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WDCS fordert besseren Schutz der Wale im antarktischen Rossmeer
"Wissenschaftliche" Jagd Japans tötete bisher schon mehr als 1500 Zwergwale in vorgeschlagenem Schutzgebiet

München/Kapstadt (ots)

Anlässlich des Aufbruchs zweier Flotten
mit konträren Zielsetzungen Richtung Antarktis, fordert die 
internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS, das Rossmeer 
als Meeresschutzgebiet auszuweisen. Vergangenen Samstag verließen die
acht Segelyachten des Volvo Ocean Races Kapstadt in Richtung Süden, 
um nach einem Wendepunkt Kurs auf Kochi, Indien, zu nehmen. 
Gleichzeitig erwartet man stündlich das Auslaufen der japanischen 
Walfangflotte in die Antarktis. Während das am größten 
Weltumsegelungsrennen teilnehmende Team Russia mit dem Motto "We sail
for the whale" die WDCS Kampagne zum Schutz der Wale an Bord genommen
hat, beabsichtigt Japan 935 Zwergwale und 50 Finnwale zu töten.
Das Rossmeer, welches sich vor den eisigen Küsten des 
antarktischen Kontinents erstreckt, ist das Juwel des Südpolarmeers 
und Heimat für viele Orcas, Zwergwale, hunderttausende Pinguine, 
Seevögel und Robben, sowie den vielleicht gesündesten Planktonbestand
weltweit. Nahezu verschwunden aus dem Rossmeer ist der Blauwal. Von 
dem einst ca. 265.000 Tiere umfassenden Bestand - Tausende Tiere 
davon im Rossmeer - leben heute in der Antarktis noch geschätzte 2280
der größten Säugetierart, die jemals auf unserem Planeten gelebt hat.
Ungeachtet des bestehenden Verbotes des kommerziellen Walfangs und
dem im Rahmen der Internationalen Walfangkommission (IWC) 
beschlossenen Waljagdverbot in der Antarktis, haben japanische 
Walfänger im Rossmeer mehr als 1500 Südliche Zwergwale erlegt. Die 
Jagd im Rossmeer ist Bestandteil des umstrittenen wissenschaftlichen 
Walfangprogramms Japans, das mit Auslaufen der Flotte in den 
kommenden Wochen fortgesetzt wird.
"Das Rossmeer und seine einzigartige Fauna müssen umfassend 
geschützt werden. Die Einrichtung eines effizienten 
Meeresschutzgebietes, das sämtliche menschlichen Aktivitäten in der 
Region reguliert, ist unabdinglich" fordert Erich Hoyt, Leiter der 
Meeresschutzgebietkampagne der WDCS und hofft "ein solcher Schritt 
würde auch die Chance zur Erholung der Blauwalpopulation deutlich 
steigern".
Der WDCS reicht das von der IWC beschlossene Walschutzgebiet in 
der Antarktis nicht aus. Die IWC untersagt darin ausschließlich die 
Jagd auf Wale und kann nicht einmal diesen Beschluss umsetzen. Der 
WDCS Vorschlag sieht die Einbeziehung anderer Konventionen - u.a. die
"Konvention zum Schutz der marinen lebenden Ressourcen der Antarktis"
(CCAMLR) und der Bonner Konvention (CMS) - zur Einrichtung eines 
effizienten Meeresschutzgebietes im Rossmeer vor. Das Schutzgebiet 
weist eine Fläche von mehr als 600.000 km2 auf und ist somit größer 
als die Fläche der Bundesrepublik Deutschlands und Großbritanniens 
zusammen.
Unter www.whales.org ( http://www.whales.org/ ) haben 
Interessierte sowohl die Möglichkeit, einen Blauwal in Originalgröße 
zu beobachten, als auch die Petition zur Einrichtung des Rossmeeres 
als Meeresschutzgebiet zu unterstützen.

Pressekontakt:

Für weitere Informationen:
Nicolas Entrup, WDCS Deutschland, T. + 49 (0) 171 1423 117
E-Mail. nicolas.entrup@wdcs.org

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