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European Futurists Conference

Zukunftsforscher sehen Chancen in einer alternden Gesellschaft

Luzern (ots)

Erstmals trafen sich in Luzern die führenden
Zukunftsforscher und Zukunftsexperten Europas zu einem Fachkongress.
An der European Futurists Conference Lucerne diskutierten 200
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 19 Ländern neue Methoden, die
Zukunft zu erfassen sowie neue Erkenntnisse der Zukunftsforschung.
Wie Europa seine Zukunft gestalten kann, stand im Zentrum der
Konferenz: So zeigten die Zukunftsforscher in Luzern, dass die
alternde und abnehmende Bevölkerung Europas durchaus auch Chancen für
das Wachstum birgt. Durch vermehrtes Sparen etabliert sich ein tiefes
Zinsniveau, welches Investitionen in Forschung und Entwicklung
stimuliert. Eine schrumpfende Bevölkerung eröffnet zudem die
Möglichkeit, Wachstum neu zu definieren: Von quantitativem zu
qualitativem Wachstum. Auch Unternehmen werden sich vermehrt auf über
55-jährige Arbeitnehmer stützen.
Dies alles führt auch zu einem schonenderen Umgang mit Ressourcen
und Umwelt. Eine Umfrage an der Konferenz ergab denn auch ein
optimistisches Bild für die Zukunft Europas, vorallem hinsichtlich
Umwelt und Wirtschaft. Hingegen waren die Zukunftsforscher in Bezug
auf die künftige Rolle Europas in der Weltpolitik eher skeptisch.
Die Zukunftsforscher gehen davon aus, dass Europa mitten in einem
fundamentalen Wandlungsprozess steht, der in den nächsten zehn bis
zwanzig Jahren das Umfeld von Politik und Wirtschaft grundlegend
verändern wird. Gemäss der Prognose der Deutschen Bank, werden bis
2020 die Volkswirtschaften Indiens, Malaysias und Chinas jährlich
mehr als 5 Prozenten wachsen, wohingegen das Wachstum in Europa - von
wenigen Ausnahmen abgesehen - deutlich weniger als die Hälfte dieser
Rate erzielen wird; mit der Schweiz mit 0.7 Prozent ganz am Schluss
aller untersuchten Länder.
Angesichts der 20 Millionen Arbeitslosen in den EU-Staaten werden
Investitionen in Forschung und Entwicklung zukunftsträchtiger
Technologien und Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der
Menschen eine entscheidende Rolle für die Zukunft Europas spielen.
"Wir sollten uns aber nicht verleiten lassen, aus der Gegenwart
linear in die Zukunft weiterzudenken", meint Georges T. Roos,
Managing Director der Konferenz.
Pero Micic, Präsident des Beirats der European Futurists
Conference Lucerne: "Zukunftsforschung kann nicht stellvertretend für
Wirtschaft, Politik und Gesellschaft die Zukunft planen. Sie kann
aber helfen, von der Zukunft weniger überrascht zu werden und die
Reaktionszeiten auf Veränderungen zu verkürzen."
So hat Siemens beispielsweise dank ihrer systematischen
Zukunftsforschung erkannt, dass "Menschen keine futuristische,
technologiedominierte Zukunft wünschen. Sie wollen vielmehr eine in
die Umgebung unauffällig integrierte Technologie, welche den Alltag
unterstützt", sagt Heinrich Stuckenschneider, Leiter des
Strategischen Marketings bei Siemens. Für Siemens ist dies eine
wichtige Orientierung bei der Entwicklung neuer Produkte.
Die European Futurists Conference wird auch nächstes Jahr in
Luzern stattfinden. Sie wird von führenden Zukunftsinstituten Europas
organisiert und von Stadt und Kanton Luzern, Swisscom Innovations und
dem Staatssekretariat für Bildung und Forschung unterstützt.
Weitere Informationen unter: http://www.european-futurists.org

Kontakt:

Georges T. Roos, Managing Director
Tel. +41/78/808'89'59
E-mail: roos@european-futurists.org

Mathis Brauchbar, European Futurists Media Desk,
Tel. +41/79/407'93'62
E-mail: brauchbar@advocacy.ch