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European Wind Energy Association (EWEA)

Neue Branchenstudie zur umfassenden Integration von Windenergie in Elektrizitätsversorgungssysteme

Brüssel, Belgien (ots/PRNewswire)

  • Verzerrungen und institutionelle Unzulänglichkeiten der europäischen Elektrizitätsmärkte sind die Haupthindernisse
  • Internationale Konferenz zur Netzintegration am 24. und 25. Januar 2006 in Madrid
Ein von der EWEA (European Wind Energy Association = europäische
Windenergievereinigung) herausgegebener, umfassender Bericht (1)
bietet Analysen technischer, wirtschaftlicher und
zulassungsrelevanter Themen zur umfassenden Integration von
Windenergie in die europäischen Energiemärkte. Zur genaueren
Einschätzung dieser Themen hat die EWEA und die Spanische
Windenergievereinigung (AEE) mit Unterstützung der ETSO (European
Transmission System Operators = europäische Netzbetreiber) am 24.3
und 25. Januar 2006 in Madrid eine Konferenz (x) organisiert. An ihr
werden Hersteller, Organisatoren, Dienstleistungsunternehmen und eine
Reihe internationaler Netzbetreiber teilnehmen.
"Die Fähigkeit europäischer Energiesysteme, beträchtliche Mengen
von Windenergie aufzunehmen ist mehr ein wirtschaftliches und
aufsichtsrechtliches Problem als ein technisches oder praktisches.
Schon heute ist die Einspeisung von 20 % Windenergie ohne ernsthafte
technische oder praktische Probleme machbar", sagte Corin Millais,
CEO von EWEA.
Die europäische Kommission ist zu dem Schluss gekommen, dass die
aktuellen Elektrizitätsmärkte aus vier Hauptgründen nicht
wettbewerbsfähig sind: Mangel an grenzüberschreitenden
Übertragungsverbindungen, die Existenz dominierender, integrierter
Energieversorgungsunternehmen, parteiische Netzbetreiber und geringe
Liquidität auf den Grosshandelselektrizitätsmärkten. Dies vier Hürden
stellen auch die wichtigsten institutionellen und strukturellen
Mängel dar, die neue Technologien, wie eben die Windenergien, daran
hindern, auf den Markt zu kommen.
"Windenergie trifft in der Tat auf Hindernisse, allerdings nicht
wegen ihrer Veränderlichkeit, sondern wegen einer Reihe von
Verzerrungen und institutioneller Mängel der europäischen
Elektrizitätsmärkte, die weder umsonst noch gerecht sind", sagte
Millais. "Dass Windenergie in ganz Europa nicht stärker zum Einsatz
kommt liegt an strukturellen und marktpolitischen Mängeln und nicht
an technischen Problemen".
Es ist dringend notwendig, die Ineffizienzen, Verzerrungen und
historisch bedingte institutionellen und gesetzlichen Probleme im
Zusammenhang mit der Gesamtstruktur, dem Funktionieren und der
Entwicklung der erweiterten europäischen Elektrizitätsmärkte und
Energieversorgungsinfrastrukturen in Angriff zu nehmen.
Folgende Massnahmen könnten zur Lösung dieser Probleme beitragen:
  • Reduzierung marktbeherrschender Positionen und ihres Missbrauchs
  • wirkungsvolle Wettbewerbspolitik auf dem Energieversorgungssektor
  • vollständige rechtliche und eigentumsrechtliche Entflechtung der Übertragungs-, Verteilungs-, Produktions- und Handelstätigkeiten
  • Verbesserung und Ausbau der grenzüberschreitenden Verbindungen zwischen den Mitgliedsstaaten
  • unverzerrter Netzzugang für Dritte zu fairen Tarifbedingungen und Beseitigung diskriminierender Praktiken
  • Angemessene Netzkodizes, die dem Ursprung der Technologie gerecht werden.
Zu den wichtigsten Themen für eine Integration von Windenergie
gehören: Veränderter Ansatz für den Betrieb von Windenergieanlagen,
Anbindungserfordernisse für Windenergieanlagen, um eine stabile und
zuverlässige Versorgung sicherzustellen, Ausbau und Veränderung der
Netzinfrastruktur und Einfluss der Windenergie auf Systemeignung und
Versorgungssicherung.
Die EWEA gibt auch ein Informationsblatt zum Thema "Tackling the
Intermittency myth" (3) heraus, indem das Thema der
Windunregelmässigkeit behandelt wird. "Da das gesamte
Elektrizitätssystem veränderlich ist, macht es kaum einen
Unterschied, wenn eine veränderliche Technologie wie die Windenergie
eingebunden wird. Bei einer Einspeisung von bis zu 20 % sind nur
geringe technische Veränderungen notwendig", sagte Millais.
Der Bericht folgt einer Untersuchung zum selben Thema, die von der
International Energy Agency (IEA) im September 2005 unter dem Titel
"Variability of Wind Power and other Renewables: Management Options
and Strategies" (2) veröffentlicht wurde und die zu dem Schluss kam,
dass "die Frage, ob es eine Obergrenze für das Eindringen
erneuerbarer Energie in das bestehende Netz gibt, letztlich eher ein
wirtschaftliches und politisches Problem ist, als ein technisches".
Redaktionelle Hinweise:
(1) "Large scale integration of wind energy in the European power
supply: analysis, issues and recommendations", EWEA, Dezember 2005.
Die Analyse, Schlussfolgerungen und Empfehlungen basieren auf der
Bearbeitung von über 180 Quellen, Veröffentlichungen, Berichten und
Umfrageergebnissen bei allen Interessensgruppen quer durch die
Stromversorgungsbranche, bei Betreibern,
Energieversorgungsunternehmen und Fachleuten. Der Bericht ist die
umfassendste und aktuellste Aufnahme zum Thema der Integration von
Windenergie im grossen Massstab in Europa. www.ewea.org
(x) Windenergie und Netzintegration, eine internationale
Konferenz, Madrid 24. und 25. Januar 2006. Für weitergehende
Informationen wenden Sie sich an: AEE, Tel.: +34-917-451-276 -
Website:  comunicacion@aeeolica.org
(2) www.iea.org
(3) "Tackling the intermittency myth", der Leitartikel in Wind
Direction untersucht die Problematik der Veränderlichkeit von
Windenergie.

Pressekontakt:

Für weitergehende Informationen wenden Sie sich bitte an die EWEA:
Corin Millais, Tel.: +32-499-252-537, Luisa Colasimone, Tel.:
+32-485-145 411