HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich
HWZ-Arena Podiumsdiskussion vom 9. April 2008 - Gesundheitsnutzen statt Gesundheitskosten
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Zürich (ots)
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Mehr Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen forderten drei Referenten aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens an der HWZ-Arena. Eine neue, unabhängige Institution könnte die Qualität fördern und überwachen und so neben Kosten- auch Nutzenüberlegungen vermehrt ins Zentrum stellen.
Aufgrund von Prognosen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich werden die Gesundheitskosten im Jahr 2008 auf rund 60 Milliarden steigen. Der Nutzen dieser Ausgaben und damit von Therapien, Medikamenten und präventiven Massnahmen sind aber kaum belegt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Sybille Sachs, Leiterin des Centers for Strategic Management / StakeholderView diskutierten drei Vertreter des Schweizer Gesundheitswesens: Prof. Dr. med. Felix Gutzwiller, Leiter des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin an der Universität Zürich und FDP-Ständerat des Kantons Zürich; Dr. Petra Danielsohn-Weil, CEO der Pfizer Schweiz AG und Vorstandsmitglied der Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz (Vips); und Manfred Manser, Vorsitzender der Konzernleitung der Krankenkasse Helsana und Vizepräsident der santésuisse.
Petra Danielsohn-Weil bezeichnete Gesundheit als ein Megatrend. Um gesund älter zu werden, müsse die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung erhöht werden. Wer gut informiert sei, achte erwiesenermassen besser auf seine Gesundheit und verursache somit auch weniger Kosten.
Den Grund für die hohen Kosten sieht Manfred Manser im ineffizienten Gesundheitssystem, in dem der Wettbewerb fehlt. Durch Fehlanreize im System wird der Gesundheitsnutzen weder gemessen noch honoriert. Deshalb müssten die Akteure im Gesundheitswesen gemeinsam Qualitätsindikatoren erarbeiten und diese transparent machen. Felix Gutzwiller plädierte für eine evidenz-basierte Medizin, durch die der Nutzen deutlich gemacht werden kann. Zudem müssten die Patienten ihren Arzt aufgrund von Qualitätsindikatoren selbst wählen können, was in Holland gut funktioniere. Einfach nur auf die preisgünstigsten (sprich billigsten) Medikamente zu setzen, sei gefährlich.
Untersuchungen zur Fragstellung "Gesundheitskosten und Gesundheitsnutzen" werden zurzeit auch in einem KTI-Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Sybille Sachs und Prof. Dr. Ruth Schmitt durchgeführt.
Kontakt:
Prof. Dr. Sybille Sachs
Head Research Center Stakeholder View
Tel.: +41/43/322'26'43
E-Mail: Sybille.sachs@fh-hwz.ch
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