Media Service: Heute in der Handelszeitung vom 18. Juli 2007: Themen siehe Lead im Text.
Zürich (ots)
Neue Jobs für den Finanzplatz - Börsen-Präsident Peter Gomez will grosse Hedge-Fonds in die Schweiz holen. Während in Deutschland Hedge-Fonds als «Heuschrecken» verschrieben werden, bemühen sich in der Schweiz prominente Exponenten des Finanzplatzes die Vehikel ins Land zu locken. «Wir sollten die Schweiz für grosse Hedge-Fonds attraktiver machen», sagt Peter Gomez, Präsident der SWX Group, im Interview mit der «Handelszeitung». «Wenn uns das gelingen würde, könnten wir hierzulande viele neue Stellen schaffen.» Die Branche habe Interesse, in die Schweiz zu kommen. Durch den Zuzug erhielte unser Finanzsektor einen Wachstumsschub. «Das wäre ein Quantensprung für die Schweiz». Grosse Chancen sieht auch Philipp Hildebrand, Vizepräsident des Nationalbank-Direktoriums: «Eine erhöhte Präsenz von Hedge-Fonds und Private Equity Funds würde dazu beitragen, die Kompetenzen des Schweizerischen Finanzplatzes im Bereich Portfolio Management zu stärken.» Die Schweiz dürfe auf keinen Fall zum Finanzplatz mutieren, der sich lediglich auf Abwicklung und Administration spezialisiere.
Börsenpräsident Peter Gomez erwartet, das SWX-/SIS- und Telekurs- Fusion zustande kommt Der Zusammenschluss von SWX, SIS und Telekurs muss noch von der Trägerin der Schweizer Börse, den Vereinsmitgliedern, gutgeheissen werden. Wie Peter Gomez, Präsident der SWX Group im Interview mit der Handelszeitung erklärt, stehen die im Börsenverein vertretenen 45 Banken dem Vorhaben positiv gegenüber. Wir haben in den letzten Wochen intensiv mit den Eignern unseres Unternehmens gesprochen. Momentan gibt es unter den Vereinsmitgliedern keine grundlegenden Bedenken. Wir können davon ausgehen, dass der Zusammenschluss zustande kommt. Mitte August wissen wir es definitiv. Allerdings räumt er ein, dass es auch Opposition gibt: Es gibt vereinzelt noch Vorbehalte. Man trennt sich ungern von etwas Althergebrachtem. Ich zweifle nicht daran, dass wir alle Banken bis im August überzeugen können, dass die Fusion eine gute Sache ist. Ein IPO komme aber nicht in Frage. Nein, wir haben uns entschieden, dass beim neuen fusionierten Unternehmen die Nutzer gleichzeitig die Eigentümer sein sollen. Ein Börsengang kommt für die SWX nicht in Frage.
SWX-Präsident Gomex erteilt Avancen der Deutschen Börse ein Absage Wenn wir jetzt noch mehr mit der Deutschen Börse zusammenspannen, würde dies eine Fusion bedeuten. Da gibt es keine vernünftige Zwischenstufe mehr, sagt Peter Gomez, Präsident der SWX Group, im Interview mit der Handelszeitung. Allerdings stellt er klar: Ein Merger liegt nicht drin. Die SWX wolle ihre Eigenständigkeit bewahren. Ich sehe derzeit keine weiteren sinnvollen Kooperationsprojekte. Wenn wir noch weiter zusammenrücken, dann wäre der nächste Schritt ein Merger. Konkret ausgedrückt hiesse das, dass die Deutsche Börse uns übernehmen würde. Wir wären dann einer der Minderheitsaktionäre. Doch das komme nicht in Frage.
Schweizer Firmen schaffen Betriebsferien ab Die traditionellen Uhrmacher- und Bauferien sind passé. «Wegen dem Termindruck auf den Baustellen können wir es nicht mehr durchsetzen, den Baubetrieb auch nur eine Woche einzustellen», sagt Jean-Pierre Vogt, Personalchef von Implenia. Kein Zurücklehnen auch bei der Konkurrenz. «Die Auftragslage erlaubt es nicht, dass wir die Tore werktags schliessen», sagt Monika Bühler, Personalchefin bei Marazzi. Für zwei Dutzend angefragte Schweizer Unternehmen liegen Betriebsferien nicht mehr drin. Sie seien schon froh, wenn die Mitarbeiter ihre Ferien irgendwann beziehen können. Eine Erhöhung der bezahlten Ferientage von 25 im Schnitt auf 30 Tage, wie dies eine neue Initiative von Travail.Suisse verlangt, sei illusorisch.
Swiss lockt mit neuen Lounges Passagiere Die Swiss reagiert auf die steigenden Passagierzahlen. Für mehrere Millionen Franken baut die Fluggesellschaft ihre Wartesäle für Firstclass- und Businessreisende in Genf und Zürich um. Auch der gesamte Check-In-Bereich in Zürich wird komplett umgestaltet. «Swiss gestaltet das Lounge-Konzept in Zürich um», bestätigt Firmensprecher Jean-Claude Donzel Recherchen der «Handelszeitung». Die heutigen Frist- und Business-Lounges werden durch drei neue Lounges - First- Class, Senator-Gold und Business-Class ersetzt. Die Fläche am Flughafen Zürich vergrössert sich um fast einen Drittel auf 3000 m2. Die dafür notwendige Baubewilligung hat Swiss bereits erhalten.
Pfister steigert Umsatz kräftig. Der Schweizer Einrichtungskonzern Pfister Holding, verzeichnet im ersten Semester 2007 eine Umsatzsteigerung von 5,2% auf 326 Mio Fr., wie der Möbelhändler Recherchen der Handelszeitung bestätigt. Im Möbelmarkt von rund 4 Mrd Fr. hält Pfister einen Marktanteil von 15%. Bis vor kurzem herrschte auf der Teppichetage des Konzerns Turbulenzen. Der neue CEO Meinrad Fleischmann soll es wieder richten. Er glaubt, das angestrebte Umsatzziel von 647 Mio Fr. dieses Jahr klar zu übertreffen.
Adecco wegen Rassismus verurteilt- Berufung eingelegt Der Personalvermittler ist in Frankreich wegen Rassismus in zweiter Instanz zu Geld- und Gefängnisstrafen verurteilt worden. Adecco und ihre Mandantin L`Oreal sind von einem französischen Appelationsgericht Schuldig befunden worden, eine rassistische Bewerbungskampagne durchgeführt zu haben. Die beiden Firmen sowie die Adecco-Tochter Ajilon wurden zu einer Geldbusse von je 30000 Euro verurteilt. Die verantwortliche Ajilon-Direktorin erhielt eine bedingte Gefängnisstrafe von drei Monaten. «Adecco wird in der nächsten Instanz, dem Kassationshof, Berufung einlegen», sagt Adecco- Frankreich-Sprecher Tristan d`Avezac de Moran. Auch Garnier, die Muttergesellschaft von L`Oreal, wird das Urteil anfechten.
Conzetta-Präsident Jacob Schmidheiny weist Forderung nach Going Private zurück Die Rufe aus der Finanzgemeinde nach mehr Transparenz oder aber einem Rückzug von der Börse des Mischkonzerns Conzzeta werden lauter. Doch Jacob Schmidheiny, VR-Präsident von Conzzeta und Urenkel des Ziegeleien-Gründers Schmidheiny will davon nichts wissen. Es gibt überhaupt keinen Grund dafür, warum wir ein Going Private ins Auge fassen sollen, sagt er im Interview mit der Handelszeitung. Conzzeta müsste für den ¬Rückkauf aller Titel und die Dekotierung einige 100 Mio Fr. aufbringen. Über ¬diese Mittel verfügt Conzzeta heute nicht, so Schmidheiny. Auch die Forderung nach mehr Transparenz, etwa die Umstellung der Rechnungslegung von Swiss GAAP FER nach IFRS, weist der Unternehmer zurück. Swiss GAAP FER hat meiner Meinung nach einige Regeln, die weitaus vernünftiger und einfacher sind als diejenigen nach IFRS, sagt Schmidheiny.
Georg Fischer steht kurz vor Übernahmen Kurt Stirnemann, CEO des Grosszulieferers Georg Fischer (GF), ist überzeugt, innert nützlicher Frist eine oder mehrere Übernahmen vermelden zu können. GF könne 300 bis 500 Mio Fr. einsetzen, sagt Stirnemann im Interview mit der Handelszeitung. Die Zielobjekte dürfen zwischen 50 und 200 Mio Fr. kosten. Aus strategischen Gründen will Stirnemann vor allem für die Sparte Rohrleitungssysteme, GF Piping Systems, zukaufen. Er schliesst aber die eine oder andere Arrondierung für die beiden anderen Sparten, GF Agie Charmilles und GF Automotive, nicht aus. Veränderungen im Aktionariat hat Stirnemann bisher nicht beobachtet. Seinen wohl prominentesten Investor, der Wiener Financier Ronny Pecik, der kürzlich öffentlich bekannte, bei GF investiert zu sein, hat Stirnemann noch nie persönlich getroffen, wie er versichert.
Kof angelt sich Auftrag mit hohem Prestigewert Die Zürcher Konjunkturforschungsstelle Kof beurteilt neu für die deutsche Regierung die Wirtschaftslage. Die Kof bekam den, um sich zusammen mit dem Münchner Ifo, an der Gemeinschaftsdiagnose zu beteiligen. Dieser Bericht erscheint halbjährlich und enthält die Diagnosen von vier Parteien zur wirtschaftlichen Lage Deutschlands.«Die Kof hat in der Schweiz einen exzellenten Ruf. Der prestigeträchtige Auftrag aus Deutschland ist nun die Anerkennung für unsere Aktivitäten im Ausland», kommentiert Sturm. Im Gegensatz zur Kof ist Bak Basel Economics leer ausgegangen. Das Institut hat sich mit dem renommierten britischen Institut Oxford Economics beworben.
Tele2 kämpft gegen Swisscom Der Discount-Anbieter Tele2 will erst in die Öffnung der Letzten Meile investieren, wenn Swisscom die Preise senkt. Dazu klagt Tele2 nun gegen den Telekomkonzern. Weil Swisscom für die Nutzung der Letzten Meile des Stücks Kupferdraht zwischen der Verteilzentrale und dem Hausanschluss 31 Fr. pro Monat und Anschluss verlangt, wird Tele2 keine eigenen Angebote lancieren. «Unter diesen Bedingungen werden wir momentan nicht in die Letzte Meile investieren», sagt Tele2-Schweiz-Chef Roman Schwarz der «Handelszeitung». Der Preis sei «jenseits von gut und böse» und «ein Schlag ins Gesicht aller, die den Markt seit Jahren liberalisieren wollen».
Everest hält an Ihrer Sulzer-Beteiligung fest Die austro-russische Beteiligungsvehikel Everest hat ihre Beteiligung am Industriezulieferer Sulzer seit ihrem Einstieg im vergangenen April weder erhöht noch reduziert. Das bestätigt Markus Blume, Mediensprecher der Everest-Geschäftsführerin und russischen Investmentgesellschaft Renova gegenüber der Handelszeitung. Everest hält nach wie vor 17,51% in Aktien und 14,4% in Call-Optionen an Sulzer, sagt Blume. Addiert ergibt dies einen Wert von 31,91%. Die nächst höhere meldepflichtige Beteiligungsschwelle liegt bei 33,33%, verbunden mit der Pflicht zu einem öffentlichen Übernahmeangebot. Die nächst tiefere Schwelle liegt dagegen erst bei 20%. Beide Werte hat Everest bisher offensichtlich nicht über- bzw. unterschritten. Everest wartet seit rund drei Monaten auf die Eintragung ihrer Beteiligung in das Sulzer- Aktionärsbuch. Der Prozess zieht sich in die Länge, weil Sulzer zusätzliche Informationen von der neuen Hauptaktionärin fordert.
Gute Börsenaussichten fürs 2. Halbjahr 2007 Mit den 1.-Halbjahrs-Resultaten der Bluechips SGS und Novartis hat nun auch am Schweizer Aktienmarkt die Gewinnsaison begonnen. Die Erwartungen sind positiv. Beim Griff in den Korb mit 2.- Quartalszahlen stehen die Chancen gut, Gewinne herauszuziehen, sagt Christian Gattiker, Head Equity & Strategy Research bei der Bank Julius Bär. Gewinnwarnungen seien die Ausnahme. Der Markt erwartet, dass die Firmengewinne im 2. Jahresviertel gegenüber 2006 um 21% ansteigen. Für das gesamte Jahr 2007 rechnet die Zürcher Kantonalbank mit einem Anstieg der Firmengewinne um 10%.
Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor Handelszeitung, Zürich.