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Media Service: Novartis-Krebschefin sagt: «Die Therapien sind finanzierbar»

Zürich (ots)

Susanne Schaffert, Onkologiechefin des Basler Pharmakonzerns Novartis, ist überzeugt, dass die Gesundheitssysteme die neuen, sehr teuren Therapien verkraften können. «Wir sind klar der Meinung, dass diese Therapien finanzierbar sind, wenn es uns gelingt, wertbasierte Preismodelle durchzusetzen», sagt sie im Interview mit der «Handelszeitung». Das Problem seien nicht die neuen Therapien, sondern die Verschwendung.

Die 51-jährige Deutsche, die Anfang Jahr von Kurzzeit-Onkologiechefin Liz Barrett übernommen hat, räumt zwar ein, dass Preise von mehreren Hunderttausend Franken für eine neue Therapie «auf den ersten Blick hoch erscheinen mögen»; das sei aber vor allem deshalb, weil es sich um einmalige Zahlungen handle und sich die Behandlungskosten nicht wie bis anhin auf ein ganzes Patientenleben verteilten. Die Spartenchefin plädiert für Preismodelle, welche den Wert der Therapien einbeziehen - und zwar nicht nur den klinischen, sondern auch den Wert, den eine Therapie für die Gesellschaft und das Gesundheitssystem habe.

Novartis ist führend bei den sehr teuren Gen- und Zelltherapien. Kymriah, eine Zelltherapie zur Behandlung einer bestimmten Form von Leukämie bei Kindern und Jugendlichen, kostet mehrere Hunderttausend Franken. Zolgensma, die vergangenen Freitag von der FDA zugelassene Gentherapie von Novartis gegen spinale Muskelatrophie, wird in den USA 2,1 Millionen Dollar pro Behandlung kosten. Spinale Muskelatrophie ist eine genetisch bedingte Krankheit, die in ihrer schwersten Form meist zum Tod der betroffenen Kinder noch vor dem zweiten Lebensjahr führt.

Novartis setzte 2018 13,43 Milliarden Dollar mit Onkologiemedikamenten um. Der Umsatz mit innovativen Medikamenten, zu denen die Krebstherapien gehören, belief sich auf 34,90 Milliarden Dollar - was einem Anteil von 67 Prozent am gesamten Umsatz entspricht. Die inzwischen verselbständigte und an die Börse gebrachte Augenheilsparte machte 14 Prozent des Umsatzes aus, 19 Prozent entfielen auf die Generikasparte Sandoz.

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