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Weitere Finanzkrise erscheint unausweichlich
Mögliche Szenarien identifizieren verbleibende Schwachstellen im Finanzsystem

Davos (ots)

- Weltwirtschaft und Finanzsystem bleiben trotz vieler 
     inhaltlicher Verbesserungen anfällig. Verbleibende Schwachpunkte
     deuten auf eine erneute Krise innerhalb der nächsten fünf Jahre
   - Ein Szenario möglicher Treiber für eine nächste Krise: Das 
     Wachstum des Schattenbanksektors, Spekulationsblasen in 
     Schwellenländern sowie die Umstrukturierung von Staatsschulden
   - Oliver Wyman analysiert dieses Szenario und identifiziert die 
     zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für Finanzinstitute und 
     Regulatoren, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen
Eine erneute Finanzkrise scheint nach Analyse und Auswertung des 
Status Quo des Finanzsystems unausweichlich. Die Durchführung von 
Stresstests und Szenarioanalysen kann jedoch Finanzinstitute dabei 
unterstützen, die Risiken richtig zu bewerten und Aufsichtsbehörden 
helfen, die Auswirkungen einer weiteren Krise abzumildern. Zu diesem 
Schluss kommt Oliver Wyman in der 14. Ausgabe der jährlichen Studie 
"State of the Financial Services Industry - The Financial Crisis of 
2015. An avoidable history", die heute auf dem Weltwirtschaftsgipfel 
in Davos vorgestellt wird.
Die Studie entwirft ein mögliches Szenario, das zu einer 
Finanzkrise innerhalb der nächsten fünf Jahre führen kann. 
Gleichzeitig werden noch verbleibende Angriffspunkte des 
Finanzsystems identifiziert und Maßnahmen vorgestellt, um vorbereitet
der nächsten Krise zu begegnen.
Das Szenario identifiziert drei wesentliche Felder, die als 
Voraussetzung für eine erneute Krise gewertet werden können:
- Starker Regulierungsdruck drängt risikoreiche Aktivitäten aus 
     dem regulierten Bankensystem und führt zum starken Wachstum des 
     Schattenbankensystems
   - Hohe Investitionen in den Rohstoffsektor führt zur Entstehung 
     von Spekulationsblasen in Schwellenländern
   - Das Platzen der Blase führt zum Kollaps der Staaten und 
     resultiert in der Umstrukturierung der Staatsschulden, was zu 
     einem globalen wirtschaftlichen Ungleichgewicht führt
Dies ist eines von mehreren vorstellbaren Szenarien, so Oliver 
Wyman, die zur Vermeidung einer möglichen, heraufziehenden Krise in 
Betracht gezogen werden sollten.
"Banken und Aufsichtsbehörden haben hart gearbeitet, um ein 
stabileres Finanzsystem aufzubauen. Viele der altbekannten Risiken 
bleiben dabei jedoch bestehen und es muss sichergestellt werden, dass
nicht einige als Nebenwirkungen gar verstärkt werden. Dazu gehört 
insbesondere der Aufbau von Schattenbanksektoren. Wir müssen jetzt 
die Keimzellen möglicher nächster Krisen ausfindig machen, um uns 
bestmöglich darauf vorzubereiten. Krisen können sicherlich nicht 
vollständig vermieden werden, wir können jedoch sicherstellen, dass 
sie bewältigbar sind", kommentiert Finja Kütz, Geschäftsführerin von 
Oliver Wyman in München.
Die Studie identifiziert und bewertet die zur Verfügung stehenden 
Maßnahmen, um Auswirkungen künftiger Krisen zu minimieren. Banken 
sollten sicherstellen, dass Risikofähigkeiten und Geschäftsstrategie 
im Einklang stehen und auf eine umfassendere Szenarioplanung achten. 
Ertragsquellen sollten außerhalb von Kredit- oder Beteiligungs- und 
Aktienrisiken diversifiziert werden und Unternehmen genau beobachtet 
werden, die außerordentliche Gewinne erzielen. Weiterhin sollte die 
Entwicklung von Führungsqualitäten gestärkt werden, um 
Herdenverhalten zu verhindern und somit Spekulationsblasen umschiffen
zu können.
Außerdem richtet die Studie Empfehlungen an Regulierungsbehörden. 
Diese sollten vor dem Hintergrund zukünftiger Krisen vermeiden, dass 
Risiken in das Schattenbankensystem forciert werden. 
Aufsichtsbehörden sind dazu angehalten, Banken und Versicherungen zu 
ermutigen, sich bereits jetzt auf ungünstige Ereignisse 
vorzubereiten. Weiterhin sollten sich Regulierungsbehörden auf 
Szenario-Analyse im Verhältnis zu der Risikobereitschaft der 
Unternehmen fokussieren, größere Kontrolle auf Bereiche mit 
außerordentlichen Gewinne ausüben, und daran arbeiten, alle 
Subventionen auf den Finanzmärkten, die zu Preisverzerrungen führen 
können, zu beseitigen.

Pressekontakt:

Für weitere Informationen oder ein Exemplar der Studie wenden Sie
sich bitte an:

Doreen Goebel
Corporate Communications
Oliver Wyman GmbH
Tel.: +49 69 971 73 440
E-Mail: doreen.goebel@oliverwyman.com

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