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Media Service: In der heutigen HandelsZeitung vom Mittwoch, 22.3.2006 Private Banking: Viele Vermögensverwaltungsinstitute in der Schweiz haben ein Wachstumsproblem.

Zürich (ots)

Die Rekordzahlen, die viele
Vermögensverwaltungsbanken aufgrund der guten Börsenentwicklung 
präsentiert haben, rücken kurzfristig das Wachstumsproblem aus dem 
Blickfeld. «Das Private Banking in der Schweiz steht an einem 
Wendepunkt. Nur haben das noch nicht alle gemerkt», sagt Rolf W. 
Aeberli, der neue CEO der zur Swiss Life gehörenden Banca del 
Gottardo und frühere Finanzchef der Julius Bär Gruppe. «Wie im 
Retail Banking in den 90er Jahren werden wir künftig im Private 
Banking grundlegende Veränderungen sehen.» Die Banken seien mit 
neuen Kundenbedürfnissen konfrontiert. Doch viele Banken seien 
darauf nicht vorbereitet. «Der Private-Banking-Sektor wird noch viel 
stärker in Bewegung kommen.» Viele Institute hätten ihre 
Hausaufgaben nicht gemacht, weil der Leidensdruck noch zu gering 
sei. Aeberli ist überzeugt, dass etliche Banken ihr Geschäftsmodell 
neu ausrichten müssen. Der Konsolidierungsprozess werde sich 
verschärfen. «Was wir bislang gesehen haben, war nur der Anfang. Wir 
werden weitere Übernahmen und Fusionen in unserem Land sehen.» Diese 
Meinung teilt Thomas Romer, Bankenexperte und Partner bei 
PricewaterhouseCoopers. Er erwartet weitere Veränderungen im 
Vermögensverwaltungsgeschäft. «Dabei sind grenzüberschreitende 
Transaktionen und weitere Kooperationen unter Schweizer Banken 
denkbar.» Die Probleme der Branche auf den Punkt bringt Alex Widmer, 
der neue Private-Banking-Chef der Julius Bär Gruppe: «Wir müssen den 
Neugeldabfluss stoppen. Unser Businessmodell ist noch immer auf die 
alten, gereiften Märkte ausgerichtet.» Auch Hans Geiger, Professor 
am Swiss Banking Institute der Universität Zürich, stellt fest, dass 
etliche Banken ein tief greifendes Wachstumsproblem haben. «UBS und 
CS haben vor allem im Ausland stark zugelegt, während Julius Bär, 
Vontobel und Sarasin nicht gewachsen sind.» Zwischen den beiden 
Grossbanken und den meisten Schweizer Vermögensverwaltungsbanken 
gebe es einen Wachstumsgraben. «Viele kleinere und mittelgrosse 
Institute sind zu klein, um stark im Ausland zu expandieren, und 
stagnieren deshalb.» Dazu seien sie oft schwach in der 
Kundenakquisition: «Viele Schweizer Banken können nicht richtig 
verkaufen. Ihre Anlageberater sitzen noch zu oft im Büro und warten 
auf die Kundschaft.»
Nähere Auskunft erteilt gerne Martin Spieler, Chefredaktor, 
HandelsZeitung.

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