Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom 25. August 2010
Zürich (ots)
Hotelplan-Chef Hans Lerch: "Wir werden erst 2011 wieder richtig schwarze Zahlen schreiben"
Der ehemalige Kuoni-Chef Hans Lerch wurde vor fünf Monaten überraschend zum Nachfolger von Christof Zuber, der als Hotelplan-CEO gehen musste, nachdem die Migros-Reisetochter in die Verlustzone rutschte. Im Interview mit der "Handelszeitung" sagt Lerch über seinen ungewöhnlichen Wechsel: "Warum ich zugesagt habe? Nun, es war letztlich eine Konstellation, die es mir schwer gemacht hat, nein zu sagen." Lerch gibt offen zu: "Mit 60 Jahren ist man per Definition eine Übergangslösung." Er stellt für 2010 rote Zahlen in Aussicht. "Unser Ebit wird immer noch rot sein, aber wir werden wesentlich besser dastehen. Wie gut, kann ich noch nicht sagen." Optimistischer ist er dann fürs kommende Jahr: "Die Gruppe wird erst 2011 wieder richtig schwarze Zahlen schreiben."
u-blox-CEO Thomas Seiler: "Alle Märkte liefern uns Wachstum"
Der CEO des Navigationsunternehmens u-blox kann auf ein erfolgreiches 1. Halbjahr zurückblicken. Hintergrund für die zunehmende Nachfrage bilde dabei das Bedürfnis nach Positionierung und Kommunikation. "Immer mehr Anwendungen und Geräte werden in diesem Kontext geschaffen, und dazu braucht es unsere Technologie", sagt Thomas Seiler, CEO u-blox, im Gespräch mit der "Handelszeitung". Entsprechend hoch sind seine Hoffnungen im 2. Semester. "Der Aufschwung ist nachhaltig. Die Nachfrage ist zurückgekommen und die Ängste sind verflogen", sagt er. Sowohl die Produkten als auch die Strategie bei der Produkteerneuerung seien erfolgreich. "Der Umsatz sollte für das ganze Jahr auf 110 Mio Fr. wachsen und der Betriebsgewinn, der Ebit, auf rund 15% steigen", sagt Seiler. Damit sei die Umsatzprognose von 140 Mio Fr. in Griffweite. Der Wachstumstrend solle auch durch Zukäufe gestärkt werden, stellt Seiler in Aussicht. "Wir haben genügend Cash, und es ist für uns wichtig, im Technologiemarkt Umschau zu halten. Durch Akquisitionen können wir uns strategisch weiter positionieren."
Credit Suisse: Jackpot für die Investmentbanker
Rund 2000 Investmentbanker der Credit Suisse haben allen Grund zum Jubilieren: Ausgerechnet der zunächst ungeliebte Schrottpapier-Fonds könnte sich doch noch als Goldesel entpuppen. Denn der Wert der Anteile am Fonds ist bis Ende Juni 2010 bereits um über 60% gestiegen, wie Recherchen der "Handelszeitung" zeigen. Die Credit Suisse hatte im Krisenjahr 2008 den Investmentbankern einen Grossteil des aufgeschobenen Bonus in Anteilen an diesem Fonds anstatt in Aktien zugeteilt. Die Idee dahinter war, die Bilanz von den toxischen Papieren zu entlasten. "Die ursprüngliche Idee des CS-Managements war dahingehend richtig, dass die Investmentbanker die Suppe auslöffeln sollten, die sie sich und der Bank eingebrockt haben", sagt Norbert Thom, Professor am Institut für Organisation und Personal (IOP) an der Universität Bern. Wenn die Investmentbanker jetzt aber am Ende für 2008 einen riesigen Bonus erhalten, hätte dies schon einen schalen Beigeschmack. Bis dahin müssen sich die Banker aber noch eine Weile gedulden. Der Fonds hat eine Laufzeit von acht Jahren. Erste Zahlungen sind frühestens im Jahr 2014 möglich. Auf dem Papier hat sich per Ende Juni 2010 der aus Schrottpapieren bestehende Bonus für die Investmentbanker allerdings im Durchschnitt bereits auf rund 550000 Fr. zusammengeläppert.
Swisscom: Weko nimmt Zürich ins Visier
Der Ersatz der heutigen Kupferleitungen durch schnelle Glasfasern geht in die entscheidende Phase. Verschiedene Vorverträge zwischen lokalen Elektrizitätswerken (EW) und der Swisscom wurden ausgehandelt. Nun befasst sich die Wettbewerbskommission (Weko) mit mehreren Dossiers. Nach Informationen der "Handelszeitung" liegt seit Kurzem auch der geplante Vertrag zwischen der Swisscom und dem Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) zur Prüfung bei der Weko. Es geht um die Frage, ob es zulässig ist, wenn die Swisscom dem ewz ein exklusives Recht auf die Nutzung der nackten Faser einräumt. Spätestens in fünf Monaten soll ein Entscheid vorliegen. Ob die Wettbewerbskommission die Verträge gutheisst, bleibt für Telekom-Regulator Marc Furrer abzuwarten. "Die Weko sollte berücksichtigen, dass die Bestrebungen des runden Tisches genau den Wettbewerb im Breitbandmarkt fördern - sie sollte also nicht ein Element herauspicken und nur dieses beurteilen." Er geht davon aus, dass die Weko die Telekom-Fachbehörde "konsultieren und auf sie hören wird".
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