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Coller Capital: Private-Equity-Anleger schichten angesichts dramatisch fallender Renditen massiv um

London (ots)

- Weltweit verzeichnet die Hälfte aller institutionellen 
     Private-Equity-Investoren (Limited Partners) über die 
     Gesamtlaufzeit ihres Portfolios jetzt weniger als 11 Prozent 
     Rendite
   - Zwei Fünftel der US-Investoren wollen die Liste ihrer 
     Fondsmanager (General Partners) in den kommenden zwei Jahren 
     stark reduzieren
   - Insbesondere Anleger aus Europa planen eine deutliche Ausweitung
     ihrer Aktivitäten in Asien
   - Nach Meinung von Investoren sollten Regierungen sowohl auf 
     Investitionen in Venture-Capital-Fonds als auch auf das Auflegen
     eigener VC-Fonds verzichten
Wie das Ergebnis des jüngsten "Global Private Equity Barometer" 
von Coller Capital zeigt, sind institutionelle 
Private-Equity-Investoren (Limited Partners) gerade dabei, ihre 
Portfolien drastisch umzuschichten. Sie reagieren damit auf die neuen
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie auf die dramatisch 
gesunkenen Gesamtrenditen in dieser Anlageklasse.
Der Anteil der Anleger, die über die Gesamtlaufzeit ihrer 
Private-Equity-Investments weniger als 11 Prozent Rendite 
erwirtschaftet haben, ist sprungartig auf 51 Prozent gestiegen. In 
2009 lag dieser Anteil bei nur 29 Prozent, in 2008 sogar bei nur 22 
Prozent.
Trotz dieses Renditerückgangs haben die Investoren das Vertrauen 
in Private Equity nicht verloren. Im nächsten Jahr wollen 20 Prozent 
der Befragten den Private-Equity-Anteil ihres Gesamtportfolios 
erhöhen; lediglich 13 Prozent der Befragten planen, ihren Anteil zu 
reduzieren. Vor einem Jahr war dieses Verhältnis erstmals umgekehrt: 
Damals wollte die Mehrzahl der Investoren ihren Private-Equity-Anteil
reduzieren. Zudem erwarten zwei Drittel (64 Prozent) der befragten 
LPs, dass sie innerhalb der nächsten 18 Monate deutlich mehr neue 
Mittel in Private Equity investieren werden. Allerdings werden sich 
in den nächsten zwei bis drei Jahren die Investment-Strategien rasant
verändern:
- Zwei Fünftel (38 Prozent) der nordamerikanischen LPs planen, die
     Zahl ihrer Fondsmanager über die nächsten zwei Jahre zu 
     verringern. Das Gleiche gilt für ein Fünftel der europäischen 
     und asiatischen Investoren.
   - Ausgebaut werden die Programme für direkte Investitionen in 
     nicht börsennotierte Unternehmen. Die Hälfte der LPs (49 
     Prozent) ist in diesem Segment bereits aktiv, wobei 25 Prozent 
     in eigener Verantwortung (das heißt nicht nur in Form von 
     Co-Investments) investieren. Für die nächsten drei Jahre planen 
     41 Prozent der befragten institutionellen Anleger mehr direkte 
     Investitionen.
   - Kurzfristig sollen die Investitionen im asiatisch-pazifischen 
     Raum deutlich erhöht werden. Unter den europäischen LPs wird der
     Anteil derer, die mehr als 10 Prozent ihres 
     Private-Equity-Portfolios in Asien investiert haben, in den 
     nächsten drei Jahren von aktuell 16 Prozent auf 38 Prozent 
     steigen. Bei den nordamerikanischen Anlegern wird dieser Anteil 
     innerhalb der nächsten drei Jahre von 26 Prozent auf 41 Prozent 
     zunehmen, bei asiatischen Investoren von 69 Prozent auf 87 
     Prozent.
"Man fragt sich natürlich, warum Anleger nach einem so drastischen
Renditeverfall ihr Engagement in Private Equity aufrecht erhalten 
oder sogar steigern", räumt Jeremy Coller, Chief Investment Officer 
von Coller Capital, ein. "Die Antwort ist einfach: Private Equity ist
nachweislich ein Geschäft, in dem Know-how und Erfahrung zählen - bei
Investoren ebenso wie bei Fondsmanagern. Die Rezession und der 
Zusammenbruch der Kreditmärkte waren zwar eine schmerzvolle, jedoch 
hilfreiche Lernphase. So haben die Anleger vermutlich viele neue 
Einsichten gewonnen, die ihnen nun nützen - dies gilt sowohl für die 
Fähigkeiten verschiedener Fondsmanager als auch für die beste 
Strategie, diese Fähigkeiten optimal einzusetzen."
Herausforderungen für Private Equity
Investoren sehen die Branche mit zahlreichen Problemen 
konfrontiert, die zukünftige Renditen aus Private-Equity-Anlagen 
beinflussen könnten. Eines davon betrifft Kreditverpflichtungen: Die 
meisten Anleger (84 Prozent) sehen in der Refinanzierung laufender 
Kredite aus Buyouts eine der zentralen Herausforderungen. Ein 
beträchtlicher Teil der Investoren macht sich über weitere Themen 
intensiv Gedanken, so zum Beispiel über die Auswirkungen zunehmend 
konservativer Kapitalstrukturen und Änderungen in der Zusammensetzung
von Syndikaten verschiedener Kreditgeber. Auch Kosten und 
Verfügbarkeit von Kreditfinanzierungen für neue Buyouts machen 
Anlegern Sorge - jedoch erwarten hier zwei Drittel der Investoren aus
den Industriestaaten bis Ende 2011 deutliche Verbesserungen.
Als weitere Herausforderungen gelten die operativen Fähigkeiten 
der Fondsmanager (General Partners). So wirft ein Drittel der LPs den
Fondsmanagern fehlende Kompetenz für die Sanierung gefährdeter 
Portfolio-Unternehmen vor. Hinzu kommen weiterhin mögliche Änderungen
bei den steuerlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen. Mehr als 
ein Drittel der LPs erwartet daher eine niedrigere Rendite aus 
europäischen und nordamerikanischen Fonds.
Die Rolle der Regierungen
Die große Mehrheit der Private-Equity-Investoren spricht sich 
dagegen aus, dass Regierungen zur Anschubfinanzierung junger 
Unternehmen (Early Stage Financing) in Venture-Capital-Fonds 
investieren oder selbst solche Fonds auflegen. Unter den 
nordamerikanischen Anlegern sind dies 91 Prozent, bei den 
europäischen und asiatischen LPs rund 70 Prozent. Ihrer Meinung nach 
sollten sich Regierungen auf effektivere Instrumente (wie zum 
Beispiel Steuererleichterungen) konzentrieren.
Private Equity im deutschsprachigen Raum
"Im deutschsprachigen Raum hat die Private-Equity-Branche wie 
überall mit den massiven Auswirkungen der Finanz- und 
Wirtschaftskrise zu kämpfen", sagt Axel Hansing, Partner bei Coller 
Capital. "Große Deals werden zunächst weiter auf sich warten lassen, 
aber im mittelständischen Segment nutzen viele kluge Akteure diese 
Phase, um von einer stark finanztechnisch getriebenen Strategie aus 
den Zeiten billiger Kredite auf substantiell andere Geschäftsmodelle 
umzustellen, welche die Entwicklung und nachhaltige Wertsteigerung 
der Portfolio-Unternehmen im Fokus haben."
Weitere Inhalte des aktuellen Global Private Equity Barometers:
- Die Haltung der LPs zu den Richtlinien der Institutional Limited
     Partners Association (ILPA)
   - Secondary Buyouts
   - Größe und Bedeutung der Private-Equity-Branche in fünf Jahren
Das aktuelle Global Private Equity Barometer (Frühling 2010)  
basiert auf den Angaben von 110 Private-Equity-Investoren weltweit. 
Die Ergebnisse sind im globalen Maßstab repräsentativ bezüglich:
- Standort der Investoren
   - Art der Investoren
   - Volumen des verwalteten Vermögens
   - Dauer der Erfahrung mit Private-Equity-Investments
Die vollständige Studie ist auf Anfrage erhältlich. Weitere 
Informationen zum Unternehmen unter www.collercapital.com

Pressekontakt:

Volker Northoff
Northoff.Com
Frankfurt/Main
+49 (0)69/408980-00
info@northoff.com

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