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Abonner Schweizerische Herzstiftung / Fondation Suisse de Cardiologie / Fondazione Svizzera di Cardiologia

Schweizerische Herzstiftung / Fondation Suisse de Cardiologie / Fondazione Svizzera di Cardiologia

COVID-19 kann Hirnschlag verursachen

Bern (ots)

COVID-19 kann bei Betroffenen einen Hirnschlag auslösen. Verglichen mit durchschnittlichen Hirnschlägen sind diese schwerer und die Heilungs- und Überlebenschancen deutlich geringer. Hirnschlagpatient*innen konnten sich aber darauf verlassen, dass die Schweizer Hirnschlagzentren auch während der Pandemie zuverlässig und rasch handeln. Dies die Ergebnisse einer in der Schweiz durchgeführten Studie, welche die Schweizerische Herzstiftung unterstützt hat.

Man weiss inzwischen aus grossangelegten Studien, dass Patient*innen während und kurz nach einer COVID-19 Erkrankung ein rund zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko eines Hirnschlages haben. Dies ist vor allem auf eine erhöhte Gerinnungstendez des Blutes durch die Entzündung zurückzuführen, sowie auf eine COVID-19-bedingte Erkrankung der Innenschicht der kleinen und grossen Blutgefässe.

COVID-19 als Risikofaktor für Hirnschlag

Eine an den Schweizer Hirnschlagzentren und -Einheiten durchgeführte Studie bestätigt dies nun. Die Hirnschlagmediziner verglichen die Daten derjenigen Patient*innen, die positiv auf COVID-19 getestet, mit denjenigen, die negativ auf das Virus getestet worden waren. Die Auswertung zeigt, dass bei 24 Prozent der COVID-19-Infizierten die Viruserkrankung der auslösende Faktor für den Hirnschlag war, bei weiteren 36 Prozent trug die Krankheit zum Hirnschlag bei. COVID-19-Patient*innen hatten im Vergleich zu den restlichen Hirnschlagpatient*innen zudem schwerere Infarkte: Ihr Risiko, dass der Hirnschlag gleichzeitig mehrere Hirngebiete betraf, war mehr als doppelt so hoch.

Schlechtere Heilungschancen

Die Forschenden untersuchten die Daten aus der ersten COVID-19-Welle vom 25. Februar bis zum 8. Juni 2020. In dieser Zeit wurden in diesen Zentren 2341 Patient*innen wegen eines ischämischen Hirnschlags behandelt, 36 davon hatten eine diagnostizierte COVID-19-Infektion. Wenn Hirnschläge bei COVID-19-Patient*innen auftraten, waren die Heilungschancen deutlich geringer. "Dies ist einerseits dadurch bedingt, dass diese Hirnschläge gleichzeitig mehrere Hirngebiete betrafen und andererseits, dass die Betroffenen auch andere Komplikationen durch COVID-19 erlitten", so Prof. Patrik Michel, Chefarzt des Stroke Center am Lausanner Universitätsspital CHUV und einer der Studienautoren.

Qualität der Behandlung auch während Pandemie gut

Die Studie hat ausserdem bestätigt, dass die Qualität von der Alarmierung bis zur Einlieferung in den Notfall als auch diejenige der Behandlung im Hirnschlagzentrum während des Lockdowns auf dem gleich hohen Niveau, wie vor der Pandemie, geblieben ist. Das sind gute Nachrichten, zeigt es doch, dass die Zuweisungs- und Sicherheitskonzepte in den Schweizer Hirnschlagzentren auch während der Pandemie funktionieren.

"Dank dieser Studie wissen wir nun, dass die optimale medizinische Versorgung in unseren Hirnschlagzentren nach wie vor gewährleistet war", meint Prof. Marcel Arnold, Leiter des Stroke Centers im Berner Inselspital und Stiftungsrat der Schweizerischen Herzstiftung. Die Schweizerische Herzstiftung und die Schweizerische Hirnschlaggesellschaft rufen die Bevölkerung deshalb auf, mögliche Anzeichen ernst zu nehmen und sofort den Notruf 144 zu alarmieren.

Mehr zu den Studien:

"Hirnschlag erkennen. Leben retten."

Alle 30 Minuten erleidet eine Person in der Schweiz einen Hirnschlag. Das sind 16'000 betroffene Personen pro Jahr. Ein Fünftel der Betroffenen stirbt, ein Drittel bleibt behindert.Je mehr Leute Hirnschlagsymptome (er)kennen und bei Hirnschlag richtig handeln, desto besser werden die Überlebenschancen und desto geringer sind Behinderungen und Komplikationen. Die drei wichtigsten Symptome eines Hirnschlags sind:

  • Lähmungen im Gesicht: Plötzliche Lähmung, Gefühlsstörung oder Schwäche, meist nur auf einer Körperseite
  • Lähmungen in den Armen oder Beinen: Plötzliche Lähmung, Gefühlsstörung oder Schwäche, meist nur auf einer Körperseite
  • Sprachstörungen: Sprachstörungen oder Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen

Tritt eines dieser Symptome auf, alarmieren Sie sofort den Notruf 144.

Unter www.hirnschlag.ch stehen weiterführende Informationen zur Verfügung.

Die Präventionskampagne der Schweizerischen Herzstiftung "Hirnschlag erkennen. Leben retten." hat zum Ziel, das Wissen in der Bevölkerung über die Hirnschlagsymptome und die richtige Reaktion im Notfall zu verbessern. Die Kampagne wird unterstützt von der Iten-Kohaut-Stiftung sowie der Schweizerischen Hirnschlaggesellschaft.

Dieser Text ist abrufbar unter: www.swissheart.ch/medien

Pressekontakt:

Peter Ferloni, Leiter Kommunikation
Schweizerische Herzstiftung
Telefon 031 388 80 85
ferloni@swissheart.ch

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