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PwC-Studie "Private Banking Schweiz: eine Bestandesaufnahme"
"Private Banking Switzerland: From Yesterday to the Day after Tomorrow"

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Zürich (ots)

Der Nettoneugeldabfluss von Kundengeldern bei Vermögensverwaltungsinstituten in der Schweiz ins Ausland war in den letzten Jahren deutlich geringer als angenommen. Die Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten sowie Bussen infolge des US-Programms werden die meisten Vermögensverwaltungsbanken nicht übermässig belasten. Trotz der reduzierten Wertschöpfung im Private Banking senkten die Banken die Mitarbeiterzahlen bzw. die Lohnausgaben nur leicht. Anhand von acht Thesen analysiert PwC Schweiz innerhalb der Studie "Private Banking Switzerland: From Yesterday to the Day after Tomorrow" die Situation des Private-Banking-Standorts Schweiz.

Im Schweizer Private Banking haben sich Geschäftsmodelle, regulatorische Rahmenbedingungen, Wettbewerb, Kosten, Margen und Anlegerverhalten grundlegend verändert. PwC Schweiz hat die gängigsten Meinungen über das Private Banking in der Schweiz hinterfragt und diese Ansichten in acht Thesen festgehalten.

These 1: "Die Schweiz verliert als Private-Banking-Standort an 
Bedeutung." 
These 2: "Die Bruttomargen im Schweizer Private Banking sinken." 
These 3: "Die Personalausgaben pro Mitarbeiter im Schweizer Private 
Banking sind rückläufig." 
These 4: "Strafzahlungen im Rahmen des US-Steuerprogramms belasten 
das Eigenkapital von Schweizer Privatbanken massiv." 
These 5: "Die Anzahl Banken mit operativen Verlusten steigt." 
These 6: "Die Grösse einer Privatbank gewinnt als Erfolgsfaktor an 
Gewicht." 
These 7: "Die Zahl der Banken im Schweizer Private Banking sinkt." 
These 8: "Die Anzahl Beschäftigte im Schweizer Private Banking ist 
rückläufig."

Vier Thesen im Fokus:

These 1: "Die Schweiz verliert als Private-Banking-Standort an Bedeutung."

Während die weltweit verwalteten Vermögen gestiegen sind, haben die performance- und währungsbereinigten Wertschriftenbestände in Kundendepots bei Schweizer Banken abgenommen. Martin Schilling, Head Corporate Finance, Financial Services von PwC Schweiz, kommentiert: "Die bereinigten Daten zeigen, dass die Wertschriftenbestände von institutionellen sowie privaten Kunden aus dem In- und Ausland bis 2008 angestiegen und dann um rund 600 Mrd. CHF zurückgegangen sind. Dabei ist zu beachten, dass die Kunden in den letzten Jahren im beträchtlichen Ausmass eine Umschichtung von Wertschriftenvermögen in Cash vorgenommen haben. Den Nettoabfluss von Kundenvermögen schätzen wir auf rund 350 Mrd. CHF, die primär Privatkunden aus dem Ausland abgezogen haben. Wir gehen davon aus, dass die Kunden die Mittel zu einem bedeutenden Teil für Strafzahlungen im Zusammenhang mit der Regularisierung von bis anhin unversteuerten Kundengeldern eingesetzt haben. Die Banken werden neue Gelder anziehen können, wenn sie regularisierte Vermögen zurück in die Schweiz holen und sich durch ihre hochklassige Dienstleistungsqualität und starke Performance von anderen Anbietern abheben können. Denn Kunden mit einer regelkonformen Steuersituation sind anspruchsvoller als Schwarzgeldkunden. Wenn die Schweizer Politik die Banken zudem aus dem internationalen Kreuzfeuer ziehen und ihnen freien Zugang zum EU-Markt verschaffen kann, wird das Private Banking Schweiz wieder positive Schlagzeilen schreiben."

These 3: "Die Personalausgaben pro Mitarbeiter im Schweizer Private Banking sind rückläufig." und These 8: "Die Anzahl Beschäftigte im Schweizer Private Banking ist rückläufig."

Die Personalausgaben pro Mitarbeiter im Private Banking sind gegenüber dem Spitzenjahr 2007 um etwas mehr als 10% zurückgegangen. Martin Schilling erklärt: "Für die nächsten Jahre rechnen wir eher mit einem leichten Lohnanstieg. Gefragt sind in Zukunft hauptsächlich Compliance-Spezialisten und Risikomanager. Die Vermögensverwaltungsbanken in der Schweiz müssen sich auf ein Wettbewerbsumfeld einstellen, das im Rahmen des automatischen Informationsaustauschs und des aufgehobenen Bankgeheimnisses mehr Transparenz verlangt." Die Zahl der Mitarbeiter im Private Banking ist seit der Finanzkrise leicht gesunken und wird weiter zurückgehen - allerdings nicht im selben Umfang, wie sich die Anzahl der Banken reduziert. "Bisher waren mehrheitlich ausländische Banken betroffen. Diese Entwicklung geht auf kostenbezogene und operative Optimierungsmassnahmen sowie auf Auslagerungen zurück, namentlich im Backoffice sowie im IT-Bereich", sagt Martin Schilling.

These 4: "Strafzahlungen im Rahmen des US-Steuerprogramms belasten das Eigenkapital von Schweizer Privatbanken massiv."

Die Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten sowie Bussen infolge des US-Steuerprogramms werden die meisten Banken nicht übermässig belasten. In der Regel sind die Beträge für "Übrige Rückstellungen" in Prozent des Eigenkapitals gering. Allerdings haben die Schweizer Privatbanken ihre Rückstellungen konservativ gebildet, um ein implizites Schuldeingeständnis zu vermeiden. Darum dürfte die tatsächliche Last höher ausfallen, als die Rückstellungen annehmen lassen. Eine Konsolidierung der Branche wird das US-Steuerprogramm jedoch nicht lostreten. Aber bei kleineren Auslandbanken können allfällige Kosten für das US-Steuerprogramm in Millionenhöhe als "Zündbeschleuniger" für einen Exit aus dem Schweizer Vermögensverwaltungsgeschäft wirken.

Über die Studie:

Anhand einer quantitativen Auswertung beurteilte PwC Schweiz, ob sich die acht Thesen mit Fakten stützen lassen. Die Auswertung basiert auf den Geschäftsberichten von rund 100 im Private Banking tätigen Banken unterschiedlichster Grösse in der Schweiz. Die Betrachtungen erstrecken sich über den Zeitraum von 2006 bis 2013 und ziehen andere öffentlich zugängliche Daten der SNB und der empirischen Wissenschaftsforschung BAK Basel ein.

Kontakt:

Martin Schilling
Head Corporate Finance, Financial Services
PwC Schweiz
E-Mail: martin.schilling@ch.pwc.com

Claudia Sauter
Head of PR & Communications
PwC Schweiz
E-Mail: claudia.sauter@ch.pwc.com

Die PwC-Publikation kann als PDF bei Claudia Sauter bezogen werden.

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