Media Service: "Die Apple Watch ist ein Geschenk für die Schweizer Uhrenindustrie"
Zürich (ots)
Im Urteil von Uhrenexperte Ryan Raffaelli von der Harvard Business School ist die Apple Watch keine Gefahr für die Schweizer Uhrenindustrie. "Im Gegenteil", sagt der Professor im Interview mit der "Handelszeitung". "Die Apple Watch ist ein Geschenk für die Schweizer Uhrenindustrie. Sie macht ihr Produkt für eine neue Generation wieder relevant." Es sei eine Chance für die Schweizer Branche, dass junge Leute wieder anfangen würden, Uhren zu tragen. "Wenn die Neueinführung von Apple Millionen junger Menschen dazu bringt, sich ein Wearable ums Handgelenk zu binden, erschliesst das auch eine Zielgruppe für die Schweiz. Apple-Watch-Träger von heute steigen später auf höherpreisige Uhren um. Sie könnten gar Sammler werden", sagt Raffaelli. Die Gefahr, dass die Schweizer Nobelmarken wie in den 1980er-Jahren, als die Quarz-Technologie mechanische Uhren obsolet zu machen drohte, technisch den Anschluss verpassen, sieht Raffaelli nicht. "Die Chefs von heute sind ungleich besser vorbereitet. Sie verstehen, was ihre Uhren den Kunden bieten - und sie meistern es, ihre Uhren mit etwas in Verbindung zu bringen, was über reine Technik hinausgeht. Früher war ihnen gar nicht klar, warum Kunden Schweizer Uhren kauften. Heute wissen sie: Sie kaufen eine Schweizer Uhr nicht nur als Statussymbol, sondern auch als technisches Kunstwerk. Die Uhrmacher haben ihre Lektion gelernt." Zudem sei es nicht das Ziel von Apple, mit Luxusuhren in Konkurrenz zu treten. "Eine Schweizer Uhr hat eine ewige Lebensspanne - sie wird von Generation zu Generation vererbt", sagt der Harvard-Experte. "Eine Apple Watch dagegen hat einen Lebenszyklus von drei bis sechs Monaten, ehe sie überholt ist. Das sind völlig verschiedene Wertangebote zu völlig verschiedenen Preispunkten. Schweizer Luxusuhren und die Apple Watch sprechen ganz andere Käufer an."
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