Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch, 20. Februar 2008: Themen siehe Lead im Text.
Zürich (ots)
Zurich bittet Dicke zur Kasse Zurich Schweiz plant als erste bei Einzellebenversicherungen die Prämienhöhe vom Body-Mass-Index (BMI) der Kunden abhängig zu machen. Der CEO Zurich Life Schweiz, Ivo Furrer, sagt gegenüber der «Handelszeitung», dass das BMI-Modell, das die Krankenkassen bislang nicht durchsetzen konnten, Teil der Strategie sei, mit neuen Risikoklassen zu wachsen. «Bisher haben wir zwischen Rauchern und Nichtrauchern unterschieden. Nun überlegen wir uns, ob Klassifizierungen anhand des Body-Mass-Index in Frage kämen», sagt er. Die Bedenken der Konkurrenz wie Axa oder Swiss Life, bei denen der BMI kein Prämienfaktor ist, wonach solche Gesundheitsfaktoren den Solidaritätsgedanken untergraben, teilt Furrer nicht. Zum angepeilten Wachstum «im zweistelligen Bereich 2008» sollen auch neue Produkte im Kollektivgeschäft beitragen, bei denen erstmals Arbeitnehmer die Anlagestrategie mitbestimmen können.
UBS und CS im Jammertal Der neuste Abschreiber bei der CS zeigt: Die Kreditkrise ist nicht ausgestanden. Bei der UBS ist noch kein Nachfolger für Marcel Ospel in Sicht, aber eschweben weitere Abschreiber wie ein Damoklesschwert über der a.o. Generalversammlung vom 27. Februar 2008, an der die Aktionäre über die Kapitalspritze von 13 Mrd Fr. aus Singapur und dem Nahen Osten entscheiden. Dabei hat der Gegenvorschlag der Anlagestiftung Ethos - anders als die ebenfalls beantragte Sonderprüfung - wenig Chancen auf Erfolg. FDP-Nationalrat Otto Ineichen fordert nach dem US-Kreditdebakel, dass die Denkweise der Bankspitzen stärker auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtet wird: «Manager global tätiger Unternehmen sollten nicht nur am Gewinn beteiligt sein, sondern ebenso mit ihrem Salär und ihren Boni an Verlusten partizipieren.» Allen Rücktrittsaufforderungen zum Trotz scheint UBS-VR-Präsident Marcel Ospel fest im Sattel zu sitzen. Wenn vielleicht auch nur aus einem Grund: Es ist kein Nachfolger in Sicht. Nach Einschätzung von Philippe Hertig, Managing Partner von Egon Zehnder International, ist Kompetenz bei der Besetzung von VR-Präsidien wichtiger als ein schillernder Name. Auch sei es in Krisensituation oft besser, jemanden von extern zu holen. «Denn der kann, da er keine Mitschuld an der Misere trägt, leichter wieder Vertrauen aufbauen.»
Steueraffäre in Liechtenstein: Schweizer Finanzdepartement und Banken gehen auf Distanz «Die laufenden Ermittlungsverfahren der deutschen Behörden stehen im Zusammenhang mit Finanzinstituten im Fürstentum Liechtenstein. Zu diesen Verfahren können wir uns nicht äussern», sagt Dieter Leutwyler, Pressesprecher des Eidgenössischen Finanzdepartementes gegenüber der "Handelszeitung". «Die Schweiz ist gemäss unserem aktuellen Kenntnisstand von diesen Ermittlungen nicht betroffen.» Die Zusammenarbeit in Steuersachen zwischen der Schweiz und Deutschland richte sich nach dem deutsch-schweizerischen Doppelbesteuerungsabkommen bzw. nach den Vorschriften über die internationale Rechtshilfe in Strafsachen. Zum Vorgehen der deutschen Behörden, die für die illegal beschafften Bankkundendaten zwischen 4 und 5 Mrd Euro bezahlt hatten, erklärt der Sprecher des Finanzdepartementes nur allgemein: «Wer ein Fabrikations- oder Geschäftsgeheimnis einer fremden amtlichen Stelle oder einer ausländischen Organisation zugänglich macht, begeht eine Straftat und kann mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bestraft werden.» Spätestens, wenn Deutschland im Zuge der laufenden Verfahren ein Rechtshilfegesucht an die Schweiz richtet, muss auch der Bundesrat Farbe bekennen und sich zur Affäre im Klartext äussern. Keine Statements zu den Risiken für den Schweizer Finanzplatz und die Banken wollen auch die Spitzen der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), abgegeben. Weder deren Präsident Pierre Mirabaud noch CEO Urs Roth wollten sich äussern.
Holcim-Aktionär Pecik hat Taucher für Zukäufe genutzt Holcim-Aktionär Ronny Pecik, der über seine Beteiligungsgesellschaft Victory nach eigenen Angaben ein grösseres Paket unter 3% hält, ortet bei der Aktie des Schweizer Zementkonzerns Aufwärtspotenzial. «Wir haben die Marktchancen für Zukäufe genutzt», bestätigt Pecik. Das sehen auch andere Aktionäre so: Nachdem einer Talfahrt gehen Holcim seit einigen Tagen auf Erholungskurs - gestützt von mehreren positiven Analystenreports, darunter von Kepler, Helvea und Vontobel, die Holcim unisono zum Kauf empfehlen. Für das Geschäftsjahr 2007, über das Holcim am 27. Februar 2008 informiert, erwarten die Analysten einen Umsatz zwischen 26,88 und 26,92 Mrd Fr. Der Betriebsgewinn auf Stufe Ebit sehen sie zwischen 5,078 und 6,63 Mrd Fr. Der erwartete Reingewinn liegt je nach Prognose zwischen 3,063 und 3,849 Mrd Fr.
CEO Stefan Loacker: "Die Helvetia ist gut auf Kurs" Der Versicherungskonzern Helvetia präsentiert am 17. März die Zahlen fürs abgelaufene Geschäftsjahr, doch CEO Stefan Loacker verrät im "Handelszeitung"-Interview: "Insgesamt sind wir mit dem Geschäftsjahr 2007 gut auf Kurs." Die Schaden-Kosten-Quote, die im 1. Halbjahr mit 102% enttäuschte, sei wieder unter 100% gefallen. Loacker bestätigt die ambitiösen Ziele für 2010. Wachsen will Helvetia primär aus eigener Kraft, allerdings prüft Loacker auch Übernahmeangebote in allen Märkten, in denen das Unternehmen präsent ist. Zudem bekräftigt Loacker die Eigenständigkeit des Konzerns: "Wir sind überzeugt, dass wir nicht anlehnungsbedürftig sind, sondern eine kontinuierliche Wertsteigerung erzielen können."
Givaudan will 2008 rund zwei bis drei Prozent wachsen Im Geschäftsjahr 2008 will der Genfer Riechstoff- und Aromenhersteller Givaudan seinen Umsatz parallel zum Wachstum des gesamten Marktwachstum steigern. "In der Vergangenheit wuchs der Markt jährlich um jeweils rund 2% bis 3%", quantifiziert Givaudan-Finanzchef Matthias Währen im Interview mit der "Handelszeitung" diese Vorgabe. Auch die Ebitda-Marge soll im Geschäftsjahr 2008 "weiter" wachsen; eine konkrete Vorgabe gibt Währen aber nicht ab. Bis 2010 soll der Fremdfinanzierungsgrad von aktuell 43% auf "unter 30%" reduziert werden. Die US-Kreditmarktkrise habe keinen Einfluss auf die Geschäfte: "Es ist relativ resistent bezüglich wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Höchstens der Bereich der Luxusparfümerie ist etwas anfälliger", sagt Währen.
Swissmetal ist bereit für die Konsolidierung Der Kupferverarbeiter Swissmetal hat seinen Fokus auf Nordamerika ausgeweitet und bereits einige Kandidaten geprüft. «Bisher ist es noch zu keiner Eheschliessung gekommen, auch wenn wir sehr heiratswillig sind», sagt Swissmetal-CEO Martin Hellweg im Interview mit der «Handelszeitung». Wachsen will die Firma über Innovationen und arbeitet an einer Eigengründung in Asien. Unter den Reconvilier-Konflikt will Hellweg einen Schlussstrich ziehen.
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