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Media Service: Heute in der Handelszeitung Nr. 16 vom 15. April 2009

Zürich (ots)

Eigenheimfinanzierung: Lieber bauen statt vorsorgen
Der tiefe BVG-Mindestzinssatz und die Unsicherheit über die 
finanzielle Verfassung der Vorsorgeeinrichtungen führt vermehrt zu 
Vorbezügen der Pensionskassengelder. "Es kann sein, dass Versicherte 
aufgrund der tieferen BVG-Verzinsung unzufrieden sind und daher die 
Gelder lieber für einen Eigenheimkauf nutzen", erklärt Hans Peter 
Konrad, Direktor des Pensionskassenverbandes Asip, der 
"Handelszeitung". Und eine deutliche Zunahme könnte bald folgen, wenn
die zahlreichen Pensionskassen mit einer Unterdeckung 
Sanierungsmassnahmen einleiten werden.
Erdbebendeckung: Mehr Anfragen bei Versicherern
Das Beben in Italien hat die Schweizer Bevölkerung beunruhigt. Die 
Nachfrage nach Erdbebendeckung steigt, wie beispielsweise die 
Mobiliar und Helvetia gegenüber der "Handelszeitung" bestätigen. 
Davon will aber der Bund nichts wissen: "Solange sich die 
Privatversicherer und der Hauseigentümerverband (HEV) nicht einigen 
können, wird das Projekt einer flächendeckenden Erdbebenversicherung 
auf unbestimmte Zeit ruhig gestellt", sagt Roland Meier, 
Pressesprecher des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD). Während 
sich die Privatversicherer für eine schweizweite Erdbebendeckung 
aussprechen, fordert der HEV die Haftung des Bundes im Falle eines 
Erdbebens. "Der Bund hat schliesslich auch die Mittel, um ein 
Finanzinstitut der Schweiz mit 68 Mrd Fr. zu unterstützen", schreibt 
Ansgar Gmür, Direktor HEV Schweiz, in einer Medienmitteilung. 
Aufgrund der Meinungsunterschiede ist es wahrscheinlich, dass das 
Projekt fallen gelassen wird. "Dass der Bundesrat die schweizweite 
Deckung von möglichen Erdbebenschäden gesetzlich erzwingt, ist nicht 
anzunehmen", sagt Meier.
Telekom-Regulator Marc Furrer: "National unterschiedliche Preise 
sind denkbar"
Der Präsident der Kommunikationskommission (ComCom) will das erst 
kürzlich revidierte Fernmeldegesetz erneut anpassen und auf die 
Glasfasertechnologie ausweiten. "Es braucht eine technologie-neutrale
Eingriffsmöglichkeit. Zudem muss der Regulator auch von sich aus 
aktiv werden können", sagt er im Interview mit der "Handelszeitung". 
Furrer will verhindern, dass sich am Ende nur für die Swisscom der 
Glasfaserausbau rechnet: "Wir wollen, dass auch der Business Case der
Elektrizitätswerke aufgeht." Für Furrer ist es durchaus denkbar, dass
es "im Glasfaserbereich national unterschiedliche Preise geben" 
werde. Dabei sei nicht einmal gesagt, dass es auf dem Land immer 
teurer sein müsse als in der Stadt. Am gemeinsamen Tisch, an dem sich
die Branche regelmässig trifft, komme man Schritt für Schritt weiter:
"Jetzt müssen wir noch einige strittige Punkte klären. Etwa, wie 
viele Fasern beim Ausbau gelegt werden oder eben wie die 
Elektrizitätswerke für den Netzaufbau entschädigt werden sollen."
Manor: Die Warenhauskette geht mit Kleiderlinie "Yes or No" nach 
Holland
Trotz Rezession bewegt sich Manor in Europa auf forschem 
Expansionskurs. Nachdem die Schweizer bereits im letzten Jahr in der 
grössten holländischen Warenhauskette Vroom & Dressmann mit sieben 
Shops-in Shop ihrer Lifestylemarke "Yes or No" Fuss gefasst haben, 
sind in diesem Jahr 23 weitere Shops geplant. Das haben Recherchen 
der "Handelszeitung" ergeben. Im Gegenzug hat sich Manor aus dem 
Detailhandel in China zurückgezogen. Im Gegensatz zu China führt 
Manor die Shops-in Shop in Holland nicht selber, sondern liefert nur 
die Ware und die Marke. Vroom & Dressmann führen die Shops in 
Eigenregie. Holland dient Manor als Pilotversuch in Europa.
Axa-Winterthur-CEO: "Private decken noch alle Renten ab"
Auch Philippe Egger, CEO der Axa-Winterthur, bleibt von der 
gegenwärtigen Krise nicht verschont. "Seit Jahresbeginn verzeichnen 
wir 20% weniger Neukunden als im Vorjahr", sagt er im Interview 
gegenüber der "Handelszeitung". Dennoch befinde sich aber der Zufluss
nach wie vor im positiven Bereich, wie der CEO erklärt. Eine erhöhte 
Nachfrage spürt er besonders in der beruflichen Vorsorge, als Folge 
der Unterdeckung bei den halbautonomen und autonomen Pensionskassen. 
Daher werde das Unternehmen künftig zusätzliche Dienstleistungen in 
diesem Bereich ausarbeiten.
Goldbach-Media-CEO Klaus Kappeler: Der Anteil der 
Netto-Werbeinvestitionen im Internet wird in wenigen Jahren 
zweistellig
Derzeit beträgt der Anteil für Werbung im Internet rund 5%. Ein 
kräftiges Wachstum zeichnet sich ab. Spätestens in drei Jahren soll 
bei Goldbach Media das Internet das Fernsehen umsatzmässig 
überflügelt haben, so Klaus Kappeler, CEO des grössten Schweizer 
Werbevermarkters für elektronische Medien, gegenüber der 
"Handelszeitung". Er erwartet für sein Unternehmen mittelfristig ein 
jährliches Wachstum von 10%. In drei bis vier Jahren werde die Gruppe
einen Umsatz von 400 bis 450 Mio Fr. erzielen. Nach der Expansion 
nach Osteuropa im letzten Jahr könnte das Auslandsengagement in 
diesem Jahr weiter ausgebaut werden. "Wir sehen uns den gesamten 
adriatischen Raum sehr genau an", so Kappeler. Aber auch die 
zentraleuropäische Region sei interessant.
CEO Rothschild Bank: "So viele Neukunden wie noch in keinem Jahr 
zuvor"
Der CEO der Rothschild Bank macht erste Angaben zum Ergebnis im 
Geschäftsjahr 2008/09. "Wir konnten so viele Neukunden gewinnen wie 
noch in keinem Jahr zuvor", sagt CEO Veit de Maddalena im Interview 
mit der "Handelszeitung". Damit habe die Basis der verwalteten 
Vermögen mehr oder weniger konstant gehalten werden können. Die 
Rothschild Bank konnte so viele Neukunden gewinnen, "dass ein 
Personalabbau gar nicht möglich ist". Und: "Wir haben uns zum Ziel 
gesetzt, jährlich neue Kundengelder im hohen einstelligen 
Prozentbereich zu akquirieren." Im Moment gebe es aber zu viele 
Kundenberater, die aktiv neue Anstellungsverhältnisse suchten, so 
Maddalena. Die Bank Rothschild wolle diese Chance nutzen, "aber nur 
sehr selektiv".
Givaudan-CFO Währen: "Wir werden das Marktwachstum übertreffen"
Im Gespräch mit der "Handelszeitung" bestätigt der Finanzchef des 
Riechstoff- und Aromenherstellers Givaudan, Matthias Währen, dass 
sein Unternehmen weiterhin daran festhalte, bis Ende 2010 wie vor der
Quest-Übernahme eine Ebitda-Marge von 22,7% erreichen zu können. Das 
Ziel werde "eine Herausforderung" bleiben, sei aber realistisch. 
Givaudan sei zudem in der Lage, das Marktwachstum zu übertreffen. Wo 
dieses liegt, sei momentan allerdings nicht zu erkennen. Der 
Schuldenabbau im Nachgang der Quest-Übernahme sei ausserdem Hauptziel
des Unternehmens und es werde erreicht, versicherte Währen weiter.
Skyship/Skycruise: Luftschiffbetreiber meldet Konkurs an
Der Konkursrichter des Bezirksgerichts Pfäffikon ZH hat über Skyship 
Cruise und Skycruise Switzerland in Lindau ZH mit sofortiger Wirkung 
den Konkurs eröffnet. Auf Anfrage der "Handelszeitung" bestätigt 
Christian Schulthess, Gründer und Inhaber des Schweizer Betreibers 
von Luftschiffen, dass sich seine beiden Firmen seit kurzem in 
Liquidation befinden. Von zwischenzeitlich zwei Fluggeräten des Typs 
"Skyship 600" ist ihm eines geblieben, das derzeit in Friedrichshafen
"gegroundet" ist - es dürfte versteigert werden.
CO2-Kompensation: Konsumenten schonen das Klima - trotz Krise
Die Nachfrage nach freiwilligen CO2-Kompensationen nimmt trotz Krise 
stark zu. Das bestätigen Anbieter wie Hotelplan, Mobility, TUI und 
DHL gegenüber der "Handelszeitung". Trotz der Flaute im Reisegeschäft
weist etwa der Reiseveranstalter Hotelplan ein ungebrochenes Wachstum
bei der freiwilligen Klimakompensation aus. In den Filialen von 
Hotelplan, Travelhouse und in den Globus-Lounges habe sich die Zahl 
der Kompensierenden in den vergangenen zwei Krisenquartalen gegenüber
den Vorjahresquartalen um 750% gesteigert, bilanziert 
M-Travel-Sprecherin Elina Fleischmann. Eine positive Bilanz zieht 
auch der Car-Sharing-Anbieter Mobility. Jeder fünfte Kunde fährt 
mittlerweile aus freien Stücken klimaneutral. "Der Anteil der Kunden,
welche einen Aufpreis bezahlen, um klimaneutral zu fahren, hat sich 
2008 gegenüber dem Vorjahr auf 22,3% verdoppelt", sagt 
Mobility-Geschäftsführerin Viviana Buchmann.
Innovation: Keine Frage des Zufalls
Innovation lässt sich nur bis zu einem gewissen Grad steuern, doch 
ohne Marketing droht sie im Sand zu verlaufen. Gerade in schwierigen 
Zeiten braucht es innovatives Marketing. Dies die Aussagen von David 
Bosshart, Gerold Bührer und Oliver Gassmann, die an der nächsten GfM 
Marketing-Trend-Tagung als Referenten auftreten werden. Die Tagung 
wagt die These "Innovation - keine Frage des Zufalls". Die 
"Handelszeitung" befragte die drei Referenten, warum dem so ist - 
oder eben nicht. Die Wahrheit liegt wohl wieder einmal irgendwo 
dazwischen.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Dr. P. Ihle, stv.
Chefredaktor "Handelszeitung" Zürich
Tel. 043 444 59 00

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