Media Service: Heute in der Handelszeitung vom Mittwoch, 20. Dezember 2006:
Zürich (ots)
Christoph Franz - Unternehmer des Jahres 2006 In der «Handelszeitung»-Wahl gewinnt der Swiss-Chef Christoph Franz knapp vor dem ABB-CEO Fred Kindle.Damit dominieren gleich zwei Turnaround-Manager die Ausscheidung um den Titel des Unternehmers des Jahres 2006: Sowohl Franz als auch Kindle hatten die Führung übernommen, als es ihren Firmen noch schlecht ging, beide haben die Wende in die Gewinnzone geschafft und treiben jetzt das Wachstum voran. Entsprechend knapp fiel das Resultat aus: In der «Handelszeitung»-Wahl unter Schweizer Wirtschaftsjournalisten erhielt Franz 77 Stimmen und Kindle 74 Punkte. Auf den Rängen 3 bis 10 folgen Pierin Vincenz (Raiffeisen), Inga Beale (Converium), Frank Humer (Roche), Valentin Chapero (Phonak), Hansueli Loosli (Coop), Ernst Tanner (Lindt & Sprüngli), Peter Wuffli (UBS) und Markus Akermann (Holcim).
Swiss-CEO Chistoph Franz: Zweistellige Betriebsmarge für 2007 "Nein, die Swiss ist noch nicht krisensicher", sagt Christoph Franz, CEO der Airline, im "Handelszeitung"-Interview. Um krisensicher zu werden, müsse das Unternehmen wachsen und ihre Marge im heute positiven Umfeld steigern. Wenn wir nun zweistellig wachsen, tönt das zwar nach viel und ist im Wettbewerbsvergleich auch viel, doch im Vergleich zur massiven Schrumpfungskur in den vergangenen Jahren ist das nur ein kleiner Schritt." Ein laut Franz ehrgeiziges Ziel. Doch nach dem geglückten Turnaround ist er optimistisch, dieses zu erreichen.
OC Oerlikon-CFO Jörg Eichkorn: "Anteil eigener Aktien gesenkt" Der Technologiekonzern OC Oerlikon hat seinen Anteil an eigenen Aktien wegen der Saurer-Akquisition verringert. «Wir haben eigene Oerlikon-Aktien privat platziert, um die Höhe der notwendigen Kreditaufnahme zu reduzieren», bestätigt der neue Finanzchef Jörg Eichkorn gegenüber der «Handelszeitung» in seinem ersten Zeitungsinterview. «Der Anteil eigener Aktien wurde von 9,66% auf 7,5% gesenkt.» Dieser Anteil sei für weitere Zukäufe und Mitarbeiteroptionen reserviert. Eichkorn erwartet ein gutes Geschäftsjahr 2007, auch was Saurer anbelangt. "Für 2007 sind wir optimistisch, dass sich die positive Entwicklung bei Saurer fortsetzt", so Eichkorn. Die beiden zugekauften Saurer-Sparten in den Bereichen Textilmaschinen und Getriebe sollen künftig auch vom neuen Oerlikon-Forschungszentrum in Deutschland profitieren.
Schweiter-CEO plant Akquisitionen in Textilmaschinen-Nischen Der Schweiter-Chef Beat Siegrist hat diverse Expansionspläne für den Maschinenbaukonzern. Konkrete Pläne bestehen für die Textilmaschinensparte SSM. "Es ist ziemlich sicher, dass wir uns in einer weiteren Nische der Textilmaschinenindustrie positionieren werden", sagt Siegrist im Interview mit der "Handelszeitung". Organisches Wachstum sei aufgrund der dominanten Marktposition kaum noch möglich: "Fakt ist, dass SSM dazu verdammt ist, durch Zukäufe die erodierende Umsatzgrenze von heute rund 100 Mio Fr. zu halten", so Siegrist. Expansionspläne hegt der CEO auch für die Halbleitersparte Ismeca. Siegrist, der an Ismeca "zurzeit" festhält, blickt mit Interesse auf die zum Verkauf stehende OC Oerlikon-Tochter und Chipautomatenhersteller Esec. "Ismeca und Esec haben tatsächlich Synergiepotenziale", sagt Siegrist. Er nährt damit Gerüchte, dass Esec an Schweiter gehen wird, sobald die Oerlikon-Führung ihre Preisvorstellungen nach unten korrigiert hat.
Cytos: Jetzt droht ein weiterer Rückschlag Nach der Niederlage beim Erforschen des Impfstoffs gegen die Fettleibigkeit gibt es beim Biotechunternehmen Cytos nun Verzögerungen beim Antinikotin-Impfstoff. Die ursprünglich bis Ende 2006 anvisierte Auslizenzierung verzögert sich aller Voraussicht nach bis ins 1. Quartal 2007. "Weil mehrere grössere Teams involviert sind, ist es zu Verzögerungen gekommen", sagt Cytos-Chef Wolfgang Renner im Interview mit der "Handelszeitung". Er erwarte deshalb aber "keine grösseren Auswirkungen" auf das gesamte Unternehmen. Die finanziellen Mittel des Unternehmens reichen laut Renner noch bis Anfangs 2008. "Bei signifikanten Verzögerungen würden wir eine Überbrückungsfinanzierung ins Auge fassen", sagt er. Als heisser Kandidat für den Erwerb der Antinikotin-Lizenz wird Novartis gehandelt. Im Gespräch sind aber auch die beiden Pharmakonzerne GlaxoSmithKline und Pfizer.
Gutes Geld mit Erdbebenangst Eine Erdbebenversicherung gilt als die grosse Lücke in der Schweizer Versicherungslandschaft. Die politische Debatte, ob ab 2008 eine obligatorische Erdbebenversicherung eingeführt werden soll, tritt jetzt in die heisse Phase. Derweil kann sich der Broker His-Solutions, der hierzulande die einzige volldeckende Erdbebenversicherung anbietet, kaum retten vor Nachfrage. «Unser Portefeuille ist in den letzten drei Jahren um jährlich 50% bis 100% gewachsen, die einzige Wachstumsbegrenzung ist die zur Verfügung gestellte Kapazität vom Versicherungsträger Lloyds London», sagt Hanspeter Heiz von His-Solutions.
Der Überblick über den Ausblick «Wir werden in den nächsten zwei Jahren nicht in eine Rezession geraten, aber die Weltwirtschaft wird deutlich weniger stark wachsen», prognostiziert Klaus W. Wellershoff im Interview mit der «Handelszeitung». Mit dieser Meinung befindet sich der Chefökonom der UBS in bester Gesellschaft. Fast kein Finanzinstitut bestreitet in seinem Outlook 2007 die nachlassende Dynamik aber wie lange und wie tief die Verschnaufpause sein wird, darüber gehen die Expertenmeinungen auseinander.
Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor Handelszeitung, Zürich.