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PwC-Studie "Heading for new horizons. Private banking in Switzerland."
Schweizer Private Banking: Umbruch kommt

Zürich (ots)

Die aktuellen Entwicklungen im Schweizer
Private-Banking-Markt stellen für zahlreiche Vermögensverwalter eine 
enorme Herausforderung dar. Der latente Vertrauensverlust sowie das 
Umschichten in risikoärmere und damit margenschwächere Produkte 
führten dazu, dass die Bruttomarge der analysierten Banken stark 
zurückging (2009: 110 Basispunkte [Bp], 2006: 117 Bp). Die 
Kostenbasis lässt sich nur schwer reduzieren und konnte in den beiden
vergangenen Jahren nicht im gleichen Umfang an die rückgängigen 
Erträge angepasst werden. Dadurch stieg das Kosten-Ertrags-Verhältnis
(nach Abschreibungen) im Jahr 2009 auf 79 Prozent (2006: 65 Prozent).
Auf der Kostenseite werden die regulatorischen Kosten weiter 
ansteigen und insbesondere die kleinen Institute belasten. Diese 
können keine Skalenvorteile nutzen und haben auch keinen Zugang zum 
grossen Potenzial an Neugeldern in den aufstrebenden Märkten 
(insbesondere Asien). Zu diesen Ergebnissen kommt die PwC-Studie 
"Heading for new horizons. Private banking in Switzerland". PwC 
untersuchte hierfür über die vergangenen vier Jahre die 
Geschäftsberichte von über 100 der 170 im Private Banking tätigen 
Institute in der Schweiz.
Die Diskussionen um das Bankkundengeheimnis sowie diverse 
Steueramnestien setzten dem Schweizer Private Banking zu - 
insbesondere bei der Akquisition von Neukundengeldern. Nach einem 
deutlichen Rückgang der verwalteten Kundenvermögen im Jahr 2008  
(-19,5 Prozent) setzte im Jahr 2009 mit einem Plus von 8,4 Prozent 
(Nettoneugeldzuwachs: 0,9 Prozent) wieder eine leichte Erholung ein. 
"Trotz widrigen Umständen war es in den vergangen vier Jahren 
gesamtschweizerisch möglich, kontinuierlich Nettoneugelder zu 
akquirieren. Allerdings gab es grosse Unterschiede zwischen einzelnen
Banken und Regionen", erklärt Matthias Memminger, Leiter Private 
Banking Business Consulting bei PwC Schweiz. "Der Finanzplatz Schweiz
zeichnet sich neben dem Bankkundengeheimnis durch wirtschaftliche und
politische Rahmenbedingungen, Dienstleistungsqualität und Stabilität 
aus. Er besitzt daher auch in Zukunft grosses Potenzial, 
Kundenneugelder zu gewinnen." Vor allem in den aufstrebenden Märkten 
wird künftig Wachstum im Onshore-Private-Banking generiert. Bereits 
in den Jahren 2006 bis 2009 waren Institute mit einem Hub in diesen 
Märkten bei der Akquirierung der Nettoneukundengelder sehr 
erfolgreich. Die Banken werden also nicht umhin kommen, die 
aufstrebenden Märkte durch Kooperationen oder durch eine eigene 
Präsenz zu erschliessen.
Rückläufige Margen
Die Profitabilität der Kundenvermögen nahm in den untersuchten 
vier Jahren ab. Die Bruttomarge erreichte im Jahr 2009 noch 110 
Basispunkte (2006: 117 Bp). Auch die Nettomarge der analysierten 
Institute lag im Jahr 2009 bei 20 Bp (2006: 32 Bp). Diese Entwicklung
liess im vergangenen Jahr das Kosten-Ertrags-Verhältnis (nach 
Abschreibungen) im Schweizer Private Banking  auf 79 Prozent (2006: 
65 Prozent) ansteigen. "Durch die veränderte Ertragssituation ist es 
für die Private-Banking-Institute von zentraler Bedeutung, die 
Kostenbasis in den kommenden Jahren unter Kontrolle zu halten und zu 
reduzieren", sagt Matthias Memminger. "Alleine die regulatorischen 
Kosten werden um 10 bis 30 Prozent ansteigen." Besonders unter Druck 
sind die kleinen Banken. So mussten sie im Rahmen der weltweiten 
Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008 mit -37 Bp und -18 Bp den 
stärksten Rückgang bei der Brutto- bzw. der Nettomarge in Kauf 
nehmen. Die fehlenden Skaleneffekte zeigen sich auch im tieferen 
Ertrag pro Mitarbeitenden von durchschnittlich CHF 502'000 über die 
vergangenen vier Jahre. Grosse Banken erreichten im selben Zeitraum 
einen Durchschnittswert von CHF 604'000 pro Mitarbeitenden.
Steuerkonformes Geschäftsmodell
Der Trend hin zu einem steuerkonformen Geschäftsmodell wird die 
Entwicklung in den nächsten Jahren wesentlich prägen. So werden 
aufgrund der verstärkten staatlichen Regulierungen die in erster 
Linie steuerlich getriebenen Offshore-Geschäftsmodelle an Bedeutung 
verlieren. Im Vorteil sind grössere Banken, die sich dank 
Skalenerträgen mit den steigenden regulatorischen Kosten leichter 
tun. Über Kooperationen oder eigene Repräsentanzen haben sie zudem 
einfacheren Zugang zum grossen Potenzial an Neukundengeldern in den 
aufstrebenden Märkten. Trotz zahlreichen Neugründungen mit neuen 
Ansätzen und Geschäftsmodellen wird in den kommenden Jahren eine 
zunehmende Konsolidierung bei kleinen und mittelgrossen Banken 
stattfinden. Die Zahl der Private-Banking-Institute ging seit dem 
Jahr 2005 von 181 auf 170 (-6 Prozent) zurück. Diese Zahl wird weiter
sinken. Insbesondere Auslandbanken und kleinere Institute könnten 
Gegenstand von Transaktionen werden. Sie stehen vor der Aufgabe, ihre
strategische Ausrichtung und insbesondere ihre Effizienz durch 
Kostensenkungsprogramme, Outsourcing-Optionen und Zusammenschlüsse zu
überprüfen.
Die PwC-Publikation kann als PDF bei Claudia Sauter bezogen 
werden.
Unsere Medienmitteilungen finden Sie jetzt auch auf:            
www.twitter.com/PwC_Switzerland

Kontakt:

Matthias Memminger
Head Private Banking Business Consulting
PwC Schweiz
E-Mail: matthias.memminger@ch.pwc.com

Claudia Sauter
Communications Senior Manager
PwC Schweiz
E-Mail: claudia.sauter@ch.pwc.com

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