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Universitätsklinikum Tübingen

2. EU-Konferenz zur Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung
Doppelt hält besser: Experten raten zu kombinierter Vorsorgeuntersuchung

Tübingen (ots)

Am 19. und 20. September findet am
Universitätsklinikum Tübingen die 2. EU-Konferenz zur
Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung statt. Neben Ärzten und
Wissenschaftlern nehmen auch Krankenkassenvertreter, Patientengruppen
und Gesundheitspolitiker am Kongress im Institut für Medizinische
Virologie und Epidemiologie der Viruskrankheiten,
Elfriede-Aulhorn-Str. 6, Tübingen teil.
Im Zentrum der Veranstaltung stehen die Ergebnisse einer
europaweiten Studie für eine verbesserte Früherkennung von
Gebärmutterhalskrebs. Außerdem werden bestehende
Früherkennungsprogramme der europäischen Länder und deren Kosten
gegenübergestellt. Erwartet werden rund 170 Teilnehmer aus dem In-
und Ausland.
Europaweite Studie
Die andauernde Infektion mit bestimmten humanen Papillomaviren
(HPV) stellt ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung von
Gebärmutterhalskrebs dar. Deshalb wurde im Auftrag der Europäischen
Kommission von Januar 2001 bis Juni 2005 die europaweite Studie
„Entwicklung mathematischer Modelle für neue HPV-gestützte
Gebärmutterhalskrebs-Früherkennungsprogramme zur Beurteilung von
klinischem Nutzen und Kosteneffektivität" durchgeführt. Ihr Ziel ist,
die Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung in Europa entscheidend zu
verbessern und mit neuartigen Technologien kosteneffiziente
Früherkennungsprogramme für Gebärmutterhalskrebs zu entwickeln.
Vorangegangene Studien haben bereits belegt, dass der übliche
zytologische PAP-Abstrich kombiniert mit dem Nachweis von bestimmten
Papillomaviren eine erhöhte
Sensitivität für die Früherkennung von Vorstufen des
Gebärmutterhalskarzinoms leistet. Jetzt wurde bei 35.000 Frauen der
prognostische Wert eines negativen HPV- und negativen PAP-Befundes
über einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren ermittelt. In allen
teilnehmenden Ländern (Dänemark, Deutschland, England, Frankreich,
Schweden und Spanien) zeigte sich, dass maximal 1 Prozent der
Patientinnen mit negativem HPV- und PAP-Test innerhalb von 5 Jahren
eine hochgradige Präkanzerose (Vorstadium eines Karzinoms)
entwickeln. In der Gruppe der Frauen, die zwar einen negativen PAP-,
aber einen positiven HPV-Test hatten, entwickelten im gleichen
Zeitraum bis zu 17 Prozent hochgradige Präkanzerosen (CIN3). Waren
beide Tests positiv, entwickelte sich bei bis zu 45 Prozent der
Patientinnen innerhalb von 5 Jahren eine hochgradige Präkanzerose.
Professor Thomas Iftner, Virologe aus Tübingen und Koordinator der
europäischen Studie: „Dieses Resultat zeigt, dass die Kombination aus
bisheriger Früherkennungspraxis (nur der PAP-Test) mit dem HPV-Test
eine deutlich höhere Sicherheit für die Frauen bringt und risikofrei
eine Verlängerung der Untersuchungsintervalle erlaubt."
Darüber hinaus wurden auch die direkten und indirekten Kosten von
bestehenden Früherkennungsprogrammen für Gebärmutterhalskrebs in
Europa geprüft. Die Ergebnisse werden auf dem Tübinger Kongress als
Kosten-Nutzen-Rechnungen vorgestellt und bilden die Grundlage zur
Entwicklung kostengünstiger Länder- und EU-spezifischer
Früherkennungsprogramme.
Ansprechpartner für nähere Informationen:
Universitätsklinikum Tübingen
   Institut für Medizinische Virologie
   Sektion Experimentelle Virologie
   Prof. Dr. Thomas Iftner
   Elfriede-Aulhorn-Str. 6, D-72076 Tübingen
   Tel. +49 (0)7071/29-8 02 46, Fax +49 (0)7071/29-54 19
Wir bitten um ein Belegexemplar.
Pressekontakt:

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Dr. Werner Bauch; MasterMedia, Bodelschwinghstraße 17,
22337 Hamburg; Tel. + 49 (0)40/50711329; mobil: +49 (0)1718905745