Media Service: Heute in der Handelszeitung vom Mittwoch, 14. Februar 2007: Themen siehe Lead im Text.
Zürich (ots)
Banken: Kampf um die Talente spitzt sich zu «Im Private Banking findet momentan ein intensiver Kampf um die besten Talente statt», sagt UBS-CEO Peter Wuffli anlässlich der Veröffentlichung der Jahresergebnisse. Im boomenden Privatkundengeschäft versuchen Schweizer Banken, hoch qualifizierte Relationship Manager mit finanziellen Anreizen anzulocken. Hohe Grundlöhne und über mehrere Jahre hinweg garantierte Boni sind dabei keine Seltenheit. Besonders beliebt sind erfahrene Berater, die ihr Kundenportfolio mitnehmen können, was den Banken die erwünschten Neugelder einbringt. Um Private Banker zu gewinnen und sich vor Abwerbungen zu schützen, spielen auch weiche Faktoren wie der Brand der Bank, Ertragslage oder Mitgestaltungsmöglichkeiten eine wichtige Rolle. Ein Relationship Manager muss im Schweizer Markt über solide Kenntnisse im Finanzbereich verfügen, eine reife Persönlichkeit sein und seine Kunden aktiv betreuen.
Neuer Mobilfunk-Discounter in der Schweiz Revolution in der Schweizer Telekommunikationsbranche: Erstmals vermietet ein Mobilfunkbetreiber sein Netz an einen Wiederverkäufer. Mit der englischen Firma Lebara drängt damit in Kürze ein Mobilfunk-Discounter in die Schweiz, der mit Sunrise einen so genannten Mobile-virtual-network-operator-Vertrag (MVNO) abgeschlossen hat. Das weiss die «Handelszeitung» aus zuverlässiger Quelle. Damit hat Lebara dieselben Möglichkeiten, seine Dienste zu gestalten, wie ein Mobilfunknetzbetreiber. Der Freiraum ist dadurch wesentlich grösser als etwa bei den Vereinbarungen zwischen Swisscom und Migros, Orange und Coop oder Sunrise und dem Telekom-Anbieter Tele2. Laut «Sunday Times» ist Lebara das am viertstärksten wachsende Unternehmen Grossbritanniens. Von 2002 bis 2005 erhöhte sich der Umsatz um 242% auf 37,9 Mio Pfund (92 Mio Fr.). Der 2001 gegründete Konzern ist inzwischen in 17 Ländern aktiv
Hauptaktionär Victory fordert die Verkleinerung des Ascom-Verwaltungsrat Die österreichische Beteiligungsgesellschaft Victory um Ronny Pecik und Georg Stumpf wird ihre Forderungen für die Ascom-Generalversommlung vom 16. April in den nächsten Tagen einreichen. «Erstens wollen wir einen Dividendenverzicht», sagt Pecik gegenüber der «Handelszeitung». «Zweitens streben wir eine klare Verminderung der Zahl der Verwaltungsräte an.» Ein kleinerer Verwaltungsrat (VR) als heute mit acht Mitgliedern sei angesichts der Grösse des Unternehmens und der anstehenden Herausforderungen sinnvoll. Eine konkrete Zahl nennt Pecik noch nicht, aber der VR dürfte wohl um drei auf noch fünf Sitze reduziert werden sofern der Antrag an der Generalversammlung (GV) angenommen wird.
Allianz geht in die Offensive Die Allianz Suisse versucht vom Sonderkündigungsrecht bei den Hausratsversicherungen zu profitieren und greift die Marktführerin Mobiliar an. Die vom Schweizer Gesetzgeber verordnete Erhöhung des Selbstbehalts bei der Elementarschadendeckung hat den Versicherten die Möglichkeit gegeben, ihre Hausratpolice zu kündigen, selbst wenn der Vertrag noch mehrere Jahre gelaufen wäre. «Das führt dazu, dass wir 2007 deutlich mehr Wechsel haben als in einem normalen Jahr», sagt Manfred Knof, der CEO der Allianz Suisse, im Interview mit der «Handelszeitung». «Das ist ein Markt von 2,4 Mrd Fr. Prämien. Wir haben in diesem Jahr eine einmalige Chance.» Diese will er nutzen, um den Konkurrenten Kunden abzujagen. «Nachdem wir im Bereich der Motorfahrzeugversicherungen unseren Marktanteil stark steigern konnten, gehen wir nun auch bei den Kombihaushalt- und den Lebensversicherungen in die Offensive», sagt Knof. «Hier wollen wir unsere Position weiter ausbauen und sehen uns in der Rolle des Angreifers.» Um seine Ziele zu erreichen, stellt er zusätzliche Verkäufer an. «Innert Jahresfrist planen wir einen Ausbau um rund 100 Stellen im Aussendienst.»
Forderung der Industrie findet bei ETH-Rat Gehör Im Aufsichtsorgan der ETH ist die Industrie nicht vertreten was diese kritisiert. Nun geht der ETH-Rat auf die Branche zu: Ab 2008 soll die Industrie wieder im Strategiegremium vertreten sein. «Wir sind auf der Suche», bestätigt Alexander Zehnder, Präsident des ETH-Rates, der «Handelszeitung». Zudem sondiere man Kandidaten für einen heute noch nicht existierenden Beirat, der die Verankerung und Vernetzung des ETH-Bereiches im In- und Ausland verbessern soll. Aus dem Umfeld der ETH dringen Namen möglicher Kandidaten wie Rolf Schaumann, VR-Präsident von ABB Schweiz, und Ulf Berg, CEO und designierter VR-Präsident von Sulzer. Die Wahlen in den ETH-Rat finden Ende 2007 statt.
EU-Wettbewerbshüter prüfen auch Rank-Angebot Die EU-Kommission wird den Übernahmepoker um den Verpackungskonzern SIG entscheiden. Laut Recherchen der «Handelszeitung» untersucht die EU-Kommisson seit vergangenen Freitag auch die geplante Akquisition von SIG durch die neuseeländische Rank Group. Der Entscheid soll am 16. März 2007 publiziert werden. Die Kommission prüft überdies bereits seit Ende Dezember 2006 eine Übernahme von SIG durch die norwegisch-britische Ferd/CVC, dem zweiten SIG-Kaufinteressenten. (cha)
Der Ciba-Chef Meyer erwartet von CEO-Nachfolger neue Akzente Der neue CEO, Brendan Cummins, werde sicher neue Akzente setzen, sagt Ciba-Chef, Armin Meyer, der sich per Ende Jahr auf das Verwaltungsratspräsidium zurückzieht. Es werde keine neuen Restrukturierungen geben. Weiter: «Ich sage nicht, Ciba sei kein Übernahmekandidat.» Doch wenn Ciba die Profotabilität steigere, werde das einen Einfluss auf den Aktienkurs haben. Meyer: «So werden wir teurer und damit als Übernahmekandidat weniger attraktiv.»
Jean-Paul Clozel, CEO Actelion: «Primär wollen wir organisch wachsen» Das Schweizer Biotechnologieunternehmen Actelion setzt viel auf seine eigene Pipeline. «Primär wollen wir organisch wachsen», sagt CEO Jean-Paul Clozel im Interview mit der «Handelszeitung». Zukäufe seien zwar möglich, aber nicht zwingend. «Ich denke dabei aber eher an Produkte und nicht an Unternehmen», präzisiert Clozel. Gleichzeitig betont er, dass es das «erklärte Ziel» des Unternehmens sei, unabhängig zu bleiben. Clozel bestätigt, dass Actelion im laufenden Geschäftsjahr 2007 erstmals die Umsatzgrenze von einer Milliarde Franken knacken wird. «Ursprünglich war dieses Ziel ja erst für das Jahr 2009 geplant.»
Tecan: Grossaktionärin BB Medtech prüft Antrag auf Abwahl von VR-Präsident Mike Baronian «Falls die Diskussionen so weitergehen, wie sie bisher verlaufen sind, schliessen wir den Antrag auf eine formelle Abwahl von Tecan-Verwaltungsratspräsident Mike Baronian nicht mehr aus», sagt Ernst Thomke im Interview mit der «Handelszeitung». Thomke ist Verwaltungsratspräsident der Beteiligungsgesellschaft BB Medtech. BB Medtech ist mit einem Anteil von 14% grösste Tecan-Investorin und fordert wegen unterschiedlichen Auffassungen über die zukünftige strategische Ausrichtung des Laborausrüsters den Rücktritt des amtierenden Tecan-Präsidenten Mike Baronian. Thomke ergänzt: «Wir möchten für jeden Tecan-Verwaltungsrat, der bis zur Generalversammlung am 19. April zurückgetreten ist oder nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen wird, mit einem Ersatzkandidaten aufwarten können.» BB Medtech sei mit verschiedenen Kandidaten im Gespräch. «Zwei davon haben mir ihr Interesse an einem Verwaltungsratssitz bei Tecan zugesichert», präzisiert Thomke. «Mit einer dritten Person laufen die Gespräche noch.»
Nähere Auskunft erteilt Ihnen Martin Spieler, Chefredaktor Handelszeitung, Zürich.