Immunisierungsraten in armen Ländern auf Rekordniveau
Davos, Schweiz (ots/PRNewswire)
- Neue Daten zeigen, dass GAVI-Immunisierungsprogramme im Jahr 2006 600.000 zukünftige Todesfälle verhinderten
- GAVI will USD 500 Mio. für die Stärkung von Gesundheitssystemen in Entwicklungsländern beisteuern
Neue Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, dass die GAVI Alliance, eine bahnbrechende globale Initiative für den verstärkten Zugang zu Impfungen für Kinder, die Immunisierungsraten in armen Ländern auf ein Rekordniveau gehoben hat.
Die WHO-Daten, die heute im Rahmen des jährlichen Weltwirtschaftforums veröffentlicht wurden, projizieren, dass von GAVI finanzierte Immunisierungsprojekte in Entwicklungsländern seit dem Jahr 2000 ca. 2,3 Mio. Todesfälle verhindert haben, und dass die Immunisierungen des Jahres 2006 alleine 600.000 Todesfälle verhindert haben.
Bill und Melinda Gates, die gemeinsamen Vorsitzenden der Bill & Melinda Gates Foundation, bezeichneten die neuen Daten als äusserst ermutigendes Anzeichen für Fortschritte bei der globalen Gesundheit. Die Gates Foundation hat bisher insgesamt USD 1,5 Mrd. für die Unterstützung von GAVI gestiftet. GAVI hat ausserdem Gelder von 17 Regierungen von Spendenländern erhalten, zu denen u.a. auch Deutschland zählt, das kürzlich EUR 8 Mio. (USD 10,4 Mio.) spendete.
"GAVI und seine Partner führen eine bedeutende Kehrtwende für die Gesundheit von Kindern herbei", sagte Melinda Gates. "Als GAVI gegründet wurde, waren die Immunisierungsraten in armen Ländern rückläufig. Heute befinden sie sich auf einem bislang nie erreichten Hoch."
Seit seiner Gründung im Jahr 2000 hat GAVI USD 2,6 Mrd. für die Unterstützung nationaler Immunisierungsprogramme in mehr als 70 Entwicklungsländern gestiftet. Den heute veröffentlichten WHO-Prognosen zufolge hat die Finanzierung durch GAVI bereits folgende Ergebnisse hervorgebracht:
- 28 Millionen zusätzliche Kinder wurden gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten geschützt, was dabei geholfen hat, die allgemeinen Immunisierungsraten für diese Krankheiten von 63 Prozent im Jahr 1999 auf 77 Prozent im Jahr 2006 zu heben. - 138 Millionen zusätzliche Kinder haben neue und nicht ausreichend genutzte Impfungen erhalten, wie z.B. für Hepatitis B, Hib, und Gelbfieber, was dazu beigetragen hat, die Immunisierungsrate für diese Erkrankungen deutlich zu steigern. Die Anzahl der Entwicklungsländer, die Hepatitis-B-Impfungen bereitstellen, stieg beispielsweise von 15 im Jahr 1999 auf 61 im Jahr 2006 an.
"GAVI hat unter Beweis gestellt, dass es mit den richtigen Ressourcen und der richtigen Führung möglich ist, in armen Ländern dramatische Fortschritte im Gesundheitssektor zu erzielen", sagte Bill Gates. "Wir müssen auf diesem Erfolg aufbauen. Keinem Kind sollte der Zugang zu lebensrettenden Immunisierungen verweigert werden."
Trotz des Fortschritts GAVIs wurden im Jahr 2005 geschätzte 28 Millionen Kinder in Entwicklungsländern nicht immunisiert, und 2,5 Millionen Kinder starben an Krankheiten, die durch Impfungen hätten verhindert werden können. Die WHO und UNICEF schätzen, dass über das nächste Jahrzehnt hinweg zusätzliche USD 10 - 15 Mrd. für Immunisierungsprogramme erforderlich sein werden, um diese Lücke zu schliessen. Weitere Mittel werden benötigt werden, um Impfungen einzuführen, die sich derzeit im Entwicklungsstadium befinden.
GAVI verpflichtet sich zur Stiftung von USD 500 Mio. zur Verstärkung von Gesundheitssystemen
In einer Anstrengung, die globale Immunisierungsabdeckung weiter zu steigern, gab GAVI heute ausserdem bekannt, dass die Allianz über fünf Jahre hinweg USD 500 Mio. investieren wird, um grundlegende Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern zu verstärken. Eine schwache Infrastruktur für das Gesundheitswesen ist häufig die grösste Barriere für die Bereitstellung von Immunisierung für Kinder in Entwicklungsländern, vor allem in den ärmsten und abgelegensten Gemeinden.
Die neue GAVI-Finanzierung wird Entwicklungsländern flexible Unterstützung für die folgenden Aktivitäten bereitstellen:
- Rekrutierung und Training von Mitarbeitern des Gesundheitswesens - Errichtung und Stärkung von Systemen für die Verteilung von Impfstoffen und Arzneimitteln - Transport für Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Ausrüstung - Erwerb von grundlegenden Sanitätsartikeln wie z.B. Antibiotika und Kits für saubere Geburten
"Dies ist für uns eine spannende neue Richtung", sagte Julian Lob-Levyt, Executive Secretary von GAVI. "Von Führern von Entwicklungsländern erfahren wir, dass sie für die Aufrechterhaltung von Immunisierungsprogrammen eine grössere Unterstützung für die grundlegende Infrastruktur des Gesundheitswesens benötigen."
Die erste Runde von GAVI-Fördergeldern für die Verstärkung von Gesundheitssystemen wird im Februar bekannt gegeben.
Die GAVI Alliance
Die GAVI Alliance, die im Jahr 2000 beim jährlichen Weltwirtschaftsforum in Davos gegründet wurde, zählt Regierungen von Entwicklungs- und Spenderländern, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), UNICEF, die Weltbank, die Impfstoffindustrie in Industrie-, wie auch Entwicklungsländern, Forschungs- und technische Agenturen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und die Bill & Melinda Gates Stiftung zu ihren Partnern. Laut einer Schätzung wurden bis Ende 2006 mehr als 2,3 Millionen vorzeitige Todesfälle als Ergebnis der Unterstützung von GAVI verhindert.
GAVIs Anstrengungen sind von wichtiger Bedeutung für die Erreichung des Millennium Entwicklungsziels hinsichtlich der Gesundheit von Kindern, wonach die Kindersterblichkeit bis zum Jahre 2015 um zwei Drittel gesenkt werden soll. Von den über 10 Millionen Kindern, die jedes Jahr vor ihrem fünften Geburtstag sterben, sterben 2,5 Millionen an Krankheiten, die mit bereits existierenden oder neuen Impfstoffen verhindert werden könnten.
Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.gavialliance.org.
Pressekontakt:
Jean-Pierre Le Calvez, +41-79-340-1889, jplecalvez@gavialliance.org
oder Nicole King, +1-202-478-1041, nking@gavialliance.org, beide von
der GAVI Alliance