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Gebärmutterhalskrebsvorsorge: HPV DNA-Test sensitiver als PAP-Abstrich

Dreieich (ots)

Große, randomisierte Studie bestätigt, dass der HPV DNA-Test
   sensitiver ist als der konventionelle PAP-Abstrich und die
   Dünnschichtzytologie
Eine Studie mit fast 34.000 Frauen, die in der Juni-Ausgabe des
"Journal of the National Cancer Institute" (JNCI) in den USA
veröffentlicht wurde, fand heraus, dass der Test auf Hochrisikotypen
(HR) der humanen Papillomaviren (HPV) bei der
Gebärmutterhalskrebsvorsorge signifikant sensitiver ist als der
konventionelle PAP-Abstrich und die Dünnschichtzytologie. Die Studie,
die mit dem Hybrid Capture® 2 (hc2) HR-HPV DNA-Test der Firma Digene
durchgeführt wurde, wurde von der Europäischen Union und vom
italienischen Gesundheitsministerium finanziert.
Die jetzt veröffentlichte randomisierte und kontrollierte Studie
vergleicht erstmalig den HPV DNA-Test mit dem konventionellen
PAP-Abstrich und mit der Dünnschichtzytologie. Es ist gleichzeitig
die bisher größte veröffentlichte Studie, die eindrucksvoll beweist,
dass der HPV DNA-Test Vorteile gegenüber den gängigen zytologischen
Methoden hat. Die Autoren der Studie berichten, dass der hc2 HPV
DNA-Test um 40 Prozent sensitiver ist als der konventionelle Abstrich
und immer noch um 30 Prozent sensitiver als die Dünnschichtzytologie.
"Der HPV-Test alleine war bei Frauen im Alter von 35 bis 60 Jahren
deutlich sensitiver als die konventionelle Zytologie. Die Verwendung
der Dünnschichtzytologie verbesserte die Sensitivität nur marginal,
gleichzeitig steigerte sich allerdings die Anzahl falsch-positiver
Ergebnisse", fassten die Autoren der Studie, angeführt von dem
italienischen Epidemiologen Gugliemo Ronco vom Turiner Zentrum für
Krebsprävention, ihre Untersuchungen zusammen. In einer zweiten,
jetzt anlaufenden Phase der Studie wird der HPV DNA-Test allein mit
der konventionellen Zytologie verglichen.
Die Analyse der vorläufigen Ergebnisse der Studie über neue
Technologien bei der Gebärmutterhalskrebsvorsorge (NTCC) wurde an
neun Zentren in Italien mit organisierten Vorsorgeprogrammen
durchgeführt. Mehr als 33.000 Frauen nahmen an der Studie teil.
"Diese Ergebnisse sind für Gynäkologen und Gesundheitspolitiker
wichtig. Sie bestätigen die Ergebnisse aller bisherigen Studien zum
Wert des HPV-Tests in der Vorsorge", kommentierte Professor Karl
Ulrich Petry vom Klinikum der Stadt Wolfsburg die Studie: "Vor dem
Hintergrund der bevorstehenden Zulassung einer HPV-Schutzimpfung ist
es wichtig darauf hinzuweisen, dass die Vakzine keinen vollständigen
Schutz bieten kann und auch nicht für jede Frau sinnvoll erscheint.
Vorsorge wird neben der Impfung wichtig bleiben; die bisher in
Deutschland übliche Vorsorge mittels jährlicher PAP-Abstriche kann
aber nicht mehr als optimal angesehen werden. Die Durchführung des
hc2 HPV DNA-Tests in mehrjährigen Intervallen ist sensitiver und
ergibt weniger falsch-positive Ergebnisse. Die Kombination aus
HPV-Impfung und HPV-Test in einem organisierten Programm ist der
effektivste Ansatz für die Vorsorge von Gebärmutterhalskrebs."
Attila T. Lorincz, Leiter der Forschung und Entwicklung bei
Digene, fügte hinzu: "Diese große randomisierte und kontrollierte
Studie, die den HPV DNA-Test mit den verschiedenen Methoden der
Zytologie vergleicht, bedeutet einen Meilenstein in diesem
Forschungsbereich. Sie bestätigt ausdrücklich viele kleinere Studien,
die bereits gezeigt haben, dass die Anwendung des hc2 HPV DNA-Tests
im Rahmen der Vorsorge die Sicherheit für Frauen, dass Krebs oder
Krebsvorstufen entdeckt werden, signifikant erhöht."
Weltweit erkranken jährlich 400.000 Frauen an
Gebärmutterhalskrebs. Er ist damit nach dem Brustkrebs die
zweithäufigste Krebsart bei Frauen. In Deutschland erkranken jedes
Jahr etwa 6.500 Frauen neu, knapp 2.000 sterben an
Gebärmutterhalskrebs.
Literatur: G. Ronco et al., Journal of the National Cancer
Institute, 7. Juni 2006; 11, 765 - 774

Pressekontakt:

MasterMedia GmbH
Dr. Werner Bauch
Bodelschwinghstr. 17
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E-Mail: Dr.Bauch@mastermedia.de