European Wind Energy Association (EWEA)
Powering Europe - Neuer Zukunftsbericht über Stromnetze und Märkte in Europa
Berlin, November 24 (ots/PRNewswire)
Vergangene Woche sagte die EU-Kommission in Brüssel: "Die EU zahlt den Preis für ihre veraltete und schwach vernetzte Energieinfrastruktur."
Heute veröffentlicht der Europäische Verband für Windenergie (EWEA) einen Bericht, der die Vision eines modernen Stromversorgungssystems aufzeigt, und beschreibt, wie Erneuerbare Energien und steigende Mengen Windenergie in dieses System integriert werden können. 'Powering Europe', veröffentlicht heute bei der von EWEA organisierten GRIDS 2010 Konferenz in Berlin, argumentiert, dass es keine wesentlichen technischen Barrieren gibt - sondern vielmehr massive wirtschaftliche Vorteile, wenn grosse Mengen brennstoff- und verschmutzungsfreie Windenergie in Europas Stromnetz eingespeist werden.
Der neue Bericht identifiziert die Infrastruktur und die Märkte als Schlüsselhindernisse bei der Einspeisung von grossen Mengen Windenergie in Europas Stromversorgung.
Um sicherzustellen, dass Windenergie aus Windparks im Meer und an Land zu den Stromverbrauchern gelangt, braucht Europa:
- Ausgebaute, erneuerte und besser angeschlossene Netze
- Fairen und wirksamen Wettbewerb in einem echten europäischen Strombinnenmarkt
Die wirtschaftlichen Vorteile eines echten Binnenmarktes für Strom und einer besseren Infrastruktur sind enorm, jährlich könnten 1,5 Milliarden Euro Netzbetriebskosten eingespart werden. Stromproduktionskapazitäten wären dann wesentlich besser verfügbar.
Der wirtschaftliche Vorteil durch einen Zugang von 265 Gigawatt (GW) Windenergie zum europäischen Netz bis zum Jahr 2020 - verglichen mit einer Stagnation bei Windenergie - würde Einsparungen von 41,7 Milliarden Euro an Stromkosten pro Jahr ermöglichen. Dies beinhaltet einen 'Merit-Order-Effekt'-Vorteil von 11 Euro für jede produzierte Megawatt-Stunde (MWh) Strom (und nicht nur für Strom aus Windkraft). Und wenn unsere Strommärkte funktionierten, dann würden diese Vorteile an die Stromkunden weitergegeben.
Die Stromnetz-Infrastruktur, die benötigt wird, um steigende Mengen Erneuerbarer Energien aufzunehmen, beinhaltet auch ein neues Stromnetz in den Nordmeeren Nordsee, Irische See und Baltische See, ebenso wie eine Anzahl verbesserter kontinentaler Verbindungen (insbesondere zwischen Spanien und Frankreich, aber auch zwischen Deutschland und seinen Nachbarn, Alpenländern und Ost- und Südosteuropa.
Hochspannungsgleichstrom-Kabel (HVDC) sind eine attraktive neue technologische Option für Langstrecken-Übertragungen grosser Strommengen. Das gleiche gilt für Offshore-Netze in der Nordsee, so der EWEA-Bericht.
Der Bericht legt offen, dass Europas Stromproduktion künftig wesentlich mehr Flexibilität bieten muss, um Strom aus Wind- und Sonnenenergie aufzunehmen. EWEA's Bericht zeigt auf, dass Dänemark, Deutschland, Spanien, Irland und die Niederlande ihre Stromversorgungssysteme wesentlich flexibler gemacht haben, als in der Vergangenheit.
"Die EU-Kommission hat kürzlich eine ambitionierte und weit in die Zukunft schauende Vision für ein europäisches Netz präsentiert", sagte Christian Kjaer, der Vorstandsvorsitzende von EWEA. "Der neue EWEA-Bericht zeigt eine Vision für eine zukünftige europäische Stromversorgungsinfrastruktur. Sie bezieht sich auf die Ambitionen der nationalen Regierungen und des Europäischen Parlaments, den Stromverbrauch aus Erneuerbaren Energien von 15% im Jahr 2005 auf 34% im Jahr 2020 zu steigern."
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