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PWC-Studie: "European Financial Services M&A Insight"

Zürich (ots)

Transaktionen im Bankensektor erwartet
Der europäische Finanzmarkt verzeichnet im ersten Quartal 2010 nur
wenige grosse Zusammenschlüsse und Übernahmen (Mergers & 
Acquisitions, M&A). Für den weiteren Jahresverlauf ist eine deutliche
Erholung in Sicht - mit Deutschland und Spanien als Hauptakteuren. 
Verantwortlich dafür ist die Restrukturierung des europäischen 
Bankensektors durch die Regulierungen der EU und die Veräusserungen 
von teilweise staatlich kontrollierten Finanzinstituten. In der 
Schweiz ergeben sich attraktive Akquisitionsmöglichkeiten aus dem 
Verkauf von Niederlassungen ausländischer Banken. Zu diesem Ergebnis 
kommt PricewaterhouseCoopers (PwC) in der Studie "European Financial 
Services M&A Insight". Die Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsgesellschaft analysierte dazu die Daten von Mergermarket, 
Thomson und Dealogic.
Die M&A-Aktivitäten im europäischen Finanzsektor bewegen sich im 
ersten Quartal 2010 auf sehr tiefem Niveau. Die Gesamtsumme der 
abgeschlossenen Transaktionen beträgt 7,8 Milliarden Euro. Dies 
entspricht weniger als 10 Prozent der 80 Milliarden Euro des gesamten
Jahres 2009. Die Zahl ist auch tiefer als in jedem anderen Quartal 
seit Q1 2009. Dieses Resultat ermittelte PwC in der Studie "European 
Financial Services M&A Insight". Weniger dominant als in der 
Vergangenheit waren mit 46 Prozent Übernahmen und Beteiligungen, die 
Banken zum Ziel hatten (25 Prozent betrafen Versicherungen, 23 
Prozent Asset-Management-Unternehmen). Weiter zurückgegangen sind 
auch die staatlichen Aktivitäten auf dem M&A-Markt mit einem Anteil 
von noch 4 Prozent. Das tiefe Ergebnis widerspiegelt die erwartet 
schwache wirtschaftliche Erholung in Westeuropa.
Starke Zunahme der M&A-Aktivitäten erwartet
Für die verbleibenden Monate des Jahres 2010 geht PwC von einem 
deutlichen Anstieg der M&A-Aktivitäten aus. Der grösste Treiber ist 
die anhaltende Restrukturierung des europäischen Bankensektors. 
"Zahlreiche staatlich unterstützte Finanzgruppen werden Teile ihres 
Geschäftes verkaufen, um die Bedingungen der 'European Commission 
State Aid Conditions' zu erfüllen", erklärt Philipp Arnet, Director 
Wirtschaftsberatung bei PricewaterhouseCoopers Schweiz. "In den 
nächsten Monaten dürften daher eine Reihe attraktiver 
Akquisitionsziele auf den Markt kommen." Zudem nutzen 
Private-Equity-Gesellschaften die zunehmende Verfügbarkeit von 
Fremdkapital und bauen ihre Aktivitäten weiter aus.
Schweiz: zahlreiche Chancen für Übernahmen
Auch auf dem Schweizer Bankenplatz sind staatliche 
Finanzmarktregulierungen ein dominantes Thema. Der Ausgang der 
Steuerverhandlungen mit der EU hat entscheidende Auswirkungen - nicht
nur für Schweizer Banken, sondern auch für die Niederlassungen von 
ausländischen Finanzinstituten in der Schweiz. "Verschiedene 
Auslandbanken hinterfragen ihren Schweizer Standort infolge sinkender
Profitabilität sowie politischen Drucks im Heimatland", erklärt 
Philipp Arnet. "Daraus können sich in der zweiten Hälfte 2010 weitere
interessante Übernahmeobjekte ergeben. Bereits heute stehen einige 
Banken in der Schweiz zum Verkauf." Mögliche Käufer sind grössere 
Schweizer Privatbanken, die als aktive Konsolidierer auftreten, aber 
auch die Gewinner der Finanzkrise, z.B. die Kantonalbanken oder aber 
auch in- und ausländische Investoren, die inausgewählten 
Kundenmärkten interessante Wachstumsmöglichkeiten sehen. Vor einem zu
forschen Wachstumskurs warnt Philipp Arnet jedoch: "Gerade vor dem 
Hintergrund der laufendenRegulierungsprozesse ist diese Strategie mit
einem hohen Risiko verbunden. Der Schweizer Bankenplatz befindet sich
weiterhin in einer Phase der Konsolidierung und Neuausrichtung."
Deutschland und Spanien im Fokus
Die wichtigsten Schauplätze für die zunehmenden M&A-Aktivitäten 
sind in den nächsten Monaten insbesondere Deutschland und Spanien. In
Deutschland treiben in erster Linie die Wettbewerbsbestimmungender EU
und der wachsende politische Druck die Konsolidierung des 
Bankenplatzes weiter voran. Spaniens Finanzplatz wurde von der 
Wirtschaftskrise besonders hart getroffen. Viele spanische Banken, 
die sich in der Vergangenheit durch zahlreiche 
internationaleBeteiligungen hervorgetan haben, sind zu 
Rationalisierungen und Desinvestitionen gezwungen. Daraus eröffnen 
sich für die Konkurrenten auf dem Heimmarkt wie auch bei den 
Beteiligungender spanischen Banken im Ausland Möglichkeiten zu 
Übernahmen und Investitionen.

Kontakt:

Philipp Arnet
Director Wirtschaftsberatung
PricewaterhouseCoopers Schweiz
E-Mail: philipp.arnet@ch.pwc.com

Claudia Sauter
Communications Senior Manager
PricewaterhouseCoopers Schweiz
E-Mail: claudia.sauter@ch.pwc.com

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