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PwC-Studie "The World in 2050: Implications of global growth for carbon emissions and climate change policy" - "Green Growth Plus": beste Strategie für Klimaschutz

Zürich (ots)

Der Boom der aufstrebenden Wirtschaftsnationen
beschleunigt den Klimawandel. Das globale Wirtschaftswachstum muss
jedoch nicht zu Lasten des Klimaschutzes gehen. Wie die PwC-Studie
"The World in 2050: Implications of global growth for carbon
emissions and climate change policy" zeigt, könnte die "Green Growth
Plus"-Strategie die CO2-Emissionen reduzieren, ohne das langfristige
globale Wirtschaftswachstum signifikant zu verringern. Die globale
CO2-Konzentration in der Atmosphäre müsste bei 450 ppm stabilisiert
werden, um die Erderwärmung auf 2 *C zu begrenzen und gravierende
Klimaveränderungen zu vermeiden. Von sechs in der PwC-Studie
erörterten Strategien zur Senkung der globalen Kohlenstoffemissionen
wird dieses Ergebnis einzig von der "Green Growth Plus"-Strategie
erreicht. Die ökonomischen Kosten sind vergleichsweise gering. Zu den
in der Studie untersuchten Ländern zählen die G7-Staaten (USA, Japan,
Deutschland, UK, Frankreich, Italien und Kanada), die E7 (China,
Indien, Brasilien, Russland, Mexiko, Indonesien und Türkei) sowie
Australien, Spanien und Südkorea. Auch die Schweiz hat noch
Handlungs-spielräume, ohne das Wirtschaftswachstum zu
beeinträchtigen.
Der rasante ökonomische Aufholprozess der E7-Staaten ("Emerging
Economies") beschleunigt die globale Klimaerwärmung. Ohne eine
wirksame Strategie zur Begrenzung der Emissionen droht bis ins Jahr
2050 eine Verdoppelung der CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre,
dies mit gravierenden ökologischen und ökonomischen Folgen für die
globale Erwärmung und den dadurch bedingten Klimawandel. Die
E7-"Economies" erreichen nach Berechnungen von PwC derzeit nur rund
20 Prozent der Wirtschaftsleistung der G7. Ihr Anteil am globalen
CO2-Ausstoss liegt bei 32 Prozent, verglichen mit knapp 39 Prozent
für die G7-Staaten. Im Jahr 2050 dürfte das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) der E7 allerdings um 25 Prozent über dem der G7 liegen. Während
der Anteil der etablierten Industriestaaten an den CO2-Emissionen bis
dahin auf knapp 24 Prozent sinken sollte, wären die E7 bei einer
Fortführung des bisherigen Energieverbrauchs ("Ausgangsszenario") für
fast 50 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.
Klimaneutrales Wachstum möglich
Das globale Wirtschaftswachstum muss jedoch nicht notwendigerweise
zulasten des Klimaschutzes gehen. Die PwC-Studie favorisiert die
Übernahme der "Green Growth Plus"-Strategie, die als einzige der
sechs untersuchten Strategien zur Senkung der globalen CO2-Emissionen
ein anhaltendes gesundes Wirtschaftswachstum zulässt und gleichzeitig
die CO2-Konzentration in der Atmosphäre stabilisiert und damit die
Erderwärmung auf ein noch hinnehm-bares Niveau von 2 *C begrenzt. Die
"Green Growth Plus"-Strategie setzt auf folgende fünf Massnahmen: 1)
einen effizienteren Energieeinsatz, 2) die Substitution fossiler
Brennstoffe durch alternative Energiequellen, 3) die Nutzung neuer
Technologien zur CO2-Speicherung bereits freigesetzter Emissionen,
oder die Vermeidung von Emissionen durch sogenannte "Clean-Coal-
Technologien",4) CO2-Steuern sowie 5) ein CO2-Emissionshandelssystem.
Im Ergebnis prognostiziert die Studie bei einer konsequenten
Umsetzung der "Green Growth Plus"-Strategie für das Jahr 2050 eine
Kohlenstoffkonzentration in der Atmosphäre von etwa 450 ppm (Parts
per Million). Diese Konzentration läge zwar noch immer über dem
aktuellen Wert von 380 ppm, wäre jedoch zur Stabilisierung der
Klimaentwicklung voraussichtlich gering genug. Demgegenüber würde die
CO2-Konzentration im "Ausgangsszenario" bis ins Jahr 2050 auf rund
550 ppm ansteigen. Damit würde sich das Klima global um
voraussichtlich mehr als 2 *C erwärmen. Nach Ansicht der meisten
Klimaforscher wären damit ein Anstieg des Meeresspiegels,
Überflutungen sowie extreme Wetterverhältnisse mit Dürren und
Missernten unausweichlich.
Kosten klimafreundlicher Strategien gering
Die Studie zeigt, dass die ökonomischen Kosten der "Green Growth
Plus"-Strategie vergleichs-weise gering sind: Eine Reduktion der
weltweiten CO2-Emissionen um 50 bis 70 Prozent gegenüber dem
"Ausgangsszenario" ginge einher mit einer um zwei bis drei Prozent
niedrigeren Weltwirtschaftsleistung im Jahr 2050. Unter Einsatz der
"Green Growth Plus"-Strategie läge das weltweite BIP damit im Jahr
2050 lediglich leicht unter dem Wert, der sich mit dem
"Ausgangsszenario" ergeben würde, bei dem die Energieeffizienz allein
auf der Grundlage der Trends der letzten 25 Jahre verbessert wird,
dies, ohne die eingesetzten Energieträger zu verändern.
Klima & CO2  in der Schweiz
Die Reduktion CO2-Emissionen ist auch in der Schweiz eine
Herausforderung. Wichtigste Grundlage der schweizerischen
Klimapolitik ist das CO2-Gesetz, das vorschreibt, die CO2-Emissionen
bis ins Jahr 2010 gegenüber dem Stand von 1990 um 10 Prozent zu
reduzieren. Zudem sind Teilziele verankert für Brennstoffe (minus 15
Prozent) sowie Treibstoffe (minus 8 Prozent). Markus Nöthiger,
Director und Leiter des Sustainability Teams von PwC Schweiz, ergänzt
dies wie folgt: "Es braucht vor allem eine starke Reduktion beim CO2,
das in der Schweiz für rund 80 Prozent der Treibhausgas-Emissionen
verantwortlich ist. Die Schweizerische Energiepolitik hat ihre
Potenziale, die ein Wirtschaftswachstum ohne gleichzeitige
Beeinträchtigung des Klimaschutzes ermöglichen, noch nicht
ausgeschöpft."
USA, China und Indien mit besonderer Verantwortung
Innerhalb der Wirtschaftsgruppen entfällt auf einzelne Staaten
eine besondere Verantwortung für die Begrenzung der CO2-Emissionen.
Die USA trugen im Jahr 2004 mit fast 23 Prozent zum globalen Ausstoss
bei, auf die übrigen G7-Staaten entfielen zusammen rund 16 Prozent.
Innerhalb der E7-Gruppe verursachten China und Indien nahezu 21
Prozent der weltweiten Emissionen, einen Wert, der bei bestehendem
Ausgangsszenario bis ins Jahr 2050 auf über 36 Prozent steigen würde.
Um das "Green Growth Plus"-Szenario zu erreichen, müssten die
G7-Wirtschaftssysteme ihre gegenwärtigen Ausstösse bis ins Jahr 2050
um rund die Hälfte reduzieren, wogegen die E7-Länder ihre Emissionen
noch um rund 30 Prozent erhöhen dürften. Diese Erhöhungen würden
innerhalb der E7-Länder jedoch beträchtlich variieren. Indien dürfte
seine Emissionen, die sich gegenwärtig auf einem tiefen Niveau
befinden, mehr als verdoppeln, wohingegen Russland seine Emissionen,
die sich auf einem hohen Niveau befinden, nahezu halbieren müsste.
Von den schnell wachsenden E7-Volkswirtschaften ist eine Senkung der
CO2-Emissionen kaum zu erwarten. Realistischer ist eine
Selbstverpflichtung von Staaten wie China und Indien zur Einhaltung
von Höchstgrenzen in den kommenden Jahren. Allerdings müssten dazu
die grössten westlichen Industriestaaten, insbesondere auch die USA
als derzeit grösster Kohlenstoffproduzent, mit gutem Beispiel
vorangehen.
G7 müssen Führungsrolle übernehmen
Der Umsetzung einer klimaneutralen Wachstumsstrategie stehen mehr
politische Hürden als technologische Hindernisse im Wege: So stösst
beispielsweise die höhere Besteuerung CO2-haltiger Energiequellen
auch in den Industrieländern auf Widerstand. Gleichzeitig wird der
Ausbau der alternativen Energieerzeugung immer schwieriger. Das gilt
für Windkraftanlagen an den Küsten genauso wie für
Wasserkraftprojekte. Gesellschaftlich umstritten ist der Bau neuer
Kernkraftwerke, wobei neben dem Problem der Endlagerung nuklearer
Abfälle zunehmend auch Sorgen vor Terroranschlägen und der
Weiterverbreitung von waffenfähigem Material eine Rolle spielen. Die
G7-Staaten müssen daher gemeinsam mit den reicheren Ländern der OECD
beim Klimaschutz die Initiative ergreifen. Das gilt sowohl für die
Entwicklung neuer Technologien als auch für die Reduzierung des
eigenen CO2-Ausstosses. Innovative Konzepte können auch gegen
Interessen von einzelnen Staaten erfolgreich umgesetzt werden, wie
beispielsweise die EU mit der Einrichtung des Handelssystems für
Emissionsrechte gezeigt hat.
Die Studie kann als PDF-File bei Claudia Sauter-Steiger bezogen
werden.

Kontakt:

Markus Nöthiger
Director
Leiter des Sustainability Teams Schweiz
E-Mail: markus.noethiger@ch.pwc.com

Jürg Hutter
Senior Manager
Climate Change und CO2-Experte
E-Mail: juerg.hutter@ch.pwc.com

Claudia Sauter-Steiger
Public Relations
E-Mail: claudia.sauter@ch.pwc.com

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