Verlängerung der Wahlfranchisenbindung: 61% der Versicherten sagen "Nein!"
Lausanne (ots)
Im Dezember wird sich der Ständerat definitiv bezüglich dieser möglichen Massnahme zur Kostenreduzierung äussern. Der Vorschlag entspricht nicht dem vom KVG festgelegten Wettbewerbsprinzip und ruft daher heftige Reaktionen hervor.
Mit dem Ziel, herauszufinden, wie die Versicherten dazu stehen, und ob möglicherweise eine Veränderung im Verhalten beim Krankenkassenwechsel zu erwarten ist, hat die Vergleichssite bonus.ch eine repräsentative Umfrage (1) unter ihren Nutzern durchgeführt.
Die Ergebnisse dieser Studie heben folgende Punkte deutlich hervor
61% der befragten Personen möchten keine vertragliche Verlängerung der Wahlfranchisenbindung bei der Krankenversicherung. Zum wiederholten Mal bestätigen die Versicherten, dass sie die volle Wahlfreiheit beibehalten möchten. Dabei ist anzumerken, dass 10% der Umfrageteilnehmer keine Meinung geäussert haben.
49% der Versicherten geben an, dass sie die Franchise 300 wählen würden, sollte der Vorschlag akzeptiert werden. Hervorzuheben ist, dass 25% unter Ihnen meinen, dass sie ihren Arzt wohl öfter aufsuchen würden.
Was man hinsichtlich dieser Massnahme bemängeln kann, ist das Fehlen von Zahlen, die deutlich belegen, dass die Mehrheit der Versicherten tatsächlich «Franchisentourismus» betreibt.
Die Schweizer sind von Natur aus Veränderungen gegenüber eher zurückhaltend. Über vier von fünf Versicherten behalten dieselbe Franchise von Jahr zu Jahr bei. Ein Beispiel dafür ist, dass jedes Jahr nur etwa 2% der Versicherten mit hoher Franchise (2000 und 2500) sich wieder für die ordentliche Franchise von 300 entscheiden.
Damit zeigt sich ganz klar, dass diese mögliche Massnahme zur Kostendämmung im Gesundheitswesen wohl kaum das halten kann, was sie verspricht.
Da die mögliche Regelung erst 2011 in Kraft tritt, haben die Versicherten ihr Verhalten hinsichtlich der Wahl einer neuen Krankenkasse für 2010 noch nicht verändert. Versicherungsnehmer im Alter von mehr als 18 Jahren wählen mehrheitlich die Franchisen 300, 1500 und 2500 mit den gleichen prozentualen Anteilen wie im vergangenen Jahr.
Die Rabattverringerung, die den Wahlfranchisen auferlegt wurde, hat die Versicherten nicht dazu veranlasst, zur ordentlichen Franchise 300 zurückzukehren. Die Tatsache, dass eine hohe Franchise eine der vorrangigsten Massnahmen ist, um seine Prämie zu reduzieren, erklärt diesen Status quo.
Dennoch erstaunt die Beobachtung, dass es unter den jungen Versicherungsnehmern nicht mehr Personen gibt, die sich für eine höhere Franchise entscheiden als bei den Erwachsenen, obwohl diese im Durchschnitt jährlich etwa 4 Mal so viel für ihre Gesundheit ausgeben, nämlich CHF 5'328.- gegenüber CHF 1255.-. Im Gegensatz zu 29% der Erwachsenen wählen 33.5% der jungen Leute die Franchise 300.
Männer entscheiden sich tendenziell eher für die Franchise 2500, und das mit 23.2%, verglichen mit nur 19.1% bei den Frauen. Für die Franchise 300 ist es genau umgekehrt: 38.3% der Frauen zeigen eine Vorliebe für die Minimalfranchise gegenüber 28.6% bei den Männern.
Damit die Versicherten leicht überprüfen können, ob ihre derzeitige Franchise den eigentlichen Bedürfnissen entspricht, stellt bonus.ch ein Modul (2) zum Optimieren der Franchise zur Verfügung, welches eine mögliche Verlängerung der Wahlfranchisenbindung für 2 Jahre berücksichtigt. Da es oft nicht einfach ist, zu schätzen, was man für die Gesundheit wirklich ausgibt, können sich die Versicherten an den Statistiken über die jährlichen Ausgaben für ihr Alter und ihr Geschlecht orientieren.
Obwohl doppelt so viele Versicherungsnehmer sagen, dass sie einen Krankenkassenwechsel für 2010 in Betracht ziehen, zögern einige jedoch, weil sie nicht zu einer Versicherung wechseln möchten, die zwar günstige Prämien für das nächste Jahr anbietet, im Folgejahr jedoch ihre Prämien wahrscheinlich massiv anhebt. Es scheint uns daher nützlich, daran zu erinnern, dass die Vergleichsseite bonus.ch eine Anzeige (3) der Prämienstabilität über 4 Jahre zur Verfügung stellt, die es den Versicherten erlaubt, ganz deutlich zu sehen, welche Krankenkassen auch auf mittelfristige Sicht stabile Prämien bieten können.
Detaillierte Tabellen und Grafiken: http://www.presseportal.ch/go2/www.bonus.ch/Donnees/News-Sources
(1) Auswertung basierend auf den Daten, die auf den Vergleichsseiten bonus.ch, comparez.ch, vergleichen.ch und compara.ch registriert wurden und mehr als 20'000 Versicherte repräsentieren. Zusätzlich wurde eine Umfrage unter mehr als 1600 Internetnutzern durchgeführt.
(2) http://www.presseportal.ch/go2/Krankenkasse/Franchise
(3) Sichtbar in der Resultatseite des Vergleichs der Krankenversicherungsprämien: http://www.presseportal.ch/go2/www.bonus.ch/Praemienuebersicht
bonus.ch S.A. Monsieur Patrick Ducret Direktor Ch. de Rovéréaz 5 1012 Lausanne Tel.: +41/21/312'55'91 E-Mail: ducret@bonus.ch