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Media Service: «Es geht nicht darum, die UBS zu schädigen»
Interview mit Dominique Biedermann, Ethos-Direktor
Stocks-News vom 28. Oktober 2010
Zürich (ots)
Die Ethos-Stiftung will sich - sofern möglich - in den USA der Sammelklage gegen die UBS anschliessen. «Es kann nicht sein, dass US-Pensionskassen, die ihr UBS-Engagement heute vielleicht bereits wieder verkauft haben, Entschädigungen bekommen - und wir als langfristige Aktionäre das Nachsehen haben», erklärt Ethos-Direktor Dominique Biedermann im Interview mit dem Anleger-Magazin STOCKS. Gleichzeitig unterstreicht er, dass er von der UBS eine Zivilklage gegen die ehemaligen Manager erwartet hätte. Biedermann spricht sich gegen das System von Sammelklagen aus: «Hier werden Unternehmen und nicht fehlbare Manager zur Kasse gebeten. Das kann nicht im Interesse von langfristigen Aktionären sein.»
Grosse Zweifel hat Biedermann am Bankenregulatorium «Basel III» und dem im Zuge der «Too-big-to-fail»-Diskussion entstandenen «Swiss Finish»: «Es gibt mehrere Fragezeichen, wie die Bestimmungen im Detail umgesetzt werden sollen», sagt er - konkret zweifelt er, ob die Finanzmarktaufsicht Finma, die Risiken im Griff habe. «Die Schweiz muss einen Schritt weiter gehen, wir sitzen auf einer Zeitbombe.» Biedermann sieht die Aufteilung in Holding-Strukturen als einzigen Lösungsweg.
Gespannt darf man auf die GV-Saison 2011 sein, wo die Ethos-Stiftung erneut die Vergütungssysteme ins Visier nehmen wird: «Mit diesem Argument habe ich grosse Mühe», antwortet Biedermann auf den Hinweis, dass Banken die hohen Saläre mit dem Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt begründen. «Die variable Komponente ist im Vergleich zu Fixteil noch immer viel zu hoch.»
Alles über das Interview lesen Sie in der neuen Ausgabe von Stocks Nr. 22, die am 29. Oktober 2010 erscheint.
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