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Degarelix, ein neuartiger GnRH-Blocker von Ferring, gelangt in Phase III

Paris (ots)

21. Jahrestreffen der European Association of Urology (EAU), Paris,
5. - 8. April 2006
Behandlung mit Degarelix bewirkt schnelle, deutliche und anhaltende
Senkung der Testosteron- und prostataspezifischen Antigenwerten (PSA)
ohne Testosteron-Schub
Ferring Pharmaceuticals hat heute die Ergebnisse der
Phase-IIb-Studie mit Degarelix bei Prostatakarzinomen präsentiert und
den unmittelbaren Start von Phase-III-Studien angekündigt.
An der internationalen Multicenterstudie nahmen 187 Männer teil.
Ergebnis: Bei 100 % der Patienten, die mit einer initialen Dosis von
240 mg und einer Erhaltungsdosis von 160 mg behandelt wurden, konnten
ab dem 28. Tag ein volles Jahr lang die Androgenwerte gesenkt werden.
Die Senkung der Androgenwerte ermöglicht, den Krankheitsverlauf unter
Kontrolle zu bekommen.
"Degarelix ist eines der ersten Medikamente einer
vielversprechenden, neuen Klasse von GnRH-Blockern zur Behandlung von
Prostatakarzinomen. Sie baut auf langjährigen Erfahrungen mit
wirksamen Hormontherapien auf", kommentierte Professor Hein Van
Poppel von der Urologischen Abteilung der Universität von
Gasthuisberg, Leuven, Belgien. "Die Ergebnisse aus dieser Studie
zeigen, dass Degarelix eine schnelle, gründliche und anhaltende
Suppression von Testosteron und PSA, dem bekannten
Prostatakarzinom-Marker, bewirkt."
"Das Prostatakarzinom ist die am zweithäufigsten tödlich
verlaufende Krebserkrankung bei Männern. Wir brauchen hier dringend
bessere Behandlungsmöglichkeiten", erläutert Dr. Bo-Eric Persson,
Direktor Medical Sciences, Urologie/Onkologie bei Ferring
Pharmaceuticals. "Die aktuellen Ergebnisse sind für uns eine weitere
Bestätigung, dass Degarelix das Potential hat, uns einen
entscheidenden Schritt vorwärts zu bringen."
Wirkweise von Degarelix
Schon jetzt gehören GnRH-Agonisten (Gonadotropin-Releasing-Hormon)
zu den üblichen Hormonbehandlungen bei Prostatakrebs. Anders als bei
Degarelix stimulieren diese den Rezeptor des natürlichen Hormons in
der Hypophyse. Damit regen sie zunächst das hormonbedingte
Tumorwachstum sogar an, anstatt es zu bremsen bevor sie die
Testosteronproduktion blockieren und die gewünschte klinische Wirkung
erzielen. Diese initiale Stimulierung der Rezeptoren kann zu einer
Verschlechterung der Krebssymptome führen.
Degarelix bindet sich direkt an die GnRH-Rezeptoren und blockiert
diese. Dadurch erfolgt eine schnelle Unterbindung der
Testosteronproduktion ohne Testosteronschub.
Ergebnisse der Degarelix-Studie
Degarelix wurde in einer einjährigen Multicenterstudie in Europa
und Südafrika getestet. Die Studie umfasste die Beurteilung von
Aufsättigungsdosen von 200 mg und 240 mg subkutan, gefolgt von drei
Erhaltungsdosen mit 80, 120 und 160 mg alle 28 Tage. Der
therapeutische Effekt wurde anhand der Testosteron- und
prostataspezifischen Antigenwerte (PSA) gemessen. 187 Patienten im
Alter von 52  bis 93 Jahren (Durchschnittsalter 72 Jahre) mit
histologisch bestätigtem Prostatakarzinom und PSA von mindestens 2
ng/ml erhielten Degarelix subkutan alle 28 Tage.
Bei 92 % der Patienten, die zunächst 240 mg Degarelix erhielten,
wurden am dritten Tag Testosteronwerte von 0,5 ng/ml oder darunter
gemessen und bei 95 % am 28. Tag. Bei den Patienten, die 200 mg
erhielten, wurden am dritten Tag 88 % gemessen und am 28. Tag 86 %.
Ab Tag 28 bis Tag 364 wiesen alle Patienten, die eine
Erhaltungsdosis von 160 mg erhielten, bei jeder Monatsuntersuchung
Testosteronwerte von 0,5 ng/ml oder darunter auf, gegenüber 96 % der
Patienten, die 120 mg erhielten, und 92 % der Patienten, die eine
Erhaltungsdosis von 80 mg erhielten.
Es ergaben sich keine Anzeichen eines Testosteronschubes. Die
PSA-Werte verringerten sich 8 Wochen nach Beginn der Therapie um 90%,
nach 12 Wochen um 94 % und nach 24 Wochen um 96 %.
Hinweise für Redakteure:
Informationen zum Prostatakarzinom
Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern
und die zweithäufigste Todesursache durch Krebs. In den USA gab es
2003 197.000 neue Fälle; in den 5 grössten europäischen Ländern waren
es insgesamt 126.000 und in Japan 30.400. Die Krebsdatenbank GLOBOCAN
belegt für 2002 weltweit 542.909 neue Fälle und 204.000 Todesfälle
infolge eines Prostatakarzinoms.
Derzeitige Behandlungsoptionen für das Prostatakarzinom
Zu den derzeitigen Therapieoptionen gehören operative Entfernung,
Strahlentherapie, Hormontherapie oder eine Kombination dieser
Behandlungen. Die Wahl der Behandlungsmethode richtet sich nach dem
Patientenalter, dem Stadium der Krankheit und zusätzlichen
Gesundheitsproblemen. Es gibt jedoch keine allgemein anerkannte
Behandlungsrichtlinie, die Behandlungsstandards variieren in den
einzelnen Länder.
Beim Prostatakarzinom stehen mehrere verschiedene Hormontherapien
zur Verfügung, darunter bilaterale Orchidektomie (operative
Hodenentfernung), GnRH-Analoga
(Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga) und Anti-Androgene.
GnRH-Agonisten im Vergleich zu Blockern
Natürlich auftretendes GnRH bindet sich an die GnRH-Rezeptoren der
Zellen in der Hypophyse und löst so die Produktion von
Luteinisierungshormonen (LH) aus, wodurch die Testosteronproduktion
stimuliert wird. Sowohl GnRH-Agonisten als auch Blocker binden sich
an dasselbe Rezeptorziel.
Agonisten stimulieren zu Beginn die Freisetzung von LH und dadurch
auch die Testosteronproduktion. Blocker wie Degarelix unterbinden
jedoch unmittelbar die Freisetzung von LH. So wird auch die
Testosteronproduktion unmittelbar und schnell unterbunden - ohne
Testosteron-Schub, der sonst zu den typischen Aufflackerreaktionen
bei den Symptomen und beim Tumorwachstum führt. Damit erübrigt sich
die bei Blockern erforderliche Verabreichung eines zweiten
Hormonwirkstoffs, des Anti-Androgen, das normalerweise gegen die
Aufflackerreaktionen eingesetzt wird.
Degarelix
Degarelix ist ein GnRH-Blocker, ein synthetisches Peptid, das auf
das körpereigene Gonadotropin-Releasing-Hormon eingestellt ist.
Literatur
1. Van Poppel, de la Rosette, Persson, Jensen, Olesen, A one year,
multicentre, randomised study of degarelix, a gonadotrophin-releasing
hormone (GnRH) receptor block in prostate cancer patients. 21.
Jahrestreffen der European Association of Urology (EAU), Paris, 5. -
8. April 2006.
Über Ferring
Ferring ist ein in der Schweiz ansässiges forschendes
Spezial-Biopharmaunternehmen mit weltweiter Marktaktivität. Das
Unternehmen identifiziert, entwickelt und vermarktet innovative
Produkte in den Bereichen Endokrinologie, Gastroenterologie,
Gynäkologie, Unfruchtbarkeit und Urologie. In den letzten Jahren hat
Ferring über seinen traditionellen europäischen Standort hinaus
expandiert und verfügt heute über Betriebsniederlassungen in über 40
Ländern. Für weitere Informationen über Ferring oder unsere Produkte
besuchen Sie bitte unsere Website unter www.ferring.com.

Kontakt:

Michael George
Ferring Pharmaceuticals
Tel.: +41/58/30100-53
Internet: FICCorporateCommunications@ferring.com

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