Netznutzungstarife 2011 für das Übertragungsnetz
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Laufenburg (ots)
- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format unter http://presseportal.ch/de/pm/100011338 heruntergeladen werden -
Swissgrid publiziert die Netznutzungstarife für das Jahr 2011. Diese fallen gegenüber den gemäss der ElCom-Verfügung für das Jahr 2010 anzuwendenden Tarifen um rund 8% höher aus. Hauptgrund für die Tariferhöhung ist, dass Auktionserlöse zugunsten der langfristigen Versorgungssicherheit zu einem deutlich grösseren Anteil als im Vorjahr für dringend notwendige Investitionen ins Übertragungsnetz verwendet werden - und weniger für eine kurzfristige Tarifsenkung. Ziel von Swissgrid ist, die Versorgungssicherheit in der Schweiz langfristig zu gewährleisten. Eine weitere Ursache für die Tariferhöhung sind höhere Netzkostendeklarationen von einem Teil der Übertragungsnetzeigentümer im Zusammenhang mit hängigen Rechtsverfahren. Zudem fallen bei Swissgrid Projektkosten mit der Überführung des Übertragungsnetzes an. Die Netznutzungstarife für das Übertragungsnetz wirken sich nur zu einem geringen Teil auf die Preise für die Stromkonsumenten aus.
Die Netznutzungstarife, die Swissgrid als Nationale Netzgesellschaft für die Verteilnetzbetreiber und Endverbraucher am Übertragungsnetz jährlich kalkuliert, werden auf Basis der Kapital- und Betriebskosten für das Übertragungsnetz aller Übertragungsnetzeigentümer sowie von Swissgrid berechnet. In ihrer Verfügung vom 4. März 2010 hat die ElCom festgelegt, wie hoch diese Kapital- und Betriebskosten für das Jahr 2010 ausfallen dürfen. Im Vergleich zu dieser Verfügung erhöhen sich mehrere Kostenpositionen für das Jahr 2011, was einen Anstieg der Netznutzungstarife gegenüber den für das Jahr 2010 anzuwendenden Tarifen um rund 8% bewirkt. Bei gleicher Verwendung der Auktionserlöse wie im Vorjahr würden sich für 2011 praktisch gleich bleibende Tarife ergeben.
Folgende Faktoren wirken sich für 2011 tariferhöhend gegenüber 2010 aus: - Die Auktionserlöse werden von Swissgrid 2011 - im Gegensatz zu diesem Jahr - zu einem deutlich grösseren Teil für dringend notwendige Investitionen in die Netzinfrastruktur und nicht für kurzfristige Tarifsenkungen eingesetzt. Das Stromversorgungsgesetz schreibt vor, dass Erlöse aus der Auktion von grenzüberschreitenden Kapazitäten entweder für die Gewährleistung der Verfügbarkeit der Kapazitäten, Investitionen in Unterhalt und Ausbau des Übertragungsnetzes oder zur Deckung der anrechenbaren Kosten des Netzes einzusetzen sind. Ziel von Swissgrid ist, die Versorgungssicherheit in der Schweiz langfristig zu gewährleisten. Darum werden 2011 rund 24 Mio. CHF weniger für eine Reduktion der Netznutzungstarife eingesetzt. Zu betonen ist, dass sich Direktinvestitionen ins Übertragungsnetz aus Auktionserlösen in Zukunft tarifentlastend auswirken.
- Ein Teil der Übertragungsnetzeigentümer hat aufgrund hängiger Rechtsverfahren höhere Kapitalkosten deklariert, als diese von der ElCom für 2010 verfügt worden sind. Dies führt - ohne Berücksichtigung der für 2011 geltenden tieferen Kapitalverzinsung - zu einer Zunahme der Kapitalkosten von rund 40 Mio. CHF im Vergleich zu den genehmigten Kapitalkosten der ElCom für das Jahr 2010. Auch bei Swissgrid nehmen die Kapitalkosten um rund 3 Mio. CHF zu. Dieser Anstieg ist vor allem auf gestiegene Abschreibungskosten aufgrund von neu angewendeten kürzeren Abschreibungszeiten zurückzuführen.
- Die Betriebs- und Projektkosten von Swissgrid steigen um rund 16 Mio. CHF. Swissgrid bereitet zurzeit intensiv die Übernahme des Eigentums am Übertragungsnetz bis Ende 2012 vor. Dafür müssen die notwendigen personellen und technischen Ressourcen aufgebaut werden. Ein nicht unerheblicher Anteil der Kostenerhöhung wird auch durch einmalige Projektkosten verursacht, die nach der Netzübernahme jedoch wieder entfallen werden. Auch die Übertragungsnetzeigenümer haben durch die Überführung des Übertragungsnetzes Projektkosten zu tragen.
Auf die Netznutzungstarife 2011 haben mehrere Faktoren einen positiven Einfluss. Diese können jedoch einer gesamthaften Erhöhung der Kosten und somit der Tarife für 2011 nicht entgegenwirken: - Am 15. April 2010 hat die ElCom den Kapitalzinssatz für 2011 um 0.3% gesenkt und neu auf 4.25% festgelegt. Dieser Kapitalzinssatz, auch WACC (Weighted Average Cost of Capital) genannt, steht für die Verzinsung des für den Betrieb notwendigen Kapitals. Der tiefere WACC hat eine Senkung der von den Übertragungsnetzeigentümern sowie von Swissgrid ausgewiesenen Kapitalkosten von rund 8 Mio. CHF zur Folge.
- Die Übertragungsnetzeigentümer deklarierten rund 20 Mio. CHF weniger Betriebskosten für das Jahr 2011 als für 2010 von der ElCom verfügt.
- In den Jahren 2009 und 2010 resultieren aus der Netznutzung geringe Überdeckungen von 16 Mio. CHF, die wiederum für die Reduktion der Netznutzungstarife 2011 eingesetzt werden. Solche Überdeckungen können unter anderem dadurch entstehen, dass die effektiven Verrechnungsmengen in einem Tarifjahr leicht von den für die Tarifberechnung prognostizierten Mengen abweichen.
Auf Basis der Netznutzungstarife für das Übertragungsnetz können Betreiber der nachgelagerten Netzebenen nun die Tarife für ihre Netze berechnen, sodass der gesetzlich vorgeschriebene Publikationstermin der Netznutzungsentgelte 2011 bis am 31. August 2010 von allen Netzbetreibern eingehalten werden kann.
Swissgrid hat ein klares Interesse, das Übertragungsnetz nach wirtschaftlichen Kriterien zu betreiben und die Netznutzungstarife längerfristig zu stabilisieren. In Zukunft stehen Swissgrid nach dem Netzeigentumsübertrag mehr Instrumente zur Kostenoptimierung und zur längerfristigen Investitionsplanung zur Verfügung.
Mit Energie in die Zukunft - Swissgrid ist die Nationale Netzgesellschaft und verantwortet als Übertragungsnetzbetreiberin den sicheren, zuverlässigen und wirtschaftlichen Betrieb des Schweizer Höchstspannungsnetzes. An den Standorten in Laufenburg und Frick beschäftigt Swissgrid rund 250 qualifizierte Mitarbeitende aus zwölf Nationen. Als Mitglied des europäischen Netzwerkes der Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E nimmt sie zudem Aufgaben im Bereich der Koordination und der Netznutzung im europäischen Stromaustausch wahr. Die acht Schweizer Elektrizitätsunternehmen Alpiq AG, Alpiq Suisse SA, Axpo AG, BKW FMB Energie AG, CKW AG, EGL AG, Stadt Zürich ewz und Repower halten 100 % des Swissgrid Aktienkapitals.
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