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Orthopädie: Schmerzgentests sagen bald Erfolg von Therapien voraus

Düsseldorf (ots)

Mit Hilfe von Schmerzgentests wollen Orthopäden
in Zukunft exakt vorhersagen, welche Therapie den größten 
Behandlungserfolg bei Arthrose und Wirbelsäulenerkrankungen 
versprechen. Auf dem diesjährigen Kongress für Orthopädie und 
Unfallchirurgie in Berlin stellt der renommierte Schmerzforscher 
Prof. William Maixner das neue Verfahren erstmals in Deutschland vor.
"Die verschiedenen Arten von Schmerzgenen stehen in Zusammenhang mit 
den Behandlungsergebnissen. Daraus können Rückschlüsse gezogen 
werden, auf welche Therapie der Patient am besten anspricht", 
erklärte Maixner von der Universität North Carolina, Chapel Hill, am 
Mittwoch in Berlin. Die Entscheidung für ein Medikament oder eine 
Operation könnte nach Kenntnis der Gendispostion mit größerer 
Sicherheit getroffen werden.
Maixner hatte bereits bei Fibromyalgiepatienten gezeigt, dass der 
Schmerzgentest ein wichtiger Wegweiser für die Wahl der individuell 
passenden Therapie ist. Die genetischen Grundlagen von 
muskuloskeletalen Schmerzsyndromen und die Bedeutung der 
Vorhersagbarkeit von Therapieergebnissen bei Fibromyalgie hatte ein 
amerikanisches Forscherteam bereits in der Fachzeitschrift Science 
beschrieben.
In Zusammenarbeit mit Orthopäden aus Düsseldorf untersucht Maixner
in einer prospektiven, randomisierten klinischen Studie, welche 
Zusammenhänge zwischen verschiedenen Schmerzgenvarianten und den 
Behandlungsergebnissen bei Kniearthrose bestehen. Denn so genannte 
genetische Polymorhpysmen beeinflussen nach Meinung der 
Wissenschaftler auch die Wirkung verschiedener Arthrosetherapien, wie
von Medikamenten, Injektionen oder Operationen.
"Ziel der Forschungskooperation ist es, gemeinsam weitere 
klinische Studien zu realisieren, in denen auch die Auswirkungen 
bestimmter Gene auf operative und nicht-operative 
Behandlungsergebnisse untersucht werden sollen", sagte Prof. Peter 
Wehling, Vorstand der Stiftung Molekulare Medizin. Zum Beispiel gehe 
es darum, ob bei einem Bandscheibenvorfall eine Operation oder eine 
konservative Therapie besser wirke.
Die Anfälligkeit für chronische Erkrankungen des 
Bewegungsapparates, wie Arthrose, Fibromyalgie, Kiefergelenkschmerzen
und degenerative Wirbelsäulenerkrankungen wird genetisch mitbestimmt.
Diese Erkrankungen betreffen 15-30 Prozent der westlichen Bevölkerung
und sind die Hauptursachen für Schmerzen und 
Bewegungseinschränkungen.
Pressekontakt:

Pressekontakt:

Stiftung Molekulare Medizin
Graf-Adolf-Str. 41
D-40210 Düsseldorf

Antje Kassel
mobil 0173/ 2402901
E-Mail a.kassel@gmx.de

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