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Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom 24. Februar 2010.

Zürich (ots)

Finanzplatz Schweiz: So finden wir aus der Krise
Unversteuerte Vermögen werden für die Finanzinstitute zunehmend 
zum Fluch. "Für die Banken bestehen grosse rechtliche Risiken", 
bestätigt Thomas Sutter, Sprecher der Schweizerischen 
Bankiervereinigung gegenüber der "Handelszeitung". Nun hoffen die 
Banken darauf, dass der Bund mit den einzelnen Ländern 
Steueramnestien vereinbart. Der Vorteil: Die reuigen 
Schwarzgeldbesitzer könnten ihr offengelegtes Geld bei den Schweizer 
Banken belassen. Ein mögliches Vorbild wäre die Weissgeld-Strategie 
Liechtensteins: "Wir haben mit unserer Strategie eine echte 
Alternative zum automatischen Informationsaustausch aufgezeigt", 
betont Klaus Tschütscher, Regierungschef des Fürstentums. Statt 
wildem Aktivismus fordern prominente Banker mehr Gelassenheit. 
"International gesehen, erfüllen wir die wichtigsten Anforderungen im
Steuerstreit", sagt Raiffeisen-CEO Pierin Vincenz. Und der Schwyzer 
Finanzvorstand Georg Hess wehrt sich für die Schweiz: "Es ist längst 
nicht so, dass wir jeden Betrüger laufen lassen."
Exporte: Eurotief belastet Schweizer KMU
Der schwache Euro hat Firmen wie Stadler Rail, Siegfried und 
Straumann kalt erwischt. Auch andere Unternehmen befürchten 2010 
Umsatz- und Ebit-Einbussen. "Wir haben nicht mit der aktuellen 
Euroschwäche gerechnet", sagt Michael Hüsler, Finanzchef von 
Siegfried, gegenüber der "Handelszeitung". Der Hersteller von 
pharmazeutischen Wirkstoffen exportiert 30% der Produktion in den 
Euroraum und blickt deshalb mit Sorge auf die Verschuldungskrise in 
Griechenland, Portugal, Italien und Spanien, die sich direkt auf den 
Euro niederschlägt. Auch bei Stadler Rail hat der schwache Euro 
bereits Spuren hinterlassen. Der Eisenbahnbauer generiert 80% der 
Wertschöpfung in der Schweiz und exportiert rund zwei Drittel in den 
Euroraum. "Bei bestimmten, vor längerer Zeit erteilten Aufträgen ist 
jetzt die Marge weggeschmolzen", sagt ein Firmensprecher. "Aus diesem
Grund haben wir in jüngster Zeit Ausschreibungen verloren. " 
Zahnimplantatehersteller Straumann fürchtet, dass sich die 
Wechselkurse auch 2010 negativ auf die Bilanz auswirken könnten.
Thomas Buberl, CEO Zurich Schweiz:
"Spätestens 2013 sind wir die Nummer eins"
Das Jahr habe für Zurich Schweiz sehr erfreulich begonnen, sagt 
CEO Thomas Buberl im Interview mit der "Handelszeitung". "Wir sind 
bestens aufgestellt, um spätestens in drei Jahren hierzulande zur 
Nummer eins im Nichtleben-Geschäft zu avancieren." Gewonnen würden 
die Anteile über einen Verdrängungswettbewerb, so Buberl. Auch 
Zukäufe schliesst der 36-jährige Chef der Schweizer Konzerntochter 
von Zurich Financial Services nicht aus. Auch würden zusätzliche 
Arbeitsstellen geschaffen.
Ferdinand Hirsig, CEO Volg-Gruppe: "Preis und Grösse sind nicht 
alles"
Volg ist der wahre Gewinner im Schweizer Detailhandel: 2009 wuchs 
die Gruppe um 3,8% - mehr als die Konkurrenten von Migros, Coop, 
Denner und Spar. Und dies, obwohl die Volg-Dorfläden deutlich teurer 
sind als die Discounter. "Die Preissensibilität ist in der Schweiz 
nicht so gross. Wir sind keine Deutschen", erklärt CEO Ferdinand 
Hirsig diesen Erfolg in der "Handelszeitung". Und Hirsig sieht 
weiteres Potenzial für seine Gruppe: Volg beliefert auch Tankstellen 
und freie Detaillisten. "Dort sehen wir unsere grössten 
Wachstumschancen." Die Anzahl Volg-Läden hingegen - derzeit sind es 
fast 550 - werde nicht mehr stark wachsen. Laut Hirsig hat die 
Branche zwar gesehen, "dass Aldi und Lidl nicht in die Schweiz 
gekommen sind, um den Markt zu zerstören, sondern um Geld zu 
verdienen". Verschärfe sich der Preiskampf jedoch, dann habe das auch
für die Volg-Gruppe Konsequenzen. "Dann müssen wir Kooperationen 
suchen, etwa im Einkauf mit dem Ausland." Eine Verkauf der Volg-Läden
komme aber nicht in Frage.
CEO Goldbach Media Klaus Kappeler: "Osteuropas Währungen belasten 
unseren Umsatz"
Der Werbevermarkter Goldbach Media ist zuversichtlich für die 
Zukunft. "In drei Jahren wird Goldbach Media mit Sicherheit einer der
attraktivsten Medientitel in Europa sein", sagt CEO Klaus Kappeler 
gegenüber der "Handelszeitung". Vor allem in Osteuropa sieht er viel 
Potenzial - obwohl manche Märkte nahezu zum Erliegen gekommen sind. 
"2009 haben uns die Währungen ein Schnippchen geschlagen", sagt 
Kappeler. So beispielsweise in Polen: "Wir sind umsatzmässig zwar um 
20% gewachsen, doch die Währung sank in der gleichen Zeit um 25% - 
also mussten wir in Schweizer Franken ein Minus von 5% gegenüber dem 
Vorjahr hinnehmen", so der CEO. Trotz allem sei man aber im 
operativen Online-Geschäft profitabel. Zudem sei es gelungen, in 
Polen und in Tschechien Verträge mit Facebook abzuschliessen. "Das 
hat Tschechien auf Reichweiten-Platz zwei der grössten nationalen 
Anbieter katapultiert", sagt Kappeler.
Schulthess Group: Der neue CEO muss die Kosten senken
Das zweimonatige Gastspiel von Werner Karlen als Chef des grössten
Schweizer Baukonzerns Implenia ist noch kein Jahr her. Nun soll er 
als krisenerprobter CEO die Probleme der Industriegruppe Schulthess 
lösen. "Werner Karlen ist der richtige Mann am richtigen Ort", sagt 
Gero Büttiker der "Handelszeitung"; Büttiker ist über seine 
Investmentfirma Gebuka mit einem Anteil von 7% Grossaktionär bei der 
Industriegruppe aus Wolfhausen. Seine Einschätzung erklärt Büttiker, 
der ebenfalls im April in den Schulthess-Verwaltungsrat gewählt 
werden soll, mit Karlens Industrieerfahrung und dessen 
Beharrlichkeit, die für ein Unternehmen wie Schulthess in der 
momentanen Situation von grossem Nutzen sei. Ähnlich begründet der 
langjährige Schulthess-Verwaltungsratspräsident und -Investor Rudolf 
Kägi die Wahl des neuen CEO: "Werner Karlen musste bei Phoenix Mecano
diverse Firmen restrukturieren und Veränderungen vornehmen. Dabei hat
er seine Durchsetzungsfähigkeit und Führungskompetenz bewiesen", so 
Kägi. Karlen hat es mit schwierigen Aufgaben zu tun. "Obwohl wir nach
wie vor eine zweistellige Ebit-Marge ausweisen werden, haben wir die 
Zielsetzungen für das Jahr 2009 nicht erreicht", bestätigt Kägi 
gegenüber der "Handelszeitung".

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich, Tel. 043 444 59 00.

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