Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch, 14. Mai 2008:
Zürich (ots)
Felix Sulzberger, der Chef von Calida, will mehr Läden eröffnen.
"Langfristig wollen wir die Hälfte des Umsatzes über die Calida Stores erzielen," sagt Sulzberger im Interview mit der "Handelszeitung". Mit 113 Calida Läden werden zur Zeit erst 20% des Umsatzes erzielt. Das Vorbild von Sulzberger ist Esprit: "Die machen das als Marke super gut." Auch bei der Luxus-Lingerie Aubade setzt Sulzberger auf Boutiquen. "Denn in Frankreich stirbt der Fachhandel noch stärker weg als in der Schweiz. Gute Marken brauchen eigene Stores für die Markenpflege." Nun will er die Calida-Läden auf Vordermann trimmen. Ein erster Pilot steht in Langenthal. Nach der Übernahme von Aubade denkt Sulzberger bereits an weitere Akquisitionen: "Wir entwickeln uns von einer one Brand Gesellschaft zu einer two Brand Gesellschaft und vielleicht werden es ja noch mehr Brands werden."
Forbo würde Rieter-Käufer Hand bieten
Der CEO des Bauzulieferers Forbo will mit dem 5%-Investment in den Autozulieferer und Textilmaschinenbauer Rieter primär Mehrwert für die Forbo-Anleger schaffen. Ein Rieter-Käufer könne das Aktienpaket erwerben, wenn die Strategie und der Preis stimmten. «Wir können nicht auf diesen Mehrwert verzichten, nur um Schweizer Industriefirmen zu retten", erklärt Schneider im Interview mit der "Handelszeitung". Laut Schneider spielt Financier Martin Ebner, entgegen Gerüchten, beim Rieter-Deal keine Rolle. "Das Rieter-Stake halten allein und direkt die Forbo Holding und die Forbo International", betont Schneider. Die Transaktion sei abgeschlossen und man plane derzeit keine weitere Veränderung bei der Beteiligungshöhe.
VW will den Werkstattmarkt aufmischen
Der Autobauer prüft mit seiner Billigkette «Stop+Go» den Markteintritt in die Schweiz, wie VW-Sprecher Fred Bärbock der «Handelszeitung» bestätigt. Man werde im Rahmen der internationalen Expansion mit den jeweiligen Partnern und Importeuren in den verschiedenen Ländern reden. «Amag wird unser Ansprechpartner sein», so Bärbock. «Stop+Go» ist ein Tochterunternehmen von VW. Im Fokus stehen vor allem Kunden, deren Fahrzeuge mehrere Jahre alt sind. Angeboten werden neben Reparaturen auch Zubehör. Die Kette tritt damit in Konkurrenz mit anderen Werkstattdiscountern wie Auto Teile Unger, der seit 2007 in der Schweiz präsent ist.
US-Reinigungsriese schafft 100 Stellen in Zürich
Von Wallisellen ZH aus startet der US-Konzern Ecolab in diesen Wochen seine «paneuropäische Wachstumsinitiative»: Der Reinigungsriese hat hier sein neues Headquarter für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (Emea) gegründet. Bis Ende Jahr wird Ecolab-Emea-Chef Jim White 100 neue Stellen schaffen. Der Konzern ist spezialisiert auf Produkte und Services rund um die Hygiene, darunter in der Lebensmittelindustrie, im Gesundheitswesen und in der Gastronomie. 2007 erzielt der Konzern 5,5 Mrd Dollar Umsatz, beschäftigt 26000 Angestellte in 160 Ländern und ist an der New York Stock Exchange gelistet. Die Standortförderung des Kantons Zürichs hat laut Sprecher Heinrich Alper Ecolab intensiv begleitet. «Die Ansiedlung ist für Zürich sehr positiv und bestätigt die Attraktivität des Standortes», sagt Alper. Ecolab prüfte auch andere Standorte, unter anderem in Genf, Schaffhausen und in der Waadt, bestätigt White im Gespräch mit der "Handelszeitung". Ecolab will künftig mit 6 bis 8% pro Jahr verstärkt an Umsatz zulegen, auch mit Akquisitionen in der Schweiz.
Hayek Senior lanciert neue Swatch-Marken
Nicolas G. Hayek, Verwaltungsratspräsident und Gründer der Swatch-Gruppe, plant, eine neue Marke zu lancieren. Gemäss dem «Schweizerischen Handelsamtsblatt» hat der Uhrenkonzern die beiden Marken «eswatch» und «iswatch» registrieren lassen. Die Pläne sind aber Chefsache. Wird der Swatch-Konzern auf die beiden neuen Marken angesprochen, kommt das «No comment» auf die Frage, wann die Marken im Markt lanciert werden sollen und was dahinter stecke, von Nicolas G. Hayek persönlich. Dem Vernehmen nach steckt hinter der Marke iswatch keine Kooperation mit dem US-Computer- und Unterhaltungskonzern Apple.
Norbert Walter, Chefökonom Deutsche Bank: "Talfahrt des Dollar setzt sich fort"
Der Chefökonom der Deutschen Bank sieht keine Erholung beim Dollar, denn er ist für die US-Wirtschaft pessimistischer als viele seiner Kollegen. «Der Abwärtsprozess der US-Konjunktur hält drei Jahre an», sagt Norbert Walter im Interview mit der «Handelszeitung». Das Wirtschaftswachstum gehe für die Jahre 2007 bis 2009 auf 1,5% zurück. «In der Schweiz wird der Abschwung erst 2009 richtig zu spüren sein». Bereits im nächsten Jahr würden die Exporte stagnieren. «Wir stecken im Moment in der schwierigsten Zeit seit dem zweiten Weltkrieg». Die Krise werde erst dann zu Ende sein, wenn mehrere Finanzinstitute beginnen, ihr Imperium auszubauen. Grössere Zukäufe erwartet er allerdings nicht vor 2010.
Trend zu Selbstbestimmung in der beruflichen Vorsorge
Das Vorsorgesparen in der 2. Säule wird flexibler: Zurich Life Schweiz will ein Produkt lancieren, das es den Versicherten erlaubt, die Anlage ihres Rentenvermögens selbst zu bestimmen - von Rendite und Risiko bis hin zur Auswahl einzelner Anlagefonds. Im Moment läuft dazu der Pilotversuch. Auch Swiss Life und Axa Winterthur sind auf das Thema aufgesprungen: Sie prüfen derzeit selber Individuallösungen. Weil vom Gesetzgeber Individuallösungen nur im Überobligatorium und ab 120 000 Fr. Jahressalär zugelassen sind, sind vorerst Firmenkader die von den Versicherern umworbene Zielgruppe. Eine weitere Öffnung könnte folgen: "Die Flexibilisierung des Systems ist klar ein Trend für die Zukunft", sagt Hanspeter Konrad, Direktor des Schweizerischen Pensionskassenverbands Asip.
Kommt Mövenpick mit Sawiris nach Andermatt?
Die Chancen sind gross, dass Mövenpick für Samih Sawiris in Andermatt ein Hotel betreibt. Denn parallel zum Börsengang diese Woche an der SWX wird Jean Gabriel Pérès (President & CEO von Mövenpick Hotels & Resorts) Verwaltungsrat der Orascom Development Holding des ägyptischen Tourismusinvestors. Auf Anfrage der "Handelszeitung" erklärt Jean Gabriel Pérès: "Mövenpick kommt als Hotelbetreiber in Andermatt in Frage - mehr lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen." Dass Gespräche mit Hotelgruppen geführt werden, bestätigt auch Franz Egle, Sprecher von Samih Sawiris in der Schweiz.
Clariant: CEO Jan Secher will weiter konsolidieren
Jan Secher, CEO des Basler Spezialchemieunternehmens Clariant, sieht sein Unternehmen nach den überraschend guten Ergebnissen des 1. Quartals 2008 weiter auf Wachstumskurs. "Dazu managen wir unsere Bruttomarge konsequent - einerseits durch Preiserhöhungen, andererseits durch Restrukturierungen und Kostensenkungen", sagt Secher gegenüber der "Handelszeitung". Und er will das Produktportfolio weiterhin aktiv managen: "In einigen unseren Einzelmärkten bestehen zurzeit grosse Notwendigkeiten für Konsolidierungen, weil die Fragmentierungsgrade sehr hoch sind", erklärt Secher. In solchen Märkten reiche es deshalb nicht mehr aus, die Nummer eins oder die Nummer zwei zu sein, um Technologie- oder Preistrends setzen zu können. "Hier werden wir uns an den Konsolidierungen beteiligen und ziehen dabei alle für unsere Aktionäre wertschaffenden Optionen in Betracht", so Jan Secher.
Stefan Schmidheinys unerwartetes Comeback
Der Philanthrop und Mäzen setzt als Investor auf ein neues Standbein: Auf industrielle Minderheitsbeteiligungen. Stephan Schmidheinys Engagement beim Schweizer Welthandelskonzern DKSH ist nur ein erster Schritt. Der Industriellenspross will sich mit seiner Anova-Gruppe an weiteren Firmen beteiligen. Voraussetzung: Die Unternehmen haben einen langfristigen Anlagehorizont und sich in Wachstumsmärkten tätig.
Kontakt:
Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung", Zürich. Tel. 043 444 59 00.