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GAVI's PneumoADIP

Führende Experten diskutieren beim WHO-Treffen die Gefahren von Pneumokokken-Infektionen

Colombo, Sri Lanka (ots/PRNewswire)

- Die Prävention von Todesfällen bei Kindern bleibt Priorität in
Asien
COLOMBO, Sri Lanka, February 15 /PRNewswire/ --
- Eine effiziente Beobachtung ist der erste Schritt zur Ausrottung
der Krankheit
Die Notwendigkeit von dringlichen und nachhaltigen Bemühungen zur
Dokumentierung der Gefahren von Pneumokokken-Infektionen war das
Hauptthema der Diskussionen unter führenden Wissenschaftlern, die am
heutigen WHO-Treffen teilgenommen haben. Pneumokokken-Infektionen
sind nach Schätzungen jedes Jahr für bis zu eine Million Todesfälle
bei Kindern verantwortlich[1]. Lokale Bemühungen, das Ausmass des
Problems in Asien zu messen, sind ein wesentlicher Teil der
Prävention unnötiger Todesfälle bei Kindern durch das Bakterium
Streptokokkus pneumoniae, das Lungenentzündung und Meningitis
verursacht.
Ernsthafte Pneumokokken-Infektionen treten in jedem Alter auf,
aber das Risiko, an einer ernsten Pneumokokkon-Infektion zu
erkranken, ist für kleine Kinder (insbesondere unter zwei Jahren) und
ältere Menschen besonders hoch. Hinzu kommt, dass über 90% der durch
Pneumokokken-Lungenentzündung verursachten Todesfälle bei Kindern in
Entwicklungsländern auftreten. Durch Pneumokokken verursachte
Meningitis endet bei 40% der erkrankten Kinder tödlich oder
hinterlässt bleibende Schäden.
"Eine effiziente Beobachtung der Pneumokokken-Infektionen und
ihrer Serotypen ist notwendig, um das Ausmass des Problems akkurat zu
messen und die Wirkung der verfügbaren Impfstoffe einschätzen zu
können", kommentierte Dr. Thomas Cherian, Koordinator für EPI+,
Impfstoffe und Biologisches bei der WHO.
Pneumokokken-Infektionen sind ein grosses globales
Gesundheitsproblem, das besonders in Asien Besorgnis erregt. So
wurden zum Beispiel 2003[2] am Lady Ridgeway Hospital (LRH) für
Kinder in Colombo, Sri Lanka - einem der grössten Kinderkrankenhäuser
der Region - 794 Fälle von Lungenentzündung (32 Todesfälle) und 295
Fälle von Meningitis (9 Todesfälle) verzeichnet. Die Beobachtung der
Pneumokokken, die 2005 aufgenommen wurde, weist darauf hin, dass ein
erheblicher Anteil dieser Fälle auf Infektionen mit dem Streptokokkus
pneumoniae zurückzuführen sein könnte.
Dr. Nihal Abeysinghe, Chefepidermologe am Gesundheitsministerium,
ist stolz darauf, dass Sri Lanka Mitglied der südasiatischen
Pneumokokken-Allianz (SAPNA) ist und dass die Beobachtung von
Pneumokokken in Sri Lanka sich auf fundierte Methodologien mit hoher
Qualitätskontrolle stützt. Er unterstrich auch Wert und Bedeutung der
technischen und finanziellen Hilfe durch die WHO und GAVI's
PneumoADIP bei der Unterstützung und Aufrechterhaltung einer
effizienten Beobachtung der Pneumokokken-Bakterien in Sri Lanka.
Dr. Sarath de Silva, beratender Kinderarzt am LRH, sagte, dass das
verbesserte mikrobiologische Labor der Klinik jetzt die Möglichkeit
bietet, Pneumokokken als einen der hauptsächlichen Verursacher von
Meningitis und Lungenentzündung bei Kindern zu identifizieren. 2005
konnte der Streptokokkus pneumoniae aus Proben von drei
Meningitis-Patienten und neun Lungenentzündungs-Patienten isoliert
werden.
Dr. Kumudu Karunarathne, beratender Mikrobiologe ebenfalls am LRH,
kommentierte, dass die grosse Resistenz der Pneumokokken gegenüber
herkömmlichen Antibiotika 2005 ein bedeutendes Ergebnis der
Untersuchungen war. Die Tatsache, dass über 90% der isolierten
Streptokokkus pneumoniae-Bakterien gegen Penizillin resistent sind,
ist von grosser Besorgnis, und alle Kliniken des Landes sollten
darüber informiert werden.
Glücklicherweise sind neue Impfstoffe zum Schutz vor tödlichen
Pneumokokken-Infektionen heute in vielen Ländern in Nordamerika und
Europa erhältlich und werden weitgehend genutzt. Dr. Katharine
O'Brien, stellvertretende Direktorin für Beobachtung und Forschung
beim GAVI's PneumoADIP erklärte: "Eine systematische Beobachtung und
koordinierte Bemühungen, Pneumokokken-Impfungen einzuführen, könnten
das Leben von Millionen von Kindern retten und uns dem
Millenium-Entwicklungsziel der UNO, die Todesrate bei Kindern bis
2015 um zwei Drittel zu verringern, einen Schritt näher bringen".
Das Treffen zur Pneumokokken-Beobachtung wurde von der
Weltgesundheitsorganisation und GAVI's PneumoADIP[3] gesponsert und
brachte Experten aus einer Reihe von asiatischen Ländern zusammen,
darunter Bangladesch, Indien, Indonesien, die Republik Korea, die
Mongolei, Nepal, Sri Lanka, Thailand und Vietnam.
Die Bedeutung, die diesem Treffen beigemessen wurde, spiegelt das
steigende Interesse der globalen Gemeinschaft an
Pneumokokken-Infektionen und der dringenden Notwendigkeit einer
globalen Lösung wider. Erst in der vergangenen Woche strahlte BBC
World die zweite Folge einer bahn brechenden Serie über
Pneumokokken-Infektionen und lebensrettende Impfstoffe aus. Die
Dokumentation betrachtete die Gefahren der Pneumokokken-Infektionen
in Indien und Nepal, und die Schwierigkeit, Impfstoffe in
Entwicklungsländern einzuführen.
Anmerkung an die Redaktion
Pneumokokken-Infektionen
Pneumokokken-Infektionen werden durch den Streptokokkus pneumoniae
verursacht. Wenn diese Bakterien in die Lunge gelangen, verursachen
sie die am häufigsten vorkommende Art von bakterieller
Lungenentzündung und können in den Blutkreislauf (Bakterämie)
und/oder in die Gewebe und Flüssigkeiten, die Gehirn und Wirbelsäule
umgeben, eindringen (Meningitis).
Nach Angaben der WHO verursachen Lungenentzündung und Meningitis
zwischen 800.000 und einer Million von Todesfällen bei Kindern jedes
Jahr, und mehr als 90% der durch Pneumokokken-Lungenentzündung
verursachten Todesfälle bei Kindern treten in Entwicklungsländern
auf. Darüber hinaus sterben jedes Jahr etwa 500.000 Kinder an vom
Rotavirus verursachten Durchfallerkrankungen und weitere zwei
Millionen müssen durch sie in Krankenhäusern stationär behandelt
werden. Da der durch den Rotavirus verursachte Durchfall eine global
vorkommende Krankheit ist, erkrankt beinahe jedes Kind auf der Welt
vor dem fünften Lebensjahr einmal am Rotavirus-Durchfall.
Die Südasiatische Pneumokokken-Allianz (SAPNA)
Sri Lanka wurde 2003 Mitglied der SAPNA und begann 2005 mit der
Laborbeobachtung von Pneumokokken-Infektionen am Lady Ridgeway
Hospital für Kinder in Colombo. Die Epidemiologiestation des
Gesundheitsministeriums koordiniert die Beobachtungstätigkeiten. Es
plant, die Beobachtungen auszuweiten, so dass sie den gesamten
Distrikt Colombo abdecken.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Die Weltgesundheitsorganisation ist die auf Gesundheit
spezialisierte Behörde der Vereinten Nationen. Sie wurde am 7. April
1948 gegründet. Das in ihren Statuten festgelegte Ziel der WHO ist
die Erreichung der bestmöglichen Gesundheit für alle Völker. Die
Gesundheit wird in den Statuten der WHO als ein Zustand
vollständigen, körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens
definiert und ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheiten oder
Gebrechen.
Plan für die beschleunigte Entwicklung und Einführung von
Impfstoffen gegen Pneumokokken (PneumoADIP)
Ziel des PneumoADIP ist es, die Zeit zwischen der Verwendung eines
neuen Impfstoffes in Industriestaaten und seiner Einführung in
Entwicklungsländern zu verkürzen, indem die Ungewissheit über die
Nachfrage reduziert und ein bezahlbares, haltbares Angebot an
Impfstoffen erreicht wird. Dieser neue Ansatz wird von der globalen
Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (GAVI) über dessen Partner,
den Vaccine Fund, finanziert. PneumoADIP hat seinen Sitz an der Johns
Hopkins Bloomberg School für öffentliche Gesundheit. Die Mission der
PneumoADIP ist es, die Überlebenschancen und Gesundheit von Kindern
zu verbessern, indem die Untersuchung und Freigabe neuer,
lebensrettender Pneumokokken-Impfstoffe für Kinder in aller Welt
beschleunigt wird. Für weitere Informationen besuchen Sie uns bitte
unter: www.preventpneumo.org.
GAVI Allianz
Die globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (jetzt GAVI
Allianz) wurde 2000 gegründet, um die Immunisierung der Bevölkerung
zu erhöhen und die steigenden globalen Diskrepanzen beim Zugang zu
Impfstoffen umzukehren. Regierungen in Industrie- und
Entwicklungsländern, UNICEF, WHO, Weltbank,
Nicht-Regierungsorganisationen, Stiftungen, Hersteller von
Impfstoffen und Forschungs- und Gesundheitsinstitute arbeiten als
Partner in der Allianz zusammen. Es ist ihr Ziel, gemeinsame
Immunisierungsziele zu erreichen in Anerkennung der Tatsache, dass
nur starke und vereinte Bemühungen eine grössere Unterstützung für
die globale Immunisierung erreichen können. Gelder, die durch die
Spendenorganisation der GAVI, den GAVI Fund (ehemals Vaccine Fund),
kanalisiert werden, werden dafür verwendet, Gesundheits- und
Immunisierungsdienste zu verstärken, den Zugang zu ausgewählten
Impfstoffen und neuen Impftechnologien zu beschleunigen -
insbesondere zu Impfstoffen, die neu sind oder nicht ausreichend
verwendet werden, und die Injektionssicherheit zu verbessern. Ausser
erheblicher finanzieller Unterstützung durch die Bill & Melinda Gates
Stiftung wurde der Vaccine Fund bis heute von zehn Regierungen
unterstützt: Kanada, Dänemark, Frankreich, Irland, Luxemburg,
Niederlande, Norwegen, Schweden, Grossbritannien, USA sowie die
Europäische Union und private Spender.
[1] World Health Organization. Pneumococcal vaccines. The Weekly
Epidemiol Record 2003;14:110-9
[2] Annual Health Bulletin, LRH, 2003
[3] Pneumococcal Vaccines Accelerated Development and Introduction
Plan (PneumoADIP) based at Johns Hopkins Bloomberg School of Public
Health, USA

Pressekontakt:

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Hans Kvist,
Director, Communications, GAVI's PneumoADIP, Mobile: +1-410-736-8243,
Email: hkvist@jhsph.edu. Dr. Ranjith Batuwanthudawe, Principal
Investigator, SAPNA Sri Lanka Project, Epidemiology Unit, Ministry of
Health, Tel: +94-112-695112, E-mail: chepid@sltnet.lk. Selina
Haylock, Consultant, Ruder Finn Communications, Mobile:
+44-7768-823-989, Email: shaylock@ruderfinn.co.uk