Media Service: Handelszeitung exklusiv: Deutsche Börse-Chef Reto Francioni über den Deal mit der SIX Group
Zürich (ots)
Der Deutsche-Börse-Chef Reto Francioni kauft die Schweizer Börse bei der Eurex aus. Im Gegenzug beteiligt er sie mit fünf Prozent an der neuen Dachholding von Deutscher Börse und NYSE Euronext.
«Den Eurex-Anteil von unserem Partner, der Schweizer Börse, zu übernehmen wurde schon vor zwei Jahren erstmals diskutiert. Damals ergab sich kein Ergebnis. Heute aber wurde im Zusammenhang mit dem Merger für beide Seiten eine deutliche Win-Win-Situation erreicht», freut sich Reto Francioni, CEO der Deutschen Börse, gegenüber der Handelszeitung.
Bislang hielt die Deutsche Börse nur 50 Prozent an der Eurex, Europas grösster Derivatbörse. «Die Übernahme der Eurex zu 100 Prozent vereinfacht die Strukturen von Management und Aufsichtsrat. Auch die Integration nach einem erfolgten Unternehmenszusammenschluss mit der NYSE Euronext wird deutlich vereinfacht», so Francioni gegenüber der Handelszeitung.
Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX Group lässt sich den Verkauf ihrer 50-prozentigen Eurex-Beteiligung vergolden: Sie erhält 590 Millionen Euro, je hälftig als Barzahlung und in Aktien der neuen Dachholding, die aus der Fusion von Deutscher Börse und NYSE Euronext entstehen soll.
Das entspricht einer Beteiligung von rund fünf Prozent an der neuen Gesellschaft - damit rückt die SIX Group zur strategischen Investorin auf. Die Forderung nach einem Schweizer Sitz im Verwaltungsrat der neuen Holding schein noch kein Thema zu sein:«Die Zusammensetzung des künftigen Board ofDirectors der neuen Holdinggesellschaft wurde nicht diskutiert», sagt Francioni der Handelszeitung.
Neben Eurex unterhalten die Deutsche Börse und die SIX Group noch zwei weitere Joint Ventures: Den Finanzdatenanbieter Stoxx und die Börse für strukturierte Produkte Scoach.«Unser Anteil an Stoxx und Scoach ist von dieser Vereinbarung nicht betroffen», sagt Francioni der Handelszeitung.Laut Insidern gibt es aber bereits weitere Überlegungen, dass die Deutschen die Anteile von Stoxx uns Stoach auch übernehmen. Man sei zu allem bereit, heisst es hinter den Kulissen.
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