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Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom 11. August 2010

Zürich (ots)

Meyer-Burger-CEO Peter Pauli: "Für mich ist die
Stromlücke Hysterie"
Der CEO des Solarindustrie-Zulieferers Meyer Burger glaubt nicht, 
dass Strom bald knapp wird. "Für mich ist die Stromlücke eine 
altbekannte Hysterie", sagt Peter Pauli, CEO Meyer Burger, im 
Gespräch mit der «Handelszeitung». Anstatt AKW würde die Schweiz 
besser Solaranlagen bauen, um so von der rasanten Entwicklung der 
Alternativenergien zu profitieren. "Wenn wir die Maschinen, die Meyer
Burger innerhalb eines Jahres herstellt, ein Jahr lang Solarmodule 
produzieren liessen, würden wir rund 10% des Energiebedarfs decken, 
den die Schweiz im Jahr 2030 haben wird. Das ist ungefähr die gleiche
Menge, die zwei AKW produzieren", sagt er. Man komme aber nicht darum
herum, ein intelligentes Stromnetz, ein Smart Grid, zu schaffen. 
"Daran hat die Strombranche aber kein Interesse, denn sie will die 
zentralisierte Produktion und Verteilung erhalten, um ihre Gewinne zu
maximieren", sagt Pauli. Umso mehr brauche es zusätzliches 
Fördergeld, allerdings in einem vernünftigen Mass. "Man muss aus 
heutiger Sicht einräumen, dass die Einspeisevergütung manchen 
Betreibern von Solaranlagen wohl zu gute Renditen bescherte", so 
Pauli. Die Auftragsbücher von Meyer Burger sind derzeit übervoll. 
"Sicherlich wird wird das Jahr 2010 solide, ja gut", sagt er. Für 
2011 rechnet der CEO teilweise mit einer Stagnation. "Der 
Auftragseingang ist jetzt enorm hoch", sagt Pauli. Irgendwann gäbe es
keine Kunden mehr, die Maschinen bestellen könnten.
Gérard Fischer: Swisscanto setzt aufs Vorsorgegeschäft
Die Zuflüsse in den Fonds der Swisscanto-Gruppe waren im 1. 
Halbjahr 2010 bescheiden. "Wir hatten einen Nettozufluss von 318 Mio 
Fr. In den Aktienfonds, Obligationenfonds und Schweizer 
Immobilienfonds gab es zwar Zuflüsse, die sehr starken Abflüsse in 
den Geldmarktfonds waren jedoch kaum zu kompensieren", sagt Gérard 
Fischer, CEO der Swisscanto-Gruppe, im Interview mit der 
«Handelszeitung». "Dann hat uns der Juni die Suppe versalzen: Wir 
hatten in diesem Monat nur einen Nettozufluss von rund 45 Mio Fr. 
Volumenmässig waren die ersten fünf Monate aber sehr gut, allein 
schon wegen der Marktentwicklung." Fischer sieht aber ohnehin mehr 
Potenzial in der Vorsorge. "Das Vorsorgegeschäft ist attraktiver als 
das Fondsgeschäft. Es bietet mehr Potenzial, weshalb wir das Geschäft
in Zukunft stärker ausbauen wollen", sagt der CEO. "Ich erwarte, dass
das Vorsorgemotiv für die Anlagen stärker wächst als das 
traditionelle Geschäft, das immer neue exotische Anlageideen sucht." 
Dass mittlerweile auch die Investmentbanker die ETF als Goldesel 
entdeckt haben, bestreitet der CEO nicht. "Betrachtet man die grossen
Umsätze mit ETF an der Schweizer Börse, fragt man sich schon, ob dies
tatsächlich noch einem Kundenbedürfnis entspricht." Hier müsse man 
sich vor Augen halten, dass die Investmentbanker an möglichst vielen 
Transaktionen interessiert seien.
UBS: Sammelklage gegen Ex-Chefs wackelt
Bis am Sonntag können sich UBS-Aktionäre auf einer speziellen 
Webseite der belgischen Anwaltskanzlei Deminor registrieren lassen. 
Die Registrierung verpflichtet rechtlich zu nichts, ist aber ein 
wichtiger Gradmesser für das Interesse an einer Klage gegen die 
früheren UBS-Verantwortlichen. Ziel von Deminor ist es, möglichst 
viele Grossaktionäre mit entsprechender Finanzkraft für einen Prozess
zu gewinnen. Das Interesse der Grossinvestoren hält sich jedoch in 
Grenzen. "Bisher hat sich kein Anker-Aktionär bei uns für eine Klage 
gemeldet", sagt Roby Tschopp, Geschäftsführer der 
Aktionärsvertreterin Actares, die mit den Belgiern kooperiert, zur 
«Handelszeitung». "Einen solchen bräuchten wir, um einen Prozess mit 
Aussicht auf Erfolg anzustreben." Actares und Deminor wussten von 
Beginn weg um die Schwierigkeit, Grossinvestoren zu einer Klage gegen
die UBS zu bewegen. Kein Wunder betonten sie, am besten würde die UBS
als finanzkräftiges Unternehmen gegen frühere Verantwortungsträger 
vorgehen. Doch UBS-Präsident Kaspar Villiger lehnt eine Klage gegen 
die Ex-Chefs der Bank ab.
Swisscom: Unter Zugzwang nach Fastweb-Zahlen
Swisscom ist im ersten Halbjahr 2010 alleine stärker gewachsen als
ihre Tochtergesellschaft Fastweb. Dabei sollte doch gerade sie für 
künftiges Wachstum sorgen. Gemäss der «Handelszeitung» werden nun 
Abschreibungen auf die Fastweb-Beteiligung zum Thema - wenn nicht 
schon dieses Jahr, dann wohl im nächsten. Swisscom weist für Fastweb 
2,6 Mrd Fr. Goodwill aus. Um Abschreiber zu vermeiden, sollte Fastweb
6,5% wachsen. Das erscheint nach den schlechten Halbjahreszahlen 
2010, als das Fastweb-Wachstum bei 1,7% lag, unrealistisch. Experten 
bezeichnen dieses Ziel als "sehr hoch gegriffen" und gehen die 
nächsten drei Jahre von durchschnittlich 3,3% Wachstum aus. Swisscom 
dagegen hält an ihrer Prognose fest und erklärt, eine 
Wertberichtigung sei kein Thema.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Dr. Pascal Ihle, stv.
Chefredaktor, Tel. 043 444 59 00.

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