Media Service: Heute in der Handelszeitung vom Mittwoch, 26. März 2008
Zürich (ots)
Heute in der Handelszeitung vom Mittwoch, 26. März 2008
IBM, HP und Microsoft warnen: Die Schweiz verliert in der Informatik den Anschluss Die Schweiz-Chefs von IBM, HP und Microsoft schlagen Alarm: Ihre Branche ¬gerate hierzulande ins Hintertreffen. "Die ICT-Industrie ist das Rückgrat unserer "Wissensgesellschaft", sagt Peter Waser, CEO von Microsoft Schweiz. "Ignorieren wir diese Abhängigkeit, hat das für die Schweiz und ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit langfristig gefährliche Konsequenzen." 200000 Arbeitsplätze hängen an der Informatik-Branche, die jährlich zwischen 25 bis 45 Mrd Fr. Umsatz erwirtschaftet. Doch die Politik interessiert das kaum - klagen die Spitzen der grössten IT-Unternehmen der Schweiz gegenüber der "Handelszeitung". "Die Politik unterschätzt ganz eindeutig die Bedeutung unseres Industriezweigs", ärgert sich HP-Chefin Hauke Stars. Jetzt handeln die 17 bedeutendsten ICT-Unternehmen der Schweiz: Um sich als Branche in Bern mehr Gehör zu verschaffen, haben sie den Swiss ICT Council gegründet. Diese Interessenvereinigung soll zielgerichtetes Lobbying betreiben und das Wirrwarr mit über 20 IT-Verbänden beenden.
Jetzt sind Grossaktionäre bei Hiestand am Drücker Obwohl der Aktienkurs von Hiestand seit Anfang Jahr eingebrochen ist, bleibt CEO Urs Jordi guten Mutes: "Wir stehen operativ sehr gut da und werden diesen Beitrag zur Stabilisierung des Aktienkurses leisten können", sagt er gegenüber der "Handelszeitung". Akquisitionen seien zurzeit keine geplant. Mit dem neuen Grossaktionär Lion Capital seien erste Gespräche geführt worden. "Diese dienten lediglich dem Zweck des gegenseitigen Kannenlernens. Weitere Schritte werden folgen." Er rechnet damit, dass Lion Capital einen Antrag für einen Sitz im Verwaltungsrat stellen wird. Dort ist der andere Grossaktionär, die irische IAWS, bereits mit ihrem CEO vertreten. Beide Grossaktionäre halten 32% am Aktienkapital.
Walter Meier lockt Aktionäre mit Dividenden-Prognose Im nächsten Jahr werde die Gewinnausschüttung etwas tiefer liegen, sagt Walter Meier-CEO Silvan Meier im Interview mit der "Handelszeitung". Denn im Gegensatz zum Geschäftsjahr 2007 würden 2008 voraussichtlich keine Sondergewinne mehr anfallen. Erreiche man einen Gewinn auf Niveau Vorjahr, könnten wieder mindes¬tens 10 Fr. je Aktie ausgezahlt werden, was auf Basis des aktuellen Kursniveaus einer Rendite von über 5% entspreche. «Damit gibt es für unsere Aktie trotz all der Unsicherheiten einen gewissen Downside-Schutz», betont Meier. Walter Meier mit Sitz in Stäfa, der sich auf Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Klima und Fertigung fokussiert hat, will 2008 weiter zulegen. "Wenn sich die Konjunktur¬situation nicht noch weiter verschlechtert, gehen wir immer noch davon aus, dass wir in beiden Divisionen im einstelligen Prozentbereich organisches Wachstums generieren können", sagt Meier.
Inficon-CEO Lukas Winkler: Positives 1. Quartal 2008 mit Halbleiter-Kunden Die Aktie des Vakuumkontrollgeräte-Hersteller Inficon hat deutlich an Wert verloren. Auch, weil Investoren eine negative Entwicklung des Halbleitersektors befürchten. Doch CEO Lukas Winkler betont im Interview mit der "Handelszeitung", dass das Geschäft mit Halbleiterfirmen im 1. Quartal 2008 "erstaunlich gut" angelaufen sei. "Inficon spürt bis jetzt nichts von einem Abschwung in der Halbleiterbranche", erklärt Winkler. Zwar seien die Speicherchip-Preise 2007 ins Bodenlose gefallen, doch die Stückzahlen produzierter Chips bewegten sich nach wie vor auf sehr hohem Niveau. "Inficon lebt nicht von den Chip-Preisen, sondern von den Investitionen der Hersteller", erklärt Winkler. "Solange also die Produktionsvolumen steigen, profitieren wir."
Merck-Serono-CEO Elmar Schnee: "Manager mit Kindern sind oft besser" Elmar Schnee, Geschäftsleitungsmitglied des deutschen Chemie- und Pharmaunternehmens Merck und gleichzeitig CEO der Merck-Division Merck Serono, ist am Einführen eines neuen Modells zur Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente. Dabei müssen die Forscher und die Entwickler enger zusammenarbeiten. Die Einführung dieses Modells beanspruchen Schnee und sein Management-Team stark. "Ich vergleiche die Situation gerne mit dem Leben von Kindern: Diese können sie nicht mit Geld, sondern nur mit Argumenten überzeugen", sagt Schnee dazu im Interview mit der "Handelszeitung". "Wenn ein Manager Kinder hat, ist er meiner Meinung nach oft ein besserer Manager, weil ständiges Argumentieren sein tägliches Leben prägt", ergänzt er. Denn: "Sie haben für gewisse Dinge Verständnis, die Führungskräfte ohne Kinder manchmal nicht haben", so Schnee weiter.
UBS: Juristische Klageflut aus den USA Die UBS müsse weitere 18,5 Mrd Fr. abschreiben, prognostiziert Kian Abouhossein, Analyst bei JP Morgan. Damit könnte die Kernkapitalquote von gegenwärtig 11% auf 9,5% sinken. Für die CS rechnet der Analyst mit Abschreibungen von 7,3 Mrd Fr. und einem Abrutschen der Tier-1-Quote auf 10%. Sollte die geschwächte Kapitaldecke mit einer zweiten Erhöhung gestopft werden, müsste UBS dies bis Ende März für die Generalversammlung am 23. April traktandieren. In den USA wird zudem eine juristische Lawine losgetreten. Bis zu 500 Subprime-Klagen werden 2008 erwartet. Auch hierzulande können Klagen gegen die Grossbanken nicht ausgeschlossen werden, obwohl Rechtsprofessor Rolf H. Weber von der Universität Zürich solchen Begehren wenig Erfolgschancen einräumt. Allerdings sagt er: "Die Veröffentlichung des Ergebnisses der Untersuchung der Eidgenössischen Bankenkommission könnte allfälligen Klägern Munition in die Hände geben."
Immomentum wagt Börsengang Die Aktien der 2004 gegründeten Immobiliengesellschaft sollen ab Mitte April an der Berner Börse BX gehandelt werden. Immomentum verfügt über ein Immobilienportfolio über 115 Mio Fr., welches sich aus gut erschlossenen Wohnliegenschaften ausserhalb der urbanen Zentren zusammensetzt. Beim Börsengang handelt es sich nicht um ein klassisches IPO mit Kapitalerhöhung sondern nur um ein Listing. "Wir haben soeben 8700 Aktien platziert und dadurch 12 Mio Fr. frisches Kapital erhalten, welches uns für den Ausbau des Portfolios auf einen Zielwert von 150 Mio Fr. zur Verfügung steht", erklärt Immomentum-Verwaltungsrat Reiner Edelmann.
Solide Kurse wenn Vater Staat für Sicherheit sorgt Dass Aktien mit Staatsbeteiligung krisenresistent sind, gilt aber nur, wenn die öffentliche Hand die Sicherheit garantiert. Entsprechend behaupten sich die Titel der Kantonalbanken seit Anfang Jahr am Schweizer Aktienmarkt. Ansonsten kann die operative Tätigkeit der Unternehmen durch die Öffentliche Hand sogar gehemmt werden.
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