Media Service: Alibaba und Co. sorgen für «Päckliflut» aus China
Zürich (ots)
Immer mehr Schweizer Online-Shopper decken sich auf chinesischen Internetplattformen wie Aliexpress mit Elektronikzubehör ein. Das spürt auch die Schweizerische Post: 2015 lieferte das Unternehmen 2,5 Millionen Kleinwaren-Sendungen aus China aus, wie die «Handelszeitung» berichtet. Damit hat sich das Sendevolumen gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.
Bei der Post schlägt sich der Boom der China-Ware allerdings nicht nur positiv nieder. Denn die Vergütungen, welche der Schweizer Staatsbetrieb aus Fernost erhält, sind zu klein, um die hohen Kosten für die Zustellung zu tragen. «Heruntergerechnet auf die Einzelsendung deckt die Vergütung die Vollkosten nicht», sagt Postmail-Chef Ulrich Hurni. Auch Schweizer Versandhändler ärgern sich über die Bevorzugung Chinas im internationalen Postgeschäft. Grund dafür ist eine Regelung beim Weltpostverein, der den Chinesen den Status eines Entwicklungslandes zuweist und ihnen so günstigere Konditionen im grenzübergreifenden Postverkehr einräumt.
Laut Patrick Kessler, Präsident des Versandhandelsverbands, bezahlen Schweizer E-Commerce-Händler für die Zustellung ihrer Ware drei bis vier Mal mehr als chinesische Händler. Das sei eine grobe Wettbewerbsverzerrung, sagt Kessler. Es spiele sich hier eine absurde Variante der Globalisierung ab: «Die Schweizer Post und damit indirekt die Schweizer Händler müssen den chinesischen Online-Handel subventionieren.»
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