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Media Service: Vorabmeldungen aus der Handelszeitung vom Mittwoch, den 3. Februar 2010

Zürich (ots)

UBS: Ein deutscher Kunde packt aus
Im Streit um Daten deutscher Steuersünder bricht ein deutscher 
UBS-Kunde das Schweigen. Er berichtet laut einem Vorabdruck der  
«Handelszeitung», wie seine UBS-Berater Steuern am Fiskus vorbei 
geschleust haben, unter anderem mit einem Scheinwohnsitz in Zürich, 
Stiftungen in Singapur und Gesellschaften in Panama. Die Grossbank 
habe für ihn ein komplexes Tarnkonstrukt aufgezogen - und er damit 
Steuern umgangen. In den 50er Jahren startet der gebürtige Kölner 
Klaus Mayer*, Jahrgang 1935, in Caracas ein Geschäft im 
Papiergrosshandel. Bald vertrieb er als lokaler Agent die 
Papierprodukte von weltweit führenden Herstellern wie Stora Enso - 
meistens exklusiv. Damit verdiente sich der Deutsche in den darauf 
folgenden Jahrzehnten ein Vermögen zusammen. 2005 transferierte Mayer
ein Grossteil seines Vermögens zur UBS. Ein dreistelliger 
Millionenbetrag lagerte danach bei der UBS Hamburg. Für die UBS soll 
der heute 75-jährige ein dicker Fisch gewesen sein: Mayer gehörte 
laut Angaben seines Anwaltes zu den fünf wichtigsten Privaten 
Klienten der UBS Deutschland AG. Doch die Pläne gingen am Ende nicht 
auf: Mayer meldete sich seinem Anwalt zufolge vor einigen Monaten 
beim deutschen Fiskus, nachdem weite Teile seines Vermögens in den 
Wirren der Finanzkrise pulverisiert worden waren. Mayer will in den 
nächsten Tagen gemäss seinem Rechtsanwalt Strafanzeige in Frankfurt 
einreichen - wegen Steuerhinterziehung, versuchter Nötigung, Betrug 
und Untreue. Vor Gericht werde auch Mayers langjähriger 
UBS-Kundenberater als Zeuge auftreten. Dieser ist seit Ende 2008 
nicht mehr für die UBS aktiv. Möglicherweise droht der UBS nun ein 
zweiter Fall Birkenfeld. Jener UBS-Banker hatte im vergangenen Jahr 
vor Gericht über die Machenschaften der UBS in den USA ausgepackt, 
die Grossbank damit in eine schwere Krise gestürzt und letztlich das 
Ende des Schweizer Bankgeheimnisses eingeläutet. Die UBS weist die 
Vorwürfe des Kunden in einer ersten Stellungnahme zurück.
*Name der Redaktion bekannt
AKW-Streit: Stromkonzerne stehen vor Einigung
Im Konflikt der Energieriesen Alpiq, Axpo und BKW zeichnet sich 
eine Lösung ab: Bis Ende 2011 soll feststehen, wo neue AKW entstehen.
«Der Durchbruch ist möglich», bestätigt Hans E. Schweickardt, 
Alpiq-Verwaltungsratspräsident, gegenüber der «Handelszeitung». Alpiq
schlägt Folgendes vor: Die drei zerstrittenen Energieunternehmen 
sollen sich auf zwei AKW-Standorte einigen, sobald die 
Bundesverwaltung alle drei derzeit vorliegenden Rahmengesuche geprüft
hat, und damit dem Bundesrat zuvorkommen. «Mit diesem Vorgehen ist 
sichergestellt, dass alle technischen, finanziellen und politischen 
Rahmenbedingungen in den Standortentscheid einfliessen», sagt 
Alpiq-VRP-Schweickardt. Gemäss dem Vorschlag Schweickardts würde die 
Entscheidung Ende 2011 fallen, vorausgesetzt, der Fahrplan des Bundes
verzögert sich nicht. Die Axpo, die bisher immer auf einen raschen 
Entscheid gedrängt hatte, lenkt ein. «Die Differenz mit Alpiq ist gar
nicht so gross», bestätigt Axpo-CEO Heinz Karrer. Karrer fordert 
jedoch: «Die Strombranche muss sich nun über die Modalitäten klar 
werden.» Die nächste Etappe ist damit, die Details des von Alpiq 
vorgeschlagenen Entscheidungsprozesses in einem Vertrag festzuhalten.
Lonza: CEO Stefan Borgas will die Börse durch Leistung überzeugen
Das neue Jahr hat für den Chemiekonzern Lonza vielversprechend 
angefangen. Nach dem Gewinneinbruch 2009 und einem Kurssturz an der 
Börse blickt CEO Stefan Borgas mit Optimismus in die Zukunft. «Das 
erste Quartal sieht gut aus. Wir wissen nicht, ob das so weiter geht.
Aber wenn, dann sieht es besser aus als 2009», sagt Borgas im 
Interview mit der «Handelszeitung». So oder so will er den Gewinn in 
den nächsten drei Jahren um 170 bis 260 Mio Fr. verbessern. «Die 
Börse können wir nur durch Leistung überzeugen, und das dauert jetzt 
eben sechs bis zwölf Monate.» Aber dann werde die Börse sehen, dass 
Lonza das Wachstumspotenzial auch tatsächlich abliefert. Parallel 
dazu geht die Verlagerung der Produktion nach Asien weiter. «Wir 
verschieben die Produktion vor allem wegen den Märkten nach Asien und
nicht primär aus Kostengründen. Der Kostenvorteil in Asien ist bald 
einmal weg, spätestens in zehn Jahren», sagt Borgas. Abgesehen vom 
laufenden Abbau von weltweit 450 bis 500 Stellen wird am Standort 
Vispauch in Zukunft weiter abgebaut. «Es gibt dort einzelne 
Geschäfte, deren Verkauf wir uns in zwei bis drei Jahren vorstellen 
könnten. Nicht wegen zu geringer Profitabilität, sondern weil sie 
nicht zum Rest passen.»
VP-Bank-Verwaltungsratspräsident Hans Brunhart: "Schweiz muss 
Schlussstrich ziehen"
Der neue Fall von Datendiebstahl könne nicht nur der UBS, sondern 
dem ganzen Finanzplatz Schweiz schaden, warnt Hans Brunhart, 
Verwaltungsratspräsident der liechtensteinischen VP Bank gegenüber 
der «Handelszeitung». Der Wahrung der Privatsphäre des Kunden sei 
weiterhin oberste Priorität einzuräumen. «Das Vertrauen in deren 
Gewährleistung wird durch solche Vorkommnisse erschüttert», sagt 
Brunhart. Tatsächlich haben die Datendiebstähle bei den 
Liechtensteiner Banken LGT und LLB 2008 auch bei der VP Bank zu 
Mittelabflüssen geführt. «Es hat sich gezeigt, dass sich Vertrauen 
nicht auf ein einzelnes Unternehmen bezieht, sondern den ganzen 
Finanzplatz betrifft», sagt der VRP. Die Regierung hätte jedoch 
prompt reagiert und durch bilaterale Abkommen erreicht, dass sich 
Liechtenstein auf der weissen Liste der OECD befinde. «Die weisse 
Liste hat massgeblich geholfen, die Unsicherheit bei den Kunden 
abzubauen und Rechtssicherheit für diese zu schaffen», sagt Brunhart.
Swisscom setzt erneut den Rotstift an
Die Swisscom will dieses Jahr bis zu 600 Stellen streichen. Gemäss
«Handelszeitung»-Recherchen sollen aber deutlich weniger als 300 
Stellen über Entlassungen abgebaut werden. Swisscom-Sprecher Sepp 
Huber bestätigt die Zahl nicht, sagt aber, es werde Anpassungen in 
einzelnen Bereichen geben. Immerhin: Für die verbleibenden 
Swisscom-Beschäftigten soll es 2010 doch noch eine generelle 
Lohnerhöhung geben. Der Gang vor ein Schiedsgericht soll so in 
letzter Minute vermieden werden.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
Handelszeitung, Zürich, Tel. 043 444 59 00.

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