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Neue isländische Regierung bestätigt skandalöse Walfangquoten

München (ots)

Islands neuer Fischereiminster, Steingrimur
Sigfusson, bestätigte gestern die Genehmigung von kommerziellen 
Walfangquoten. Am 27. Januar hatte Sigfussons Vorgänger, Einar K. 
Gudfinnsson, als eine seiner letzten Amtshandlungen die Tötung von 
jährlich 150 Finnwalen und 100 Zwergwalen für die kommenden fünf 
Jahre erlaubt. Die Entscheidung steht im Widerspruch zu einigen 
Signalen des neuen isländischen Regierungskabinetts aus den 
vergangenen Tagen und trotzt breiten internationalen Protesten, 
darunter auch der deutschen Bundesregierung. Zuvor hatte das 
isländische Parlament (Althing) bereits am 11. Februar die 
Fortsetzung des kommerziellen Walfangs und die Fangquotenvergabe 
durch den Ex-Minister mit 63 zu 36 Stimmen unterstützt.
Die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS sieht 
darin einen verzweifelten Versuch einiger Interessensvertreter 
Islands, sich vor den Neuwahlen im Frühjahr ein paar Wählerstimmen zu
sichern. Experten bezweifeln, dass selbst in Japan ein Markt für das 
Fleisch, insbesondere von 150 angelandeten Finnwalen, besteht.
"Island tritt sowohl das kommerzielle Walfangverbot als auch das 
bestehende internationale Handelsverbot mit Walprodukten mit Füßen. 
Eine klare Reaktion, die über diplomatische Protestnoten hinausgehen,
sind nun von der Europäischen Union gegenüber einem Staat gefordert, 
der gerade in der jetzigen Finanzkrise von ausländischem Kapital 
abhängig ist " sagt Nicolas Entrup, Sprecher der WDCS.
Islands Fangquotenvergabe steht auch in konkretem Zusammenhang mit
einem zwischen 9. und 11. März in Rom, Italien, stattfindenden 
Treffen zwischen Staaten, die über eine Lösung der festgefahrenen 
Fronten innerhalb der IWC verhandeln wollen. "Ein Staat, der sich so 
an den Verhandlungstisch setzt, fördert nur noch stärker die 
Eskalation. Europa muss aufwachen und erkennen, dass wir ein 
Walfangproblem in Europa haben und nicht nur durch Japan in der 
Antarktis" fügt der WDCS Sprecher hinzu.
Island hat gegenüber dem von der Internationalen Walfangkommission
(IWC) verhängten kommerziellen Walfangverbot und dem seitens des 
Washingtoner Artenschutzübereinkommens gültigen internationalen 
Handelsverbotes mit Walprodukten jeweils einen Vorbehalt angemeldet 
und sieht sich somit nicht an diese Beschlüsse gebunden.
Finnwale können eine Körperlänge von bis zu 27 Meter erreichen und
sind die zweitgrößten Meeressäuger. Sie erreichen ein Körpergewicht 
von bis zu 80 Tonnen.
Pressekontakt:

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Nicolas Entrup, Geschäftsführer WDCS Deutschland, 0171 1423 117,
niki.entrup@wdcs.org, www.wdcs-de.org

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