilung von Flyern durch 
zwei Mitarbeiter der Organisation in  "zurückhaltender Weise" 
geschehen solle. Müller: "Wenn das Management der Buchmesse nicht in 
der Lage ist, die Sicherheit der Buchmesse zu gewährleisten, wenn 
zwei Personen Zettel verteilen, ist es offenbar mit der Organisation 
einer internationalen Messe überfordert. Wir vermuten, dass die 
Absage an ICT darauf zurückgeht, dass sich die Verantwortlichen der 
Buchmesse durch den Ehrengast China unter Druck fühlen oder setzen 
lassen".

Pressekontakt:

Kontakt für Interviewanfragen, auch an Hannes Jaenicke:
Kai Müller
Geschäftsführer
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
Mobil: +49 (0) 162 2087358
presse@savetibet.de

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