Media Service: Radio: UPC schaltet UKW ab
Zürich (ots)
Auf den Kabelnetzbetreiber UPC kommt Ungemach zu. Ab morgen Donnerstag erhalten rund tausend Kunden im Raum Luzern statt dem UKW-Radiosignal übers Kabel nur noch Rauschen - testweise. Grund ist, dass UPC die Radiosignale digitalisiert und die analoge Übertragung im Gegenzug einstellt. Teilweise sofort, teilweise nach einer gewissen Übergangsfrist, wie Unterlagen zeigen, die der «Handelszeitung» vorliegen. Das geschähe aus Kapazitätsgründen, sagt UPC-Sprecherin Sarah Nettel dazu.
Gestartet wird in Luzern. Die betroffenen Haushalte wurden vor rund zwei Wochen informiert. Danach soll die Migration im Rahmen des Programms «on Air» in der gesamten Schweiz stattfinden. UPC löst das analoge UKW-Signal mit dem digitalen DAB+ ab.
Doch die Migration hat einen Haken: UPC strahlt die DAB-Sender auf einer höheren Frequenz aus, als es üblich ist. Die UPC-Frequenzen können von Stereoanlagen oder DAB+-Radios nicht entschlüsselt werden. «Heutige, im Handel erhältliche DAB+ Geräte unterstützen diesen erweiterten Standard nicht», hält UPC selber fest. Wer dennoch Radio hören will, braucht ein Gerät, das von UPC «exklusiv» für 119 Franken vertrieben wird. Dieses kann lediglich über den Kopfhörerausgang mit Stereoanlagen verbunden werden.
Für die Stiftung für Konsumentenschutz sind das unhaltbare Zustände. Geschäftsleiterin Sara Stalder bezeichnet das Empfangsgerät als «Set-Top-Box mit Lautsprechern». Die Bindung an ein exklusives und sehr teures Gerät sei konsumentenunfreundlich. Es sei «erstaunlich», dass UPC aus vergangenen Diskussionen nichts gelernt habe, so Stalder. «Wir empfehlen den Leuten, mit dem Wechsel vorerst zu warten und auf den terrestrischen Radioempfang zu setzen.»
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