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Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom 7. April 2010

Zürich (ots)

Micheline Calmy-Rey: «Wir müssen den Vertrag mit
den USA einhalten»
Die Aussenministerin schlägt Alarm: Lehnt das Parlament den 
Vertrag mit den USA zur UBS-Steueraffäre ab, seien die Folgen 
verheerend. «Die Einhaltung des Abkommens mit den USA ist enorm 
wichtig für die Schweiz», warnt Micheline Calmy-Rey das 
Bundesparlament. National- und Ständerat werden im Sommer 
entscheiden, ob sie das Amtshilfeabkommen im Fall UBS nachträglich 
genehmigen. Laut Calmy-Rey bleibt den Parlamentariern keine Wahl: Was
bei einem Nein passieren würde, «daran will ich nicht einmal denken»,
sagt sie im Interview mit der «Handelszeitung». Die Bundesrätin zeigt
sich zuversichtlich», dass das Parlament dem Vertrag zustimmen wird. 
«Die Schweizerinnen und Schweizer haben immer schon gewusst, wo ihre 
Interessen liegen», so Calmy-Rey. Doch da könnte sie sich täuschen: 
Viele Politiker sind über das Vorgehen des Bundesrates im Fall UBS 
verärgert. «Nachdem der Bundesrat das Abkommen gegen den Willen der 
nationalrätlichen Wirtschaftskommission letzte Woche vorzeitig in 
Kraft gesetzt hat, sind die Sympathien für das Abkommen nicht 
gestiegen», warnt etwa Kommissionspräsident Hansruedi Wandfluh.
NZZ: Immobilienprofi Urs Ledermann kritisiert Verkauf von 
Liegenschaften
Die NZZ hat kürzlich einen Käufer für ein Immobilienpaket gesucht.
Die Liegenschaften an Toplagen in Zürich wurden auch Urs Ledermann, 
VR-Präsident der Immobiliengesellschaft Mobimo und Inhaber  seiner 
eigenen Immobilienfirma, angeboten. «Das hat mich schockiert. Es darf
doch nicht wahr sein, dass die NZZ ihr Tafelsilber verkauft», sagt 
der Immobilienprofi im Interview mit der «Handelszeitung». Zum Glück 
habe man die Verkaufsabsichten rückgängig gemacht. Ins Gespräch 
gekommen ist Ledermann als Kandidat der kritischen Aktionäre «IG 
Freunde der NZZ» für den Verwaltungsrat der Mediengruppe. Doch daraus
wurde nichts. Ledermann bedauert es: «Die NZZ braucht Kompetenz im 
Immobilienbereich, um in diesem Segment mehr Ertrag zu erreichen. 
Hinzu kommt, dass die Gruppe erfolglos versuchte, die Basler Zeitung 
(BaZ) zu kaufen. Es ist nicht professionell, wenn man sich von seinem
eigenen Anwalt das Geschäft vermasseln lässt. Eine BaZ hätte ich mir 
nie durch die Lappen gehen lassen.»
Ex-UBS-Chef: Marcel Rohner präsidiert jetzt Immobilienfirma
Was macht bloss Marcel Rohner? Der frühere UBS-CEO, der von Oswald
Grübel Ende Februar 2009 abgelöst wurde, ist seit kurzem 
Verwaltungsratspräsident einer kleinen Immobilienfirma im Aargau. Am 
6. April 2010 hat er Einsitz bei der Lenzburger Firma Löwenfeld AG 
genommen, das haben Recherchen der «Handelszeitung» ergeben. Die 
Aktiengesellschaft mit einem Nominalkapital von 600 000 Fr. wurde im 
Juli 2004 gegründet. Der Gesellschaftszweck: Kaufen, Halten und 
Verkaufen von Immobilien und Wertschriften aller Art. Der Gründer und
Geschäftsführer der Gesellschaft, Otto Lüthy, ist Marcel Rohners 
Schwiegervater. Der Dritte im Bunde ist Rudolf Zinniker, der 
ebenfalls zum erweiterten Familienkreis gehört. Als 
Verwaltungsratspräsident der Löwenfeld AG soll Rohner vor allem sein 
Beziehungsnetz spielen lassen, das er sich während seiner 
Bankkarriere aufgebaut hat. «Wir wollen uns jetzt vermehrt im höheren
Preissegment positionieren», sagt Löwenfeld-Geschäftsführer Lüthy. 
Das Vorzeigeprojekt der Immobilienfirma ist die Überbauung Löwenfeld 
in der Gemeinde Küttigen - deshalb auch der Name der Gesellschaft. 
«Wir haben aber noch zwei bis drei weitere grössere Projekte am 
Laufen, dies reicht uns für die nächsten eineinhalb Jahre», sagt 
Lüthy.
Finanzindustrie: Anzahl Hedge-Fonds in der Schweiz wird sich 
verdoppeln
London hat eine neue Einkommenssteuer eingeführt, die die 
britische Finanzindustrie massiv trifft. Nun verlassen 
Hedge-Fonds-Manager die Insel und siedeln sich anderswo an - 
insbesondere in der Schweiz. «Die Londoner Hedge-Fonds interessieren 
sich für die Schweiz und werden sich in den nächsten Jahren in 
grösserer Zahl hier niederlassen», bestätigt Eric Syz, General 
Manager der Bank Syz & Co, im Gespräch mit der «Handelszeitung». 
Gemäss dem Branchenverband Swiss Funds Association arbeiten heute 
bereits rund 5000 Personen für die Hedge-Fonds-Industrie in der 
Schweiz. Cataldo Castagna, Partner und Leiter Asset Management bei 
Ernst & Young Schweiz, geht davon aus, dass sich diese Zahl in den 
nächsten Jahren verdoppeln wird.
OC Oerlikon: Russen setzen auf den neuen CEO
Michael Buscher, designierter CEO des geretteten Industriekonzerns
OC Oerlikon, wird einen Blitzstart hinlegen müssen: «Nachdem er sich 
mit seinen Aufgaben vertraut gemacht hat, erwarten wir, dass er mit 
strategischen Ideen an den Verwaltungsrat gelangt, die Oerlikon nach 
vorne bringen», fordert Oerlikon- Vladimir Kuznetsov, 
Oerlikon-VR-Präsident und Vertreter der Beteiligungsfirma des 
russischen Industriellen Viktor Vekselberg, im Interview mit der 
«Handelszeitung». Gleichwohl wissen die Russen, dass Buscher keine 
Wunder vollbringen wird. Gemäss Oerlikon Finanzchef Jürg Fedier 
dürfte der Konzern zwar den operativen Break-Even gegen Ende 2010 
erreicht haben. Für das Gesamtjahr aber müssen sehr wahrscheinlich 
nochmals rote Zahlen ausgewiesen werden, sagt Fedier. Erst ab 2011 
werde das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs gehen können. 
Bombardier-Manager Buscher übernimmt Mitte Mai das Oerlikon-Ruder von
Profi-Sanierer Hans Ziegler.
WIR Bank: CEO Germann Wiggli will künftig auch Lohnkonti anbieten
Der Umsatz mit der Komplementärwährung WIR ist in den letzten 
Jahren leicht auf 1,6 Mrd Fr. gesunken. Nun will CEO Germann Wiggli 
Gegensteuer geben: «Es soll für unsere Kunden möglich sein, die WIR 
Bank als Erstverbindung zu nutzen. Wir werden also auch Lohnkonti 
anbieten», sagt er im Interview mit der «Handelszeitung». «Geplant 
ist beispielsweise auch, dass man zukünftig mit WIR-Geld tanken 
kann.» Ein Pilotsystem laufe schon. Auch das Anlagegeschäft ist kein 
Tabu mehr, obwohl man da das entsprechende Know-how noch aufbauen 
müsse. «Im Bereich der Vorsorge werden aber sicher ergänzende 
Produkte hinzukommen wie beispielsweise Anlagefonds.»

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich, Tel. 043 444 59 00.

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