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Allianz-Studie: Gefährliche Körperpflege am Steuer

Allianz-Studie: Gefährliche Körperpflege am Steuer
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Zürich (ots)

Mehr als 25 Prozent der Autofahrerinnen und -fahrer in der Schweiz befassen sich am Steuer mit Tätigkeiten rund um Körper und Kleidung. Das zeigt eine Ablenkungsstudie des Allianz Zentrum für Technik. Viele schminken und rasieren sich sogar während der Fahrt - und erhöhen so das Gefährdungspotenzial um ein Vielfaches.

Mit dem eigenen Wagen mobil sein, heisst heute oft, viele Alltagshandlungen in das Auto zu verlegen, die dort aber nicht hingehören - wie zum Beispiel das Schminken oder Rasieren beim Autofahren. Für die Unfallforscher im Allianz Zentrum für Technik (AZT) geht es dabei um mehr als Lippenstift oder Elektrorasierer. Unter dem englischen Stichwort "clothing & body care" fassen die Experten eine Fülle an Tätigkeiten zusammen, die sie bei Autofahrern beobachten. Schmuck oder Uhr anlegen, Kontrolle der Kleidung, Ordnen der Frisur, Betrachten von Hautunreinheiten oder Zähnen, Nagelpflege, Wechseln der Brille, Auftragen von Sonnenschutzcreme, Einnehmen von Medikamenten, Anlegen oder Ablegen der Krawatte und Wechsel in bequeme Schuhe. Vor allem auf dem Weg zur Arbeit ist der Fahralltag von Tätigkeiten rund um die eigene Person begleitet. Häufig sind unnötiger Zeitdruck oder Bequemlichkeit der Grund.

Schminken, rasieren und Nägel pflegen

Fasst man die Antworten der Autofahrer in der jüngst vorgestellten Allianz-Studie zur Ablenkung am Steuer auf die vier Fragen nach "Make-Up", "Rasieren", "Kleiderwechsel", "Nagelpflege" und "Schmuck/Uhr an-, ablegen" zusammen, ergibt sich ein Anteil von über 27 Prozent, die das Vorkommen eines oder mehrerer dieser Aktivitäten während des Autofahrens bestätigten. Allein in der Schweiz wechselt jeder Fünfte Kleidungsstücke während der Fahrt ohne anzuhalten, sechs Prozent der Befragten gaben an, sich zu schminken oder zu rasieren. Und sogar Nagelpflege im eigenen Fahrzeug steht auf dem Programm - bei immerhin einem Prozent der Männer und vier Prozent der Frauen. Das Gefährdungspotenzial ist extrem hoch: "Viele dieser Tätigkeiten und Blickabwendungen werden nicht als gefährlich angesehen und geschehen oft sogar kaum bewusst, eher flüchtig nebenher. Das macht die Sache so gefährlich", sagt Thomas Lanfermann, Leiter Motorfahrzeugversicherungen der Allianz Suisse.

Unfallrisiko um das Dreifache erhöht

Ob schminken oder rasieren: Viele Personen verkennen die Gefährlichkeit der vielen Kontrollblicke in den Schmink- oder Rückspiegel. Dabei haben Unfallforscher gemessen, dass diese Blicke bis zu mehrere Sekunden andauern können. Einer großen US-Feldstudie (100 Car Study) gemäss wird während des Schminkens der Blick immer wieder kurz von der Strasse weggerichtet. "Das Schminken erfordert eine hohe Aufmerksamkeit. Dadurch geht bis zu 40 Prozent der Aufmerksamkeit für die Strasse verloren. Das Unfallrisiko ist dabei um das Dreifache erhöht", so Lanfermann.

Grundsätzlich zeigt die Allianz-Studie, dass Ablenkungen am Steuer einen grösseren Einfluss auf die Unfallwahrscheinlichkeit im Strassenverkehr haben als allgemein angenommen. Etwa jeder zehnte Verkehrsunfall ist laut AZT massgeblich durch abgelenktes Verhalten der Autofahrer verursacht, bei etwa einem Drittel aller Unfälle spielt Unaufmerksamkeit eine Rolle.

Für die Sicherheitsstudie Ablenkung im Strassenverkehr führte das AZT gemeinsam mit den Instituten Mensch-Verkehr-Umwelt und Makam Market Research eine Repräsentativerhebung unter Autofahrern in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch und analysierte den internationalen Forschungsstand.

Kontakt:

Hans-Peter Nehmer
Tel.: +41/58/358'88'01
E-Mail: hanspeter.nehmer@allianz-suisse.ch

Bernd de Wall
Tel.: +41/58/358'84'14
E-Mail: bernd.dewall@allianz-suisse.ch

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