Media Service: Heute in der Handelszeitung vom Mittwoch, 11. April 2007; Themen siehe Lead im TExt.
Zürich (ots)
Deutsche Börse offen für Allianz mit Schweizer Börse Reto Francioni, der Chef der Deutschen Börse, sieht in einer erweiterten Kooperation mit der Schweizer Börse SWX grosse Chancen für beide Seiten. «Wenn sich eine Gelegenheit für eine Transaktion bietet und diese für unsere Aktionäre einen Mehrwert bringt, werden wir sie nutzen», sagt er im «Handelszeitung»-Exklusivinterview. Die beiden Börsen betreiben gemeinsam bereits die Terminbörse Eurex, den Index-Anbieter Stoxx und seit Anfang Jahr eine neue Handelsplattform für strukturierte Produkte betreiben. «Wir können uns jede Art der Zusammenarbeit vorstellen», betont Francioni. Das könne in einzelnen Marktsegmenten erfolgen oder eine generelle Kooperation sein. «Wir sind sehr glücklich über die bestehende Kooperation mit der SWX und würden es begrüssen, die Zusammenarbeit auszubauen.» Es bestehe ein Vertrauensverhältnis. «Wenn sich mehr daraus ergibt, wäre dies umso besser.»
Boom sorgt für Verspätung Die Schweizer Uhrenindustrie kämpft gegen Lieferengpässe. Swatch- Konzernchef Nick ¬Hayek bestätigt: «Ja, es gibt Lieferengpässe. Diese sind allerdings je nach Marke und Modell verschieden.» Details gibt der Chef über 18 Marken keine bekannt. Auch für die Welt-Nummer- 1 gilt: Es sind die Zulieferer, die Hersteller von Zahnrädern, Zifferblättern und Zeigern, die von der Nachfrage überfahren werden. Und nicht liefern können. Jean-Daniel Pasche, Präsident der Fédération de l in¬du¬st¬rie horlogère suisse (FH), des Dachverbandes der Uhrenindustrie, ergänzt: «Engpässe bestehen besonders für mechanische Uhren.» Für Antonio Calve, Ge¬neraldirektor von Corum, hat dies Konsequenzen: «Wir kennen Lieferverzögerungen zwischen vier und sechs Monaten.» IWC in Schaffhausen rechnet teils mit sechs bis acht Mona¬ten
Fixnet-Chef Ueli Dietiker soll es in Italien richten Klappt die Übernahme des ita¬lienischen Breitbandanbieters Fastweb, geht Ueli Dietiker ins südliche Nachbarland. Der heutige Fixnet-CEO und ehemalige Finanzchef von Swisscom würde dann vor Ort die Integration vorantreiben. Das zeigen Recherchen der «Handelszeitung». Gleichzeitig sollen die Swisscom-Sparten Mobile und Fixnet neu gruppiert werden. Dafür zuständig: Der derzeitige Chef von Swisscom Mobile und ehemalige Festnetz-CEO Adrian Bult.
Ronny Pecik kontert Edgar Oehlers Kritik: «Ich bin ein Drachentöter» «Ich bin kein Schlangenfresser, sondern ein Drachentöter», weist der österreicherische Investor Ronny Pecik den Vorwurf von Arbonia-Chef Edgar Oehler zurück. Dieser hatte ihn in der Sonntagspresse indirekt als Schlangenfresser bezeichnet. Pecik meinte gegenüber der «Handelszeitung»: «Herrn Edgar Oehler sage ich nur eines: Willkommen in der freien Marktwirtschaft.»
Kaba-Chef Rudolf Weber ist gegen einen Verkauf des Konzerns Der Chef des Sicherheitstechnikers Kaba ist überzeugt, dass die jüngsten Aktienkursavancen auch mit dem Einstieg von Hedge-Fonds zu tun haben. Ich gehe schon davon aus, dass unterhalb der meldepflichtigen Beteiligungsgrenze von 5% auch solche Investoren Kaba-Aktien halten, sagt Weber im Interview mit der Handelszeitung. Wer Kaba übernehmen will, wird allerdings auf den Widerstand der Führungscrew stossen: Wir denken, dass sich Kaba alleine sehr gut entwickeln wird, betont Weber. Einen Verkauf des Unternehmens halten wir für nicht sinnvoll. Der Kaba-CEO will sich 2007 noch stärker auf das organische Umsatzwachstum konzentrieren. Das soll sich mittelfristig auch im Betriebsgewinn niederschlagen: Die Ebit-Marge soll dereinst 15% betragen. Unser grösster Bereich, Access Systems, erwirtschaftet bereits eine Ebit-Marge von 19%, so Weber. Die Sparte Door Systems soll in nächster Zeit auf 10% kommen, Key Systems soll 12% erreichen. Unter dem Strich betrachtet, liege die konsolidierte Ebit-Marge von 15% bei guten Marktbedingungen im Bereich des Möglichen.
Walter Fust: Aufteilung von Jelmoli Walter Fust will als Verwaltungsratspräsident und Aktionär von Jelmoli zurücktreten, wenn das Unternehmen in die richtigen Hände kommt: Der Preis und die Zukunft müssen stimmen. Dies erklärt er im Interview mit der Handelszeitung. In zwei Monaten soll der Entscheid zur neuen Strategie von Jelmoli fallen. Fust denkt dabei an die Aufteilung von zwei börsenkotierte Gesellschaften: Immobilien und Detailhandel. Grosse europäische Player haben Appetit auf Jelmoli.
Tourismusbranche ärgert sich über den Bündner Alleingang Der Kanton Graubünden will neu in wichtige Zukunftsmärkte eigene Vertreter schicken, welche für die Ferienregion werben sollen. «Wir wollen künftig mit eigenen Vertretern im Ausland präsent sein», bestätigt Gaudenz Thoma, neuer CEO von Graubünden Ferien, der Tourismusorganisation im Kanton Graubünden, gegenüber der Handelszeitung. Werben sollen sie namentlich in England, den Benelux-Ländern und Norddeutschland. Mit der Massnahme soll in Graubünden die Zahl der Logiernächte wieder steigen. In der Tourismusbranche sorgt der Bündner Sonderzug für Kopfschütteln. «Schweiz Tourismus nimmt die Aufgabe wahr, das Ferienland Schweiz im Ausland zu vermarkten», sagt zum Beispiel Urs Zenhäusern, Direktor von Wallis Tourismus. Tiziano Gagliardi, Direktor von Ticino Turismo, meint: «Die Schweiz soll als Tourismusland im Ausland geeint auftreten. Wenn einzelne Ferienregionen separat erscheinen, verliert der gesamte Schweizer Tourismus im Ausland an Werbekraft.»
Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor Handelszeitung, Zürich.