European Wind Energy Association (EWEA)
Windenergie als Hauptbeitrag zum 20%-Ziel
Milan, Italien (ots/PRNewswire)
- EWEC 2007 MILAN - Europas führende Wind-Energie-Veranstaltung
Windenergie könne bis zu 16% des Stroms in Europa bis zum Jahr 2020 liefern, so lautete die Botschaft, die die Abgesandten auf der Eröffnung der Europäischen Windenergie-Konferenz im italienischen Milan heute (7. Mai) hörten.
"Windenergie wird einen Hauptbetrag beim Erreichen des Ziels, dass 20% der Gesamtenergieversorgung der Europäischen Union bis zum Jahr 2020 aus erneuerbaren Quellen stammen soll, leisten", so Arthouros Zervos, President der European Wind Energy Association (EWEA).
Energiepolitik und Klimaschutz standen auf der Tagesordnung des Frühjahrsgipfels in Brüssel im März dieses Jahres ganz oben. Dort verpflichteten sich Staatsoberhäupter und Regierung der EU für ein bindendes Ziel von 20% erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020.
Europa erzeugt bereits über 3% seiner Elektrizität aus Windenergie, die von 50.000 Megawatt (MW) eingerichteter Kapazität produziert werden. Im letzten Jahr gab es mit dem Bau von neuen Windfarmen mit über 7.500 MW-Leistung einen Rekord. Bis zum Jahr 2020 könnte 180.000 MW in Betrieb sein.
Auf der Eröffnungssitzung waren positive Botschaften von einer Reihe von prominenten europäischen Politikern und Branchenvertretern zu hören.
Peter Ahmels, der Konferenzvorsitzende und ehemalige Präsident des Deutschen Bundesverbands Windenergie (BWE), sagte: "Falls das neue europäische Ziel erreicht wird, wird über ein Drittel des europäischen Stroms bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts aus erneuerbaren Quellen stammen. Damit wurde ein klares politisches Signal gesetzt. Es handelt sich um nichts Geringeres als den Beginn einer zweiten industriellen Revolution."
Als Repräsentant der deutschen EU-Ratspräsidentschaft sagte der Parlamentarische Staatssekretär im deutschen Bundesumweltministerium Michael Müller: "Die von der Klimaveränderung ausgehende Bedrohung lässt uns nur wenig Zeit, die Zerstörung des Planeten abzuwenden. Der erforderliche erhöhte Anteil an erneuerbaren Energien wird nur dann zu erreichen sein, wenn die Windenergie sowohl an als auch vor der Küste mit aller Kraft vorangetrieben wird."
Fabrizio Fabbri, Leiter des Technologiesekretariats im italienischen Umweltministerium - der den Umweltminister Alfonso Pecoraro Scanio vertritt - sprach das Thema der öffentlichen Akzeptanz als ein Hauptproblem in Italien an: "Wenn wir das europäische Ziel erreichen wollen, ist es von ganz entscheidender Wichtigkeit, die Menschen davon zu überzeugen, dass wir Windenergie dringend benötigen", sagte er.
Mechtild Rothe, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, sagte, dass das neue 20%-Ziel in nationale Aktionspläne umgewandelt werden müsse, die spezifische, bindende Ziele für Elektrizität, Transport sowie Heizen und Kühlen festschreiben. Sie forderte die Europäische Kommission zu schnellen und ausgewogenen Verhandlungen mit allen 27 Mitgliedsstaaten auf. "Das Teilen des 20%-Ziels muss wirklich europäisch sein. Jedes Land hat ein riesiges Potential. Ich habe noch von keinem Land auf der Welt gehört, wo der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint", sagte sie. "Es kann nicht gutgeheissen werden, dass einige Mitgliedsstaaten immer noch mit dem Argument kommen, dass erneuerbare Energien nur etwas für reiche Länder seien."
Fabrizio Barbaso, stellvertretender Generaldirektor der Europäischen Kommission, sagte, dass ein neues gesetzliches Rahmenwerk für erneuerbare Energien im Herbst nach Verhandlungen zu nationalen Plänen mit allen Mitgliedsstaaten vorgeschlagen werde. "Wir wollen nationale Ziele pro Sektor und wir wollen, dass die Anstrengungen und die Möglichkeiten von den 27 Ländern geteilt werden. Die Kommission wird dann sehr genau den von jedem Land gemachten Fortschritt überwachen", sagte er. "Es besteht kein Zweifel daran, dass erneuerbare Energien und Energieeffizienz die Hauptstützen zukünftigen Energiepolitik der EU sein werden und dass Windenergie dabei die Rolle eines Eckpfeilers spielen wird", fügte er hinzu.
Shi Lishan, Direktor von Erneubare Energie am Chinesischen Energiebüro, der an der Spitze eine 80-köpfigen Konferenzdelegation steht, sagte, dass China jetzt der europäischen Vorgabe mit einem Ziel von 10% erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2010 und 16% bis 2020 folge. "Ich bin der Überzeugung, dass China bald zu den Ländern mit am schnellsten wachsender Windenergie gehören wird", sagte er.
Um zu zeigen, dass rund ein Drittel der neuen, in Europa zwischen 2002 und 2006 eingerichteten Erzeugungskapazität Windenergie war, wartete Arthouros Zervos mit entsprechenden Zahlen auf und sagte, dass die Ausweitung des Marktes über die Stammländer Deutschland, Spanien und Dänemark hinaus ein entscheidender Faktor dabei gewesen sei. "Heute gibt es in Europa 50.000 MW an eingerichteter Windkapazität. In einem durchschnittlichen Windjahr produzieren diese ca. 100 TWh Strom, was 3,3% des Gesamtstromverbrauchs in der EU entspricht. Wenn wir eine Kapazität von 180 GW bis zum Jahr 2020 erreichen, wird diese über 500 TWh Strom pro Jahr produzieren, was eine fünffache Steigerung im Vergleich zur heutigen Produktion bedeut", so Professor Zervos.
Um ihr ehrgeiziges 2020-Ziel zu unterstützen, hat die EWEA eine neue Kampagne unter dem Namen "Seize the Opportunity" ("Ergreife die Gelegenheit") ins Leben gerufen, bei der die Betonung auf dem Nutzen liegt, den Windenergie sowohl für die Energieversorgung als auch für die Umwelt bringen könnte. Das für die Kampagne gedrehte Video verdeutlicht die Chancen für Europa, wenn dies auf die aktuellen Energie- und Klimaprobleme mit Entwicklung, Einsatz und Export von Windenergietechnologie für den Rest der Welt reagiert. Dieses Video wird an alle europäischen Energieminister verschickt werden.
Es wird erwartet, dass 3000 Menschen an der viertägigen, von der EWEA organisierten Konferenz teilnehmen, die im Milano Convention Center bis zum 10. Mai stattfindet.
Redaktionelle Hinweise:
- Weitere Informationen zur EWEC 07 finden Sie unter www.ewec2007.info
- Die EWEA ist die Stimme der Windindustrie und setzt sich aktiv für den Einsatz der Windenergie in Europa und weltweit ein. Sie zählt inzwischen über 300 Mitglieder aus 40 Ländern, u.a. 98% der auf dem weltweiten Windenergiemarkt präsenten Hersteller, sowie Zulieferer, Forschungsinstitute, nationaler Verbände für Wind- und erneuerbare Energien, Entwickler, Stromversorger, Finanz- und Versicherungsgesellschaften und Berater. Die gemeinsame Stärke ihrer Mitglieder macht die EWEA zum grössten und einflussreichsten Windenergie-Netzwerk der Welt.
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Kontakt: Isabelle Valentiny: +32-474-54-20-25