Max Havelaar-Stiftung (Schweiz)
Medienmitteilung: Fairtrade-Blumenfarmen kämpfen um Existenz
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Während die Preise für Schnittblumen aktuell fallen, steigen die Produktionskosten weiter an. Hinzu kommt: Der Absatz von Schnittblumen ist im ersten Quartal des Jahres 2022 zurückgegangen. Die Folgen sind frappierend: Es geht um nichts weniger als die Lebensgrundlage der im Blumensektor beschäftigten Arbeiter:innen. Zehntausende faire Arbeitsplätze sind gefährdet. Fairtrade Max Havelaar ruft deshalb alle Konsument:innen dazu auf, beim Blumenkauf zum Muttertag Fairtrade-zertifizierte Blumen zu bevorzugen.
Lesen Sie mehr zu den Gründen für die prekäre Situation der Fairtrade-Blumenfarmen in der vollständigen Medienmitteilung weiter unten. Für weitere Informationen oder Gespräche stehen wir gerne zur Verfügung.
Über eine Publikation der Meldung würden wir uns sehr freuen.
Beste Grüsse
Lukas Krebs
Mediensprecher
Fairtrade Max Havelaar media@maxhavelaar.ch, +41 44 567 89 50
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Fairtrade-Blumenfarmen kämpfen um Existenz
Die Kosten steigen, die Nachfrage sinkt: Fairtrade-Blumenfarmen in Ostafrika fürchten um ihre Existenz, die Lebensgrundlage von zehntausenden Blumenarbeiter:innen ist gefährdet. Fairtrade Max Havelaar ruft deshalb alle Konsument:innen dazu auf, beim Blumenkauf zum Muttertag Fairtrade-zertifizierte Blumen zu bevorzugen.
Während die Preise für Schnittblumen aktuell fallen, steigen die Produktionskosten weiter an. Seit dem Beginn der Pandemie erhöhen sich die Kosten für Luftfracht stetig. Bei diesem Trend ist noch kein Ende in Sicht. Zudem werden Dünger und Pflanzenschutzmittel, die oft aus Russland importiert wurden, immer teurer – die Ausgaben bewegen sich aktuell auf historisch hohem Niveau. Darüber hinaus bedroht die Inflation in Kenia die Ernährungssicherheit der Bevölkerung. Arbeitsplatzsicherheit von Arbeiter:innen und Lohnentwicklungen in Richtung Existenzminimum sind heute nötiger denn je, stellen jedoch einen weiteren Kostenfaktor für die ohnehin schon stark belasteten Farmen dar. Es wird sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich, die Löhne auf Blumenfarmen schrittweise anzuheben, wenn sich nicht alle Akteure in der Lieferkette an den Kosten der Farmen beteiligen.
Weniger Bestellungen
Hinzu kommt: Der Absatz von Schnittblumen ist im ersten Quartal des Jahres 2022 zurückgegangen. Davon betroffen sind nicht nur konventionelle, sondern auch Fairtrade-zertifizierte Blumenfarmen. Gründe dafür gibt es gleich mehrere. Einerseits kaufen Konsument:innen wieder weniger Schnittblumen. Andererseits fällt aufgrund des Krieges der für den Blumenexport wichtige russische Markt weg, was nicht nur die Nachfrage verringert, sondern auch die Preise in anderen Märkten drückt. Darüber hinaus ist der Detailhandel nach dem Corona-Rekordjahr 2021 für Schnittblumen und dem jetzigen Rückgang der Nachfrage vorsichtig bei Bestellungen. Dadurch bleiben Importeure und Fairtrade-Farmen auf Volumen sitzen.
Lebensgrundlage von Zehntausenden gefährdet
So naheliegend die Gründe für den Absatzrückgang und die Steigerung der Produktionskosten sind, so frappierend sind die Folgen: Es geht um nichts weniger als die Lebensgrundlage von zehntausenden Blumenarbeiter:innen. Sollte es zu Farm-Schliessungen kommen, werden diese nicht mehr in der Lage sein, ein Einkommen für ihre Familien und sich zu erwirtschaften. Wenn die Blumenfarmen dieser immensen Belastungsprobe nicht standhalten können, wird es nicht mehr möglich sein, eine perspektivisch wieder steigende Nachfrage nach fair gehandelten Schnittblumen zu beantworten.
Zum Muttertag ein Zeichen setzen
Daher ist es gerade jetzt umso wichtiger, dass die Konsument:innen weiterhin stabile Mengen an Fairtrade-Schnittblumen nachfragen. Nur so kann die Blumenindustrie in Ostafrika weiter ein relevanter Faktor für wirtschaftlichen Aufschwung bleiben und faire Arbeitsplätze für zehntausende Blumenarbeiter:innen garantieren. Fairtrade Max Havelaar ruft deshalb alle Konsument:innen dazu auf, beim Blumenkauf zum Muttertag Fairtrade-zertifizierte Blumen zu bevorzugen. Fairtrade-Blumen sind in zahlreichen Filialen von Coop, Migros, Aldi und Lidl sowie bei ausgewählten Floristen erhältlich. Mit der Fairtrade-Floristen-Suche finden Konsument:innen rasch und unkompliziert Blumenhändler mit einem Angebot an Fairtrade-Blumen.
Über Fairtrade Max Havelaar
Fairtrade Max Havelaar, 1992 gegründet, ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Zürich. Sie vergibt in der Schweiz das Fairtrade-Label für Produkte, die nach strengen sozialen und ökologischen Kriterien produziert und fair gehandelt werden. Derzeit sind hierzulande über 3000 Fairtrade-Produkte erhältlich. Ihr Verkauf ermöglicht höhere Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen für Kleinbäuer:innen und Arbeiter:innen, die durch unfaire globale Handelspraktiken benachteiligt werden.
Nebst der Zertifizierung bietet Fairtrade Max Havelaar eine Reihe von weiteren Dienstleistungen für Unternehmen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Beschaffung und menschenrechtliche Sorgfaltsprüfung. Zusammen mit 20 weiteren nationalen Fairtrade-Organisationen sowie den drei Produzentennetzwerken aus Asien, Afrika und Südamerika ist Fairtrade Max Havelaar der Dachorganisation Fairtrade International angeschlossen. Diese legt u.a. die strengen Fairtrade-Standards bezüglich Anbau, Arbeiterrechte, Verarbeitung und Handel fest.
Medienkontakt:
Fairtrade Max Havelaar Lukas Krebs, Mediensprecher media@maxhavelaar.ch, +41 44 567 89 50
Limmatstrasse 107, 8005 Zürich, www.maxhavelaar.ch