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Schweizerische Herzstiftung / Fondation Suisse de Cardiologie / Fondazione Svizzera di Cardiologia

29. Oktober ist Welt-Hirnschlag-Tag: Neue Methode könnte noch mehr Hirnschlagopfer retten

Bern (ots)

Ein Hirnschlag bedeutet für viele Betroffene eine lebenslange Behinderung oder gar den Tod. Eine neue Behandlungsart könnte mehr Leben retten - vorausgesetzt der Hirnschlag wird richtig erkannt und mehr Betroffene kommen schneller als heute in ein Hirnschlagzentrum. Darauf macht die Schweizerische Herzstiftung anlässlich des Welt-Hirnschlag-Tags vom 29. Oktober aufmerksam.

In der Schweiz ist der Hirnschlag die häufigste Ursache einer erworbenen Behinderung. Er ist nach Herz- und Tumorerkrankungen die dritthäufigste Todesursache und ein wichtiger Risikofaktor für Demenz. Dies müsste nicht sein, wie die Schweizerische Herzstiftung anlässlich des Welt-Hirnschlag-Tags vom 29. Oktober erklärt. Denn in vielen Fällen können heute die Blutgerinnsel, die 85 Prozent der Hirnschläge verursachen, aufgelöst oder entfernt werden. Neben der Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten steht seit wenigen Jahren eine neue Behandlung zur Verfügung. Sie eröffnet die Verschlüsse mittels einer mechanischen Rekanalisation.

Ein Gitter entfernt das Gerinnsel

Bei diesem Verfahren führt der Neuroradiologe, die Neuroradiologin einen speziellen Katheter von der Leiste her über die Blutbahnen ins Hirn zum verschlossenen Gefäss. Ein entfaltbares Gittergeflecht an der Katheterspitze umfasst das Gerinnsel. Dieses wird mit dem Gitter mittels des Katheters aus dem Gefäss herausgezogen. Die Methode mit dem sogenannten Stent Retriever gibt es erst seit einigen Jahren und hat die Behandlung des Hirnschlags revolutioniert. Mittlerweile verlaufen über 90 Prozent der Eingriffe erfolgreich, will heissen, das Gerinnsel kann entfernt werden.

Für manche kommt die Behandlung zu spät

Trotz dieser Erfolge muss ein Teil der behandelten Patienten aber weiterhin mit bleibenden Behinderungen rechnen oder stirbt gar. Dies ist meist dann der Fall, wenn es zu lange dauert, bis das verschlossene Gefäss wieder eröffnet werden kann. Dazu Prof. Paolo Machi, Verantwortlicher für die interventionelle Neuroradiologie am Universitätsspital Genf: "Die mechanische Rekanalisation ist sehr effizient. Was aber wichtig bleibt für eine erfolgreiche Behandlung ist die Zeit. Je früher der Notruf alarmiert wird, desto früher können die Experten übernehmen und umso besser wird das Resultat sein." Damit möglichst viele Leute richtig und rasch handeln, informiert die Schweizerische Herzstiftung die Bevölkerung über die Hirnschlagsymptome und das richtige Reagieren im Notfall.

Verfahren weiter verbessern

Hinzu kommen technische Hindernisse dieser noch jungen Anwendung. Die Wiedereröffnung des verschlossenen Gefässes kann von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden dauern, klar zu lange. Prof. Machi und sein Team versuchen durch Einsatz von künstlicher Intelligenz und Robotik, das Verfahren zu verbessern. Im Rahmen ihrer Forschungsförderung unterstützt die Schweizerische Herzstiftung solche Projekte. "Forschungsförderung ist absolut fundamental, um die Behandlung des Hirnschlags weiter zu verbessern, zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten".

"Hirnschlag erkennen. Leben retten"

Damit in Zukunft mehr Betroffenen ein schweres Schicksal erspart bleibt, muss der Wissensstand in der Bevölkerung über Hirnschlagsymptome und das richtige Reagieren im Notfall erhöht werden.

Die drei wichtigsten Symptome eines Hirnschlags sind:

  • Lähmungen im Gesicht: Plötzliche Lähmung, Gefühlsstörung oder Schwäche, meist nur auf einer Körperseite
  • Lähmungen in den Armen oder Beinen: Plötzliche Lähmung, Gefühlsstörung oder Schwäche, meist nur auf einer Körperseite
  • Sprachstörungen: Sprachstörungen oder Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen

Tritt eines dieser Symptome auf, muss unverzüglich der Notruf 144 alarmiert werden.

Unter www.hirnschlag.ch stehen weiterführende Informationen zur Verfügung.

Die zweite Staffel des Podcasts "Herzfrequenz" zum Thema Hirnschlag ist auf der Webseite der Schweizerischen Herzstiftung unter www.swissheart.ch/podcast-2 zu finden oder auf den gängigen Audio-Plattformen wie Spotify oder Apple-Podcast. Die Kampagne wird unterstützt von der Schweizerischen Hirnschlaggesellschaft sowie der Iten-Kohaut-Stiftung.

Hinweis für Medienschaffende:

Pressekontakt:

Schweizerische Herzstiftung:
Peter Ferloni
Leiter Kommunikation
Dufourstrasse 30
Postfach, 3000 Bern 14
Telefon 031 388 80 85
ferloni@swissheart.ch
www.swissheart.ch

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